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Die Schlüssel zum Königreich 01 - Schwarzer Montag

Die Schlüssel zum Königreich 01 - Schwarzer Montag

Titel: Die Schlüssel zum Königreich 01 - Schwarzer Montag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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»bitte.«
    »Wir müssen ein Stückchen gehen bis zu meinem … ähm … Lager würdet Ihr es vermutlich nennen«, erklärte Pravuil mit einer Verbeugung und einer einladenden Armbewegung. »Glücklicherweise umfasst Abenddämmerungs Fürsorge eine kleine Dose besten Ceylontees und einige süße Kekse. Ich habe keinen Tee mehr getrunken seit … oh … seit einem Jahrhundert mindestens!«
    »Seit wann sind Sie schon hier unten?«
    »Zehntausend Jahre, plus/minus ein paar Monate«, antwortete Pravuil. »Es war unglaublich langweilig, Mylord.«
    »Ich nehme nicht an, dass Sie irgendetwas über die Unwahrscheinliche Treppe wissen, oder doch?«, erkundigte sich Arthur, während sie zwischen Kohlepyramiden hindurchwanderten. »Oder über die Kräfte meines Schlüssels?«
    »Ich fürchte nein, Sir, ich fürchte nein«, entgegnete Pravuil. »Ich weiß zwar etwas von der Unwahrscheinlichen Treppe, aber nur vom Hörensagen. Man sagt, es sei die Privattreppe der Architektin, die von Ihr benutzt wurde, um alle Teile Ihrer Schöpfung zu erreichen, sowohl im Haus als auch außerhalb. Aber damit erschöpft sich mein Wissen schon. Was die Kräfte des Schlüssels betrifft – ich war nur ein Sternenkatalogisierer, und ein relativ niedriger noch dazu. Solche Dinge wie die Schlüssel zum Königreich lagen weit außerhalb meines Zuständigkeitsbereiches. Aber der Alte weiß gewiss darüber Bescheid, da bin ich sicher, da er ja der Alte ist, der Älteste außer der Architektin selbst. Hier vorne links, Sir, und dann noch einmal links …!«
    Er verstummte plötzlich, und sie blieben gleichzeitig stehen. Sie hatten beide dasselbe gehört: Verstohlene Schritte, das leise Ratschen eines Mechanismus und ein schwaches Zischen, als ob etwas durch die Luft sauste.
    Zum Beispiel eine Axt …

K APITEL S IEBZEHN
     

     
    S
    chnell!«, stieß Pravuil hervor. »Auf die Pyramide!« Er sprang auf und war schon halb auf einem der Kohlehügel, bevor Arthur auch nur eine Bewegung machen konnte. Als der Junge dem Kohlesortierer folgen wollte, sprang er vor Panik mit den Füßen voran in die Pyramide, und das ganze Ding brach zusammen und hät te ihn fast unter sich begraben.
    Arthur kämpfte sich mit rasendem Puls unter dem kollabierten Haufen hervor. Überall war Kohlenstaub, er hatte ihn in den Augen und auf dem ganzen Gesicht. Er konnte überhaupt nichts sehen, aber er konnte den Aufziehmechanismus ratschen und hacken hören. Plötzlich fuhr ein Axtblatt direkt vor ihm nieder, geradewegs auf sein Handgelenk zu.
    Irgendwie gelang es Arthur, den Hieb mit dem Schlüssel zu parieren, aber er spürte die Erschütterung schmerzhaft im ganzen Arm: Der Schlüssel tat nichts Magisches, um ihn zu verteidigen. Mit plötzlichem Entsetzen wurde Arthur klar, dass, welche Zauberkräfte dem Schlüssel auch innewohnen mochten, sie nicht stark genug waren, um ihn vor diesen Monstern zu retten. Der Schlüssel war zwar das Werk der Architektin, aber das waren diese beiden auch, und sie waren erschaffen worden, um jemandem Augen und Leber zu rauben, der viel mächtiger als Arthur war.
    »Sie können nicht klettern!«, rief Pravuil, der schon die nächste Pyramide erstieg, die Arme weit ausgebreitet, um das Gleichgewicht zu halten. »Klettert hoch!«
    »Wie denn?«, schrie Arthur, während er einem weiteren Hieb aus dem Weg rollte und auf die Füße sprang. Der Holzhacker war genau vor ihm, aber wo war die Korkenzieherfrau?
    Aus dem Augenwinkel sah er etwas aufblitzen und sprang instinktiv zur Seite, wodurch er in eine andere Pyramide krachte. Die Kohle ergoss sich sturzbachartig über ihn, als der bösartige Korkenzieher genau an der Stelle ein Loch in die Luft bohrte, wo er einen Moment vorher noch gestanden hatte. Arthur stemmte sich aus der Kohle und rannte weg, doch rechts von ihm lief der Waldmann mit unvorstellbarer Geschwindigkeit, und die Korkenzieherfrau hatte er schon wieder aus den Augen verloren. Arthur mochte kaum glauben, wie schnell sich diese Marionettenmonster bewegen konnten: Die Beine des Holzhackers blieben völlig steif, aber er huschte schneller zwischen den Kohlehügeln durch als eine Ratte über den Küchenboden. Zu schnell, als dass Arthur ihm hätte entkommen können.
    Er sprang auf eine andere Pyramide, als der Waldmann nach seinen Beinen hackte, aber wieder stürzte der ganze Haufen zusammen, was Arthurs Flucht nur verlangsamte. Er drehte sich um und schlug mit dem Schlüssel nach seinem Gegner, bewirkte aber nicht mehr als einen harmlosen

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