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Die Schlüssel zum Königreich 01 - Schwarzer Montag

Die Schlüssel zum Königreich 01 - Schwarzer Montag

Titel: Die Schlüssel zum Königreich 01 - Schwarzer Montag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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Kratzer auf der hölzernen Haut der Puppe.
    Die Panik drohte Arthur zu übermannen. Er unterlief die Axt, stürzte fast zu Boden, als er mit einer Finte an der Korkenzieherfrau vorbeiwischte, und rannte weiter, dieses Mal auf die größte Pyramide zu, die er sehen konn te. Er musste irgendetwas tun, damit sie zusammenhielt, etwas, das die Kohlenstücke zusammenkleben ließ …
    »Kohle! Klebe zusammen!«, schrie Arthur noch im Sprung und hielt den Schlüssel vor sich, sodass er die Kohle damit berührte.
    Die Pyramide blieb tatsächlich stabil; Arthur prallte von ihr ab und fiel herunter, dem Holzhacker und seiner Gefährtin genau in den Weg. Die Axt sauste nieder, aber Arthur konnte sich gerade noch zur Seite rollen – in die Bahn des herabstoßenden Korkenziehers.
    Es gelang ihm, den Stoß mit dem Schlüssel abzubloc ken und den Korkenzieher zur Seite zu drücken; der bohrte sich mit einem Funkenregen in den steinernen Boden. Das wahnsinnige Kichern der Frau ging in ein wütendes Kreischen über.
    Arthur rollte sich noch einmal zur Seite, kam auf allen vieren auf und kletterte in einer Geschwindigkeit die jetzt feste Pyramide hinauf, die einem Affen alle Ehre gemacht hätte. Auf der Spitze angekommen, richtete er sich langsam auf und sah nach unten; sein Atem ging in stoßweisen Schluchzern der Erleichterung.
    Die beiden Marionetten umkreisten die Pyramide. Sie konnten nicht nur nicht klettern, sie konnten auch nicht nach oben schauen. Ihre Hälse waren so steif wie ihre Beine.
    »Gut gemacht, Mylord!«, rief Pravuil, der einige Pyramiden entfernt thronte. Er hielt eine Kerze in der Hand, die weitaus mehr Helligkeit verströmte als gewöhnliche Kerzen außerhalb eines Kinofilms. Arthur fiel auf, dass die ganze Kerze leuchtete und die Flamme sich nicht bewegte. »Jetzt brauchen wir nur zu warten, bis sie wieder in ihre Türen gehen.«
    Arthur seufzte und kauerte sich wieder nieder, weil er seinem Gleichgewichtssinn nicht traute.
    »Wie lange wird das dauern?«
    »Sie werden zur nächsten vollen Stunde hineingehen«, antwortete Pravuil. »Oder schneller, wenn sie vorher jemanden fangen.«
    »Gibt es viele … äh … Leute hier unten?«, erkundigte sich Arthur.
    Pravuil zuckte mit den Schultern. »Vielleicht hundert Kohlesortierer und fünfzig Kohleschneider. Und noch ein paar andere ohne Beschäftigung, für die hier Endstation ist.«
    »Wir müssen sie warnen«, sagte Arthur. Der Waldmann und die Frau waren aus dem Lichtkreis des Schlüssels verschwunden; sie schlichen wieder in der Dunkelheit umher. Sie konnten leicht auf einen arglosen Kohlesortierer oder -Schneider stoßen, der in seine Arbeit vertieft war. »Wir müssen schreien; der Schall müsste hier unten weit tragen!«
    »Ach, ich würde mir keine Gedanken machen!«, erwiderte Pravuil. »Selbst wenn ihnen jemand über den Weg läuft, werden sie ihm nur die Augen ausstechen. Wir sind zwar nicht so robust wie der Alte, aber den meisten von uns würden die Augen oder die Leber in ein, zwei Monaten nachwachsen. Und den Schmerz könnt Ihr vergessen! Sie haben mich einmal vor langer Zeit erwischt. Natürlich waren das damals Geier; die sind diesen Uhrschrecken fast vorzuziehen – obwohl es besonders widerwärtige Geier waren …«
    »Ich denke dennoch, wir sollten es zumindest versuchen«, unterbrach Arthur seinen Redefluss. Der Geschwindigkeit nach zu urteilen, mit der Pravuil den Aufziehmännchen ausgewichen war, glaubte er, dass die anderen Arbeiter für eine Warnung dankbar sein würden. »Wir können gemeinsam rufen; wie wäre es mit ›Gebt Acht! Die Uhrmännchen sind frei!‹ Auf drei! Eins … zwei … drei!«
    »Fegt Wacht! Die Uhrfännchen sind drei!«, schrie Pravuil und hinkte eine halbe Sekunde hinter Arthurs Ruf her. Der Junge runzelte die Stirn und versuchte es noch mehrmals, aber Pravuil konnte es nie richtig machen oder wollte es nicht. Immerhin, sagte sich Arthur, hatte der Lärm vielleicht jemanden gewarnt.
    »Haben Sie Freunde hier unten?«, fragte er, nachdem sie einige Minuten schweigend gesessen hatten. Die Käl te drang ihm bis in die Knochen, und Arthur wusste, dass es noch schlimmer werden würde.
    »Freunde? Ich fürchte nein«, seufzte Pravuil. »Es ist uns verboten, miteinander zu sprechen, außer geschäftlich, und man weiß nie, wer vielleicht ein Spion oder ein Inspektor oder dergleichen ist. Dafür habe ich auch Euch zuerst gehalten, Mylord, doch meine überlegene Intelligenz hat Eure Maskerade natürlich bald

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