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Die schlimmsten Dinge passieren immer am Morgen

Die schlimmsten Dinge passieren immer am Morgen

Titel: Die schlimmsten Dinge passieren immer am Morgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Brenner
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veranstalte ich nicht so ein Theater wie du.«
    »Ja, weißt du denn gar nicht, was das heißt?«
    »Mein Gott, Pfeifenberger, wollen wir nun selbstständige Frauen oder nicht?«
    »Du hast ja keine Ahnung, Schmalenbach. Unsere Frauen sehen doch anhand der automatisch abgespeicherten Links, was wir so treiben – im Internet.«
    »Ich habe nichts zu verbergen, Pfeifenberger. Und ich fürchte, ich kann dir auch nicht helfen. Es gibt Entwicklungen, die sind nicht mehr zu korrigieren. Frauen haben das Wahlrecht, sie dürfen zur Bundeswehr – warum sollten sie nicht auch ins Internet?«
    Pfeifenberger fixierte ihn angewidert. »Hör mit dem Gesülze auf, Schmalenbach! Wir sind alleine hier. Du musst niemandem etwas beweisen. Du musst auch in meiner Gegenwart nicht politisch korrekt sein.«
    Schmalenbach breitete die Arme aus. »Ich bewege mich im Internet wie auf der Buchmesse – jeder kann sehen, was ich tue. Auch Elke.«
    Pfeifenberger zog einen zusammengeknüllten Zettel aus der Tasche. »Hier ist eine E-Mail-Adresse. Ich möchte dich um einen Gefallen bitten: Nimm Kontakt für mich auf.«
    Schmalenbach schaute sich die Adresse an: [email protected]. »Warum tust du es nicht selbst?«
    Pfeifenberger platzte fast. »Weil diese [email protected] mir eine Nachricht geschickt hat, in der steht, dass meine Homepage sie fasziniert, dass sie seit Wochen meinetwegen nicht mehr schlafen kann, dass sie mich unbedingt sehen will und dass wir dann Sex haben werden.«
    Pfeifenberger kam Schmalenbach sehr nahe. »Kompromisslosen Sex, hat sie geschrieben. Verstehst du: Kompromisslosen Sex. Falls du dir darunter überhaupt etwas vorstellen kannst. Natürlich habe ich die E-Mail von [email protected] sofort wieder gelöscht. Wegen Carola. Die würde das gesamte Internet auf der Stelle sperren lassen, wenn sie Wind von so was bekäme. Wenn Carola etwas nicht verträgt, dann sind das Frauen, die mir Sex versprechen – kompromisslosen Sex!«
    Jetzt verstand Schmalenbach. Er wurde ganz kleinlaut.
    »Tut mir leid, ich wusste ja nicht …«
    »Schmalenbach, ich kann seit Tagen nicht mehr schlafen. Ich male es mir aus. Ich male mir aus, wie es ist, mit einer [email protected] kompromisslosen Sex zu haben.«
    Schmalenbach schluckte. »Wahnsinn!«, sagte er.
    Es wurde an die Tür geklopft. Schmalenbach öffnete mit hochrotem Kopf. Es war Germersheimer. »Elke ist am Telefon. Der Computer ist abgestürzt. Sie weiß nicht weiter.«
    »Ich sag’s ja: Frauen im Internet«, schimpfte Pfeifenberger. Dann nahm er Schmalenbach noch mal beiseite.
    »Schreib ihr: Ich bin bereit. Sie soll nur durchgeben, wo und wann sie mit mir kompromisslosen Sex haben will. Was meinst du, soll ich vorher ein Foto verlangen?«
    Schmalenbach überlegte. »Eine Frau, die so etwas macht, die dir im Internet kompromisslosen Sex anbietet – meinst du, die ist ein Mauerblümchen?«
    Pfeifenberger lachte böse. »Bestimmt nicht. Ich bin sogar ziemlich sicher, dass [email protected] ein ganz, ganz heißer Feger ist.«
    Schmalenbach klopfte dem Freund auf die Schulter und sagte: »Es war klug von dir, dich an mich zu wenden und nicht an Germersheimer.«
    Pfeifenberger schaute groß. »An Germersheimer? Spinnst du? Das war doch völlig klar, dass ich so was nur mit dir auskaspern kann.«
    »Wir sind eben aus dem gleichen Holz geschnitzt«, gestand Schmalenbach ein. »Auch ich würde nachts nicht mehr schlafen können.«
    »Vor allem: Germersheimer hat doch gar keinen Internetanschluss«, sagte Pfeifenberger.
     
    Schmalenbach konnte nicht feststellen, was genau Elke gemacht hatte, aber er musste mehrmals kaltstarten, bis der Computer wieder lief.
    »Es ist mitten in einem Nudelrezept von Bocuse passiert«, erklärte sie treuherzig. »Jetzt weiß ich nicht, wie er die Gorgonzolasoße macht …«
    Als Schmalenbach jedoch ins Internet ging und die Liste der letzten Links kontrollierte, war nirgendwo eine Bocuse-Seite zu sehen. Dafür fand er etwas anderes.
    »Holst du dir deine aktuellen Nudelrezepte jetzt bei nudefactscaliforniadreamboys.com?«
    Elke wurde wirklich rot. Das hatte Schmalenbach schon seit Jahren nicht mehr erlebt.
    »Weißt du«, sagte er, bevor er zu Bett ging. »Du kannst dir ja ruhig primäre Geschlechtsteile bei nudefactscaliforniadreamboys.com anschauen …«
    »Das ist eine Unverschämtheit! Die gibt’s dort gar nicht«, schrie Elke aufgebracht. »Die gibt’s nur unter gayboys.com.« Sie erschrak und schlug die Augen nieder.
    »Das wird ja

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