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Die Schlüssel zum Königreich 01 - Schwarzer Montag

Die Schlüssel zum Königreich 01 - Schwarzer Montag

Titel: Die Schlüssel zum Königreich 01 - Schwarzer Montag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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Griechenland oder das seuchengeplagte Europa. Arthur glotzte das neueste Modell eines Flachbildfernsehers an, dessen Ton leise gestellt war und wo ein Nachrichtensprecher etwas erzählte; er stierte auf die lederne Sitzecke und den Couchtisch, der mit Ausgaben des RollingStone und der Times und einer leeren Colaflasche zugebaut war. Sie standen in einem typischen Wohnzimmer seiner eigenen Zeit!
    Dann verlor er vollends die Fassung, als das Mädchen, das bäuchlings auf dem Sofa gelegen hatte, sich aufsetz te, mit roten Augen und tränenverschmiertem Gesicht. Es starrte die Besucher mit offenem Mund an, dann schrie es: »Arthur! Und … äh … bist du ein Engel?«
    »Blatt!«
    »Nein, ich bin kein Engel«, sagte Susi. Sie fuhr sich über die Augen und holte tief Luft, dann fügte sie hinzu: »Ich kann nur meine Flügel nicht abbekommen. Heiße Susi Türkisblau.«
    Blatt nickte vorsichtig und wich ans andere Ende der Couch zurück, wo sie argwöhnisch hocken blieb.
    »Du bist es doch, Arthur? Oder nicht?«
    »Ja, ich bin’s! Wir können nicht anhalten«, redete er hastig weiter, »gibt es hier noch ein Stockwerk? Ein paar Stufen, eine Treppe?«
    »Ja, dort … dort drüben«, sagte Blatt langsam. Arthur sah, dass sie unter Schock stand. Hinter ihr wurde der Nachrichtensprecher im Fernseher plötzlich durch die Aufnahme eines brennenden Gebäudes ersetzt. Seiner Schule. »Was …«
    »Wir können nicht warten!«, rief Arthur und hetzte zu der Tür, auf die Blatt gezeigt hatte; Susi musste er dabei mit Gewalt vom Bildschirm losreißen. Blatt zögerte, dann lief sie ihnen nach.
    »Wann ist das?«, fragte Arthur, während sie durch ei nen Flur liefen. »Ich meine, wann hat die Schule gebrannt? Gestern?«
    »Was? Es ist vor fünfzehn Minuten in den Nachrich ten gekommen«, antwortete Blatt. »Die ganze Stadt ist abgeriegelt. Quarantäne. Aber was machst du? Ist das der Uhrzeiger, nach dem die Hundegesichter gesucht haben?«
    »Geht es Ed gut? Und deiner Familie?«, fragte Arthur.
    »Sie sind krank«, schluchzte Blatt, »richtig krank. Sie liegen in einem seltsamen Koma, das die Schlafseuche genannt wird. Arthur, du musst …«
    Ihre Stimme verlor sich, als Arthur auf die erste Stufe sprang und dann auf die nächste, wobei er sich entschlossen den weißen Marmor und das Licht der Unwahrscheinlichen Treppe vorstellte.
    »War das deine Schwester?«, wollte Susi wissen. »Oder deine Verlobte?«
    »Nur eine Freundin«, schnaufte Arthur. »Blatt heißt sie. Bitte … Ruhe! Ich muss mich konzentrieren. Da liegt etwas vor uns!«
    Er kannte das seltsame Gefühl unter den Füßen, als ob ein Aufzug nach oben beschleunigte. Wirbelnde Farbschwaden durchdrangen wieder das weiße Licht: Sie standen unmittelbar vor einem weiteren Treppenabsatz.
    »Halt dich fest!«, schrie Arthur.

K APITEL E INUNDZWANZIG
     

     
    I
    m nächsten Moment lagen Arthur und Susi ausgestreckt auf einem Kissenhaufen. Als sie ihre Benommenheit abgeschüttelt hatten, sahen sie sich einem kleinen grünen Frosch gegenüber, der auf der Spitze eines silbernen Kuchenständers saß, dessen untere Ebenen von diversen Schokolade-Eclairs und vier Makronen beansprucht wurden.
    »Eine Ankunft im rechten Moment!«, dröhnte das Vermächtnis mit einer Stimme, die viel zu laut war, um aus dem kleinen Froschmaul zu stammen. »Willkommen in Herrn Montags Vorzimmer!«
    Arthur blickte sich um. Sie befanden sich in einem seidenen Zelt, einem runden mit einer Mittelstange. Es konnte nicht mehr als fünf Meter Durchmesser haben.
    »Das hier ist Montags Vorzimmer?«
    Der Frosch folgte mit einem Auge Arthurs Blick, während das andere Susi anschaute.
    »Nein. Dies ist ein Zelt, eines von tausenden, die in Montags Vorzimmer aufgeschlagen sind, sodass es ein exzellentes Versteck abgibt. Ihr könnt jetzt unter verschiedenen Verkleidungen wählen, die ich für euch organisiert habe. Bitte seht in diese Truhe, sucht euch rasch Kleider und Haare aus und legt sie an. Ich glaube, die Haare sind selbstklebend.«
    Das Vermächtnis wies mit der Zunge auf eine bronzebeschlagene Truhe an der Zeltwand. Arthur und Susi gingen hinüber und zogen mindestens ein Dutzend verschiedener Röcke, Hemden, Hüte und Haarteile hervor, einschließlich Perücken mit Bart.
    »Diese selbstklebenden Haare gehen doch wieder ab, oder?«, fragte Arthur einige Minuten später, als er behutsam versuchte, sich eine Perücke mit langen weißen Haaren auf den Kopf zu ziehen. »Und wofür verkleiden wir uns

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