Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schlüssel zum Königreich 03 - Kalter Mittwoch.epub

Die Schlüssel zum Königreich 03 - Kalter Mittwoch.epub

Titel: Die Schlüssel zum Königreich 03 - Kalter Mittwoch.epub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
Vom Netzwerk:
dafür werden höchstwahrscheinlich ein- oder zweihundert Peitschenhiebe verhängt, die du wahrscheinlich nicht überleben würdest. Oder die du, um ganz offen zu sprechen, als Sterbliche ganz sicher nicht überleben würdest.«
    »Peitschen? Sie meinen wie in ›Auspeitschen‹?«
    »Exakt. Mit der neunschwänzigen Katze. Vielleicht hast du schon davon gehört?«
    »Ich will nichts davon hören! Und spüren erst recht nicht! Das ist doch verrückt; es muss doch etwas geben, was ich tun kann!«
    »Das hängt vom Gerichtshof ab«, erklärte Monckton. »Ich habe den Verdacht, dass die Anklage einen logischen Fehler aufweist, der bei korrekter Argumentation dazu führen könnte, dass du der Bestrafung entgehst.«
    »Worin besteht er?«
    Monckton neigte den Kopf ein wenig zur Seite und sah Blatt mit einem hellen Auge an.
    »Wir sind Handel treibende Ratten, Fräulein«, sagte er. »Das heißt, du erzählst mir, was du über Arthur weißt, und ich werde als dein Berater vor Gericht auftreten.«
    »Woher weiß ich, dass Sie noch irgendetwas für mich tun werden, sobald ich Ihnen von Arthur erzählt habe?«, entgegnete Blatt.
    »Ich gebe dir mein Wort als Erhobene Ratte und ehemaliger sterblicher Bewohner der Erde«, antwortete Monckton und legte eine Pfote auf sein adrett befracktes Herz. »Im Namen des Pfeifers, der uns hierhergebracht hat.«
    Blatt sah der Ratte fest in die Augen. Die begegnete ihrem Blick, ohne zu blinzeln.
    »Na gut«, meinte sie schließlich. »Ich schätze, mir bleibt nichts anderes übrig. Sie klingen wenigstens überzeugend. Besser als der Kerl, der meinem Vater sein letztes Auto verkauft hat. Ich habe Arthur im Krankenhaus besucht, daheim auf unserer … daheim auf der Erde. Arthur hatte eine Einladung von Lady Mittwoch, zum Mittagessen, und er hat mir von dem Haus und allem erzählt. Dann brauste eine riesige Welle durchs Zimmer und hat uns auf Arthurs Bett aufs offene Meer getragen. Wir wurden von diesen wirklich mächtigen Wellen auf und ab geworfen, als ein Schiff mit leuchtend grünen Segeln mich mit einem Tau an Bord nahm, aber Arthur haben sie verfehlt. Ich schätze, er treibt immer noch irgendwo. Falls das Bett nicht gesunken oder von jemand anderem geborgen worden ist. Ist das genug für Sie?«
    »Das ist ein ausgezeichneter Anhaltspunkt, vielen Dank«, entgegnete Monckton. »Das erklärt auch, warum der Kapitän und die Besatzung dieses Schiffes sich so ermüdend verschlossen geben und es hier am Tripelpoller angeleint ist. Ohne ein paar der gewöhnlichen Ratten hätte ich nicht einmal erfahren, dass eine Sterbliche an Bord ist. Ich vermute, die Gottesanbeterin sollte Arthur an Bord nehmen und zu Lady Mittwoch bringen, und nachdem sie diese Mission nicht erfüllt hat, wartet Kapitän Schwell ab und versucht sich darüber klar zu werden, was als Nächstes getan werden sollte. Außer dich loszuwerden – den unglücklichen Beweis, dass er die falsche Sterbliche mitgenommen hat.«
    »Angeleint? Am Tripelpoller? Wo sind wir?«
    »Wir befinden uns an Bord der Fliegenden Gottesanbeterin auf dem Orlopdeck«, antwortete Monckton. »Ein Schiff aus Mittwochs regulärer Handelsmarine. Die Gottesanbeterin ist angeleint, das heißt, mit einem anderen Schiff vertäut, welches wiederum mit einem anderen Schiff vertäut ist, und so weiter; sie alle sind letztlich mit einem gigantischen, dreieckigen Poller verbunden, der alles ist, was vom alten Leuchtturm in Mittwochshafen noch aus dem Wasser ragt. Daher Tripel. Welches sich, selbstverständlich, in der Grenzsee des Hauses befindet.«
    »Welche der Mittelpunkt des Universums ist«, ergänzte Blatt. »So hat es zumindest Arthur gesagt. Meine Eltern würden ausflippen, wenn sie wüssten, dass das alles so ist.«
    »Verzeihung?«
    »Sie glauben, dass ein großer Baum den Mittelpunkt des Universums bildet, von dem Äste und Zweige in alle Richtungen wachsen. Und dass die Tiere in Harmonie miteinander leben und nett zueinander sind und das alles.«
    »Das klingt recht angenehm«, fand Monckton. »Wenn es doch nur so wäre! Nun, ich muss auf mein Schiff zurück. Ich werde unterwegs Kapitän Schwell in Kenntnis setzen, dass ich dein Berater sein werde. Ich nehme an, dass das Gericht irgendwann innerhalb der nächsten Tage zusammentreten wird.«
    »Der nächsten Tage!«, echote Blatt. »Sie haben mir nichts zu essen oder zu trinken gegeben; bis dahin könnte ich verhungert oder verdurstet sein!«
    »Nicht im Haus«, erwiderte Monckton. »Du kannst hungern und

Weitere Kostenlose Bücher