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Die Schlüssel zum Königreich 03 - Kalter Mittwoch.epub

Die Schlüssel zum Königreich 03 - Kalter Mittwoch.epub

Titel: Die Schlüssel zum Königreich 03 - Kalter Mittwoch.epub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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Fliegende Gottesanbeterin genannt wird. Wenn Sie ihr helfen könnten, wieder nach Hause zu kommen, das wäre auch gut.
    Mit freundlichen Grüßen
    Arthur Penhaligon
     
    PS: Sagen Sie Susi Hallo von mir, und Nieser und allen.
     
    Arthur betrachtete noch einmal, was er zu Papier gebracht hatte. Er war sich nicht im Klaren gewesen, ob er versuchen würde, Teil Drei des Vermächtnisses zu finden, bis er es geschrieben hatte. Aber der Entschluss musste in ihm gereift sein, seit Blatt ihm geraten hatte, selbst etwas zu tun, statt abzuwarten, bis die Treuhänder etwas gegen ihn unternahmen.
    Es gab nur ein Problem – wo sollte er anfangen?
    »Fertig?«, fragte Doktor Scamandros. »Falte ihn zusammen und schreibe die Adresse auf die Vorderseite. Dann drücke deinen Daumen auf die Papierenden, und er wird sich versiegeln.«
    Arthur tat wie angewiesen. Als er den Daumen auf das Blatt drückte, lief ein regenbogenfarbener Schimmer um die Ränder des Papiers, und als er die Hand wieder hob, war da ein dickes rundes Siegel, das seinen Kopf im Profil mit einem um die Schläfen gewundenen Lorbeerkranz zeigte.
    »Du solltest Kapitän Katzenkissen oder Concort nichts hiervon erzählen«, riet ihm Doktor Scamandros. »Da Knappheit an Briefmarken herrscht, habe ich mir erlaubt, etwas Geeignetes aus ihrer Sammlung zu nehmen.«
    Er zeigte Arthur eine große, farbenprächtige Marke, auf der ein Vogel mit dunklem Gefieder, weißem Sterzfleck und gegabeltem Schwanz abgebildet war. Darauf stand in kleinem Druck Wellenläufer und daneben eine große Ziffer 2 und ein Währungssymbol, das Arthur nicht kannte.
    »Von deiner Erde«, erklärte Scamandros. »Ein nachtaktiver Seevogel. Ich muss nur noch einen Tropfen Aktivtinte auf sein Auge träufeln und eine kleine Beschwörung aussprechen. Vielleicht möchtest du dich lieber hinter mich stellen, Arthur. Einige Wörter der Architektin sind schädlich für Sterbliche.«
    Arthur begab sich eilends hinter Scamandros und steckte die Finger in die Ohren. Er erinnerte sich noch gut an die Wirkung der Worte, die der Zauberer auf dem Schiff benutzt hatte.
    Scamandros beugte sich über den gefalteten Brief, öffnete sein bronzenes Tintenfläschchen und saugte mit einer winzigen Pipette etwas Tinte auf. Dann träufelte er äußerst behutsam eine kaum wahrnehmbare Menge auf das Auge des Vogels und murmelte gleichzeitig etwas, was Arthur nicht hören konnte, aber dennoch in Ellbogen und Knien zwickte.
    Der Vogel zuckte und schlug mit den Flügeln. Mit funkelnden Augen streckte er den Kopf aus der Marke, flatterte noch heftiger und schälte sich ganz aus dem Papier. Nachdem er die Briefmarke verlassen hatte, wuchs er, während der Brief zu schrumpfen begann. Der Wellenläufer wurde immer größer, bis er etwa sechzig Zentimeter maß und eine Flügelspannweite von nahezu zwei Metern besaß. Mittlerweile war der Brief winzig, ein Rechteck, dessen größere Seiten nur noch zwei Zentimeter lang waren. Der Vogel hob den Brief mit dem Schnabel auf und schluckte ihn; dann watschelte er den Strand hinunter und schlug langsam mit den Schwingen, bis er abheben konnte, was ihn augenblicklich zu einer eleganten und gewandten Erscheinung machte.
    »Nun, ich werde hier noch aufräumen«, meinte Doktor Scamandros. »Ich muss diesen magieverseuchten Sand etwas verteilen und dergleichen. Falls du den Spiegel und die Muschel ausprobieren willst, schlage ich vor, Mister Sonnenstich zu bitten, über dich zu wachen, und dich zwischen das Zelt des Kapitäns und das Meer zu setzen.«
    »Danke«, entgegnete Arthur. Doktor Scamandros war äußerst hilfsbereit.
    Vielleicht bin ich zu misstrauisch, sagte sich Arthur. Er muss seine eigenen Gründe haben, mir zu helfen … ich frage mich, welche … ob er meine Gedanken lesen kann …
    »Wie lange wird der Brief zu Dame Primus brauchen?«, erkundigte sich Arthur schnell – nur für den Fall, dass Doktor Scamandros tatsächlich seine Gedanken lesen konnte; er wäre vielleicht beleidigt, weil Arthur ihm immer noch nicht traute.
    »Das ist schwer zu sagen. Wenn es keine Unterbrechungen oder Unfälle gibt – ein oder zwei Tage in unserer Zeit hier. Welcher Spanne das im Haus entspräche, kann ich nicht ohne aufwendige Berechnungen sagen. Zwischen dem Haus und den Reichen fließt die Zeit nicht wirklichkeitsgemäß.«
    Arthur nickte. Es sah ohnehin so aus, als ob er hier eine Woche feststecken würde, bis die Motte repariert war. Da dagegen nichts zu machen war, konnte er ebenso gut die

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