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Die Schlüssel zum Königreich 01 - Schwarzer Montag

Die Schlüssel zum Königreich 01 - Schwarzer Montag

Titel: Die Schlüssel zum Königreich 01 - Schwarzer Montag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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stieg und seine Mutter wegfuhr, sah er plötzlich rechts auf dem Lehrerparkplatz, wie sich fünf melonentragende, schwarzgekleidete Männer wie Marionetten an Fäden zwischen den Wagen aufrichteten. Sie hatten ihn schon entdeckt und kamen an den Autoreihen entlang auf ihn zu. Sie gingen in merkwürdig geraden Linien, wobei sie manchmal rechtwinklig die Richtung wechselten, um Schülern und Lehrern auszuweichen, von denen sie of fensichtlich nicht gesehen werden konnten.
    Links tauchten weitere Hundegesichter auf. Arthur beobachtete, wie sie als dunkle Dämpfe aus dem Boden aufstiegen und sich in Sekundenschnelle verfestigten.
     

     
    Hundegesichter links – Hundegesichter rechts. Aber vor ihm waren keine! Arthur lief ein paar Schritte mit angehaltenem Atem; er wusste, dass er nicht rennen und eine erneute Asthmaattacke riskieren durfte. Er verfiel wieder in Schritttempo und behielt die zwei Gruppen im Auge, während sein Verstand gleichzeitig ihre Geschwindigkeit und Richtung berechnete.
    Wenn er schnell den Hauptweg und die Treppe hi naufging, würde er es noch ins Innere des Gebäudes schaffen, bevor sie ihn einholten.
    Er schritt rasch aus und mied dabei herumstehende Schülercliquen. Zum ersten Mal war er dankbar dafür, dass ihn niemand an der Schule kannte, dass niemand sagte: »He Arthur, hierher!«, oder versuchte, ihn aufzuhalten, um mit ihm zu reden, was an seiner alten Schule mit Sicherheit passiert wäre.
    Er schaffte es zum Fuß der Treppe. Die Hundegesichter holten auf, waren nur noch zehn oder fünfzehn Meter hinter ihm, und die Stufen vor ihm wimmelten von Schülern, zumeist aus höheren Klassen. Arthur konnte sich nicht zwischen ihnen durchdrängen, deshalb musste er im Zickzack gehen und sich um sie herumschlängeln, wobei er ständig »Entschuldigung!« oder »Verzeihung!« rief.
    Er hatte den Haupteingang und die erhoffte Sicherheit fast erreicht, als jemand seinen Ranzen festhielt und ihn abrupt zum Stehen brachte.
    »Du hast mich angerempelt: Dafür bezahlst du jetzt!«
    Der Junge, der Arthurs Ranzen gepackt hatte, war viel größer, aber er sah nicht wirklich gemein aus. Es war auch schwierig, in einer Schuluniform brutal zu wirken; selbst seine Krawatte war ordentlich gebunden. Arthur erkannte in ihm sofort den Möchtegern-Rowdy.
    »Ich muss mich übergeben!«, sagte er, hielt die Hand vor den Mund und blies die Backen auf.
    Der scheinbar so harte Bursche ließ Arthur so hastig los, dass sie auseinandertaumelten, aber weil Arthur damit gerechnet hatte, gewann er das Gleichgewicht als Erster wieder. Er nahm die nächsten drei Stufen in einem Sprung, nur noch ein paar Meter trennten ihn von einer Horde Hundegesichter. Sie waren überall, wie ein Schwarm Raben, der sich auf ein Stück Fleisch stürzt. Schüler und Lehrer wichen ihnen aus, ohne zu wissen warum, und viele machten ein verwirrtes Gesicht, wenn sie plötzlich stehen blieben oder die Richtung änderten oder zur Seite sprangen, so, als ob sie nicht wussten, was sie eigentlich taten.
    Eine Sekunde lang glaubte Arthur, er würde es nicht schaffen. Die Hundegesichter waren ihm auf den Fersen; er konnte sie keuchen und schnauben hören. Er konnte sogar ihren Atem riechen, ganz so, wie Blatt gesagt hatte. Sie stanken nach verfaultem Fleisch, schlimmer als eine Gasse voller Abfall hinter einem Restaurant. Dieser Geruch und die hechelnden Laute in seinem Rücken verliehen ihm zusätzliche Geschwindigkeit: Er hechtete die letzten paar Stufen hoch, krachte gegen die Schwingtür und polterte hindurch.
    Keinen Augenblick später war er wieder auf den Füßen, bereit weiterzurennen, obwohl sein Atem schon kürzer ging und seine Lunge sich verengte. Da packte ihn die Furcht, die Furcht, dass die Hundegesichter ihm durch die Tür folgten und er einen Asthmaanfall bekäme und ihnen hilflos ausgeliefert wäre.
    Aber sie kamen nicht durch den Haupteingang der Schule; stattdessen drängten sie sich vor der Tür und pressten ihre platten Gesichter gegen das Glas. Sie sahen tatsächlich wie eine Kreuzung zwischen Bluthunden und Menschen aus, bemerkte Arthur, mit ihren kleinen Schweinsaugen, den eingedrückten Nasen, den hängenden Backen und den geifernden Zungen, die die Scheiben verschmierten. In etwa wie Winston Churchill an einem ausgesprochen schlechten Tag. Merkwürdigerweise hatten alle ihre Melonen abgenommen und hielten sie in der linken Armbeuge. Dadurch wurden sie allerdings nicht hübscher, denn ihre Haare waren einheitlich kurz und braun

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