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Die Schlüssel zum Königreich 01 - Schwarzer Montag

Die Schlüssel zum Königreich 01 - Schwarzer Montag

Titel: Die Schlüssel zum Königreich 01 - Schwarzer Montag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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möglich sein«, führte das Vermächtnis aus. »Zum Beispiel wirst du vollen Zugriff auf den Atlas haben, eine Quelle beträchtlichen Wissens; ich würde erwarten, dass du darin ein Heilmittel für die Seuche findest.«
    »Aber ich habe den Atlas nicht mehr! Die Bringer haben ihn mir abgenommen, und ich weiß nicht, wo sie ihn hingebracht haben!«
    »Die Bringer sind wieder in das Nichts verbannt wor den, dem sie entsprungen sind«, erklärte das Vermächt nis. »Auch der Atlas wird an seinen ursprünglichen Platz zurückgekehrt sein, und das ist das elfenbeinbeschlagene Bücherregal hinter dem Baumfarn in Montags Tagraum.«
    »Also gibt es keinen anderen Weg, um das Heilmittel zu erhalten und heim zu gelangen?«
    »Nein«, erklärte das Vermächtnis bestimmt.
    »Okay, wenn das getan werden muss, dann muss ich es tun«, beschloss Arthur. »Wie schleiche ich mich in Montags Tagraum?«
    »Das weiß ich noch nicht im Detail«, erwiderte das Vermächtnis. »Im Augenblick soll es genügen zu sagen, dass es eine Anzahl von Möglichkeiten gibt, einschließlich der Unwahrscheinlichen Treppe, wenngleich das die letzte …«
    Es brach mitten im Satz ab, neigte seinen kleinen grünen Kopf und sagte: »Was war das?«
    Arthur hatte es auch gehört. Ein fernes Brüllen. Er schaute Susi fragend an.
    »Weiß nicht«, sagte sie. »Ich hab hier noch nie etwas anderes gehört als den Bach und die Aufzugklingel.«
    Wieder hörte man es brüllen, diesmal lauter und näher. Durch die Lücke zwischen den Bäumen sah Arthur ein gelbblau gestreiftes Monster, das, von seiner Färbung einmal abgesehen, eine verblüffende Ähnlichkeit mit dem Tyrannosaurus Rex aufwies. Die Kreatur wog bestimmt mehrere Tonnen, maß mindestens zwölf Meter vom Kopf bis zur Schwanzspitze und hatte Zähne so lang wie Arthurs Arm. Sie kam direkt auf das Büro zu und brüllte furchterregend.
    »Ah, und Sie sind absolut sicher, dass es nicht hereinkommen kann?«, fragte Arthur. »Wie kommt es, dass wir es jetzt hören können?«
    »Montag«, erklärte das Vermächtnis hastig. »Er hat den Stundenzeiger und die Sieben Zifferblätter benutzt, um diesen Raum mit der dortigen Realität zu verbinden. Also kann es herein, und Montag auch! Wir müssen fliehen, wenn wir noch kämpfen wollen! Gib den Schlüssel nicht freiwillig auf, Arthur!«
    Der kleine Frosch sprang sofort in den Bach. Susi wä re auch fast gesprungen, aber dann zögerte sie und rannte zum Aufzug, um den Knopf zu drücken. Arthur folgte ihr und zog den Schlüssel unter dem Hemd hervor.
    Ein paar Sekunden, nachdem er die Brücke überquert hatte, brach der gelbe Saurier krachend durch die Bäume; Äste flogen in alle Richtungen. Die kleinen gierigen Au gen auf den Rauch des Feuers gerichtet, sprang er brüllend und um sich beißend vor. Die glühende Kohle zermalmte er unter seinen Pranken, und diesmal brüllte er vor Schmerz.
    Er rastete völlig aus und schnappte und schlug mit sei ner grobknochigen Schnauze nach dem Rauch und dem Gartenhaus.
    Arthur und Susi kauerten sich dicht an die Aufzugtür im Baumstamm. Susi wollte nach oben langen, um den Rufknopf noch einmal zu drücken, aber Arthur hielt sie zurück.
    »Beweg dich nicht!«, flüsterte er. »Er hat gedacht, der Rauch wäre lebendig, also muss er miserable Augen und keinen Geruchssinn haben. Wenn wir ganz still bleiben und uns nicht bewegen, geht er vielleicht weg!«
    Sie beobachteten in stummem Entsetzen, wie der Sau rier das Gartenhaus völlig demolierte und nur die Grundmau ern stehen ließ; alles andere wurde zertrümmert und in Stüc ke gebissen. Vom Feuer verbrannt und wütend, weil sie nichts zu fressen gefunden hatte, ließ die Echse ihr lautestes Gebrüll erschallen, bahnte sich krachend ihren Weg durch die Bäume und verschwand.
    »Nie mehr komme ich hierher zurück!«, schwor Susi flüsternd. »Schätze, wir können uns jetzt bewegen?«
    »Nein!«, erwiderte Arthur grimmig. Dort, wo der Saurier zuerst auf der Lichtung erschienen war, hatte er gerade eine Bewegung wahrgenommen. Schon trat eine Reihe von Männern unter den Bäumen hervor. Sie erinnerten ihn ein bisschen an die Bringer, obwohl sie groß und dürr waren und etwas menschlicher aussahen, trotz ihrer eingesunkenen roten Augen und ihrer schmalen, bleichen Gesichter. Sie waren auch schwarz gekleidet, völlig schwarz; sie trugen Fräcke und lange schwarze Bänder um ihre Zylinder. Alle hielten langstielige Peitschen fest in ihren schwarz behandschuhten Händen.
    »Mitternächtliche

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