Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schlüssel zum Königreich 03 - Kalter Mittwoch.epub

Die Schlüssel zum Königreich 03 - Kalter Mittwoch.epub

Titel: Die Schlüssel zum Königreich 03 - Kalter Mittwoch.epub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
Vom Netzwerk:
beunruhigend, muss ich sagen. Jetzt sage mir, was ist das für eine Expedition, die du planst, Lord Arthur?«
    »Eine sehr schwierige«, antwortete Arthur vorsichtig. »Und sie ist gerade noch schwieriger geworden. Sehen Sie, ich will mich in Fieberauges geheimen Hafen stehlen und ihm etwas wegnehmen. Nur finde ich jetzt, dass ich auch versuchen sollte, die Überlebenden von der Motte zu retten.«
    »Das wäre nicht klug, Lord Arthur«, mischte sich Langschwanntz ein. »Wir nehmen an, dass Ihr eine kleine Chance habt, Fieberauges Versteck zu infiltrieren und den Gegenstand zu finden und an Euch zu nehmen. Diese Chance würde sich beträchtlich verringern, wenn Ihr auch noch versuchtet, die Sklaven zu befreien.«
    »Nun, das werde ich dann ja sehen«, erwiderte Arthur unbeirrbar. »Was sagen Sie, Doktor Scamandros – werden Sie mir helfen?«
    »Selbstverständlich stehe ich dir zu Diensten, Lord Arthur«, versicherte Scamandros. »Darf ich fragen, wo sich dieser sagenumwobene Hafen des Kapitän Fieberauge tatsächlich befindet?«
    »Im Inneren von Kalter Mittwoch.«
    Bei diesen Worten fiel Scamandros’ Kopf mit einem dumpfen Aufschlag aufs Kissen zurück.
    »Doktor Scamandros?«
    Langschwanntz ging zum Bett, sah auf den Doktor hinab und zog eines seiner Augenlider zurück.
    »In Ohnmacht gefallen«, erklärte er. Dann zuckten seine Schnurrhaare, und er nahm den Bauch des Bürgers näher in Augenschein. Er langte mit der Pfote unter des Doktors Mantel und zog sie, mit blauem Blut verschmiert, wieder hervor.
    »Hol Mister Yongtin!«, befahl er einer der Matrosenratten barsch.
    »Ist er verletzt?«, fragte Arthur.
    »Von Kartätschenkugeln durchlöchert«, antwortete Langschwanntz. »Eigenartig, dass sein Mantel nicht … Trotzdem hätte ich nicht gedacht, dass er nur von diesen Wunden ohnmächtig wird. Schließlich ist er ein Bürger …«
    Er beugte sich noch tiefer hinab und schnüffelte; seine Schnurrhaare vibrierten heftig. Dann fuhr er zurück und wischte sich die Schnauze mit einem sauberen, weißen Taschentuch ab.
    »Er ist mit Nichts vergiftet«, erklärte Langschwanntz. »Fieberauge muss an der Kartätsche herumgebastelt haben. Ich habe keine Ahnung, wie er es geschafft hat, dass sie zusammenhielt –«
    Er unterbrach sich, als eine hochgewachsene, gescheckte Ratte, die eine lange Schürze über ihrem Gehrock trug, in die Kajüte geeilt kam. Der Neuankömmling ging geradewegs zu Doktor Scamandros und schob Langschwanntz zur Seite. Er schnüffelte an dem Bürger, öffnete die mitgeführte zweiteilige Tasche und begann, eine Anzahl von Instrumenten herauszunehmen und auf dem Tisch auszubreiten, darunter auch eine große Kneifzange.
    »Muss das nichtsversetzte Blei aus ihm rausbekommen«, sagte die Ratte. »Schafft die Leute aus dem Raum, Langschwanntz, damit ich arbeiten kann!«
    »Mister Yongtin«, flüsterte Langschwanntz, während er Arthur hinaus und über den Gang in die große Kajüte geleitete, wo der Junge zuvor mit Kommodore Monckton gesprochen hatte, welcher allerdings diesmal nicht anwesend war. »Ein exzellenter Chirurg, aber kein Freund vieler Worte.«
    »Ist … denken Sie, dass Doktor Scamandros sterben wird?«, fragte Arthur.
    »Wahrscheinlich nicht«, antwortete der Kapitän. »Es ist sehr schwer, einen Bürger umzubringen. Aber Yongtin muss das Nichts entfernen, bevor es zu viel Gewebe auflöst. Und dann wird es geraume Zeit dauern, bis Scamandros wieder zu Kräften kommt; ich bezweifele, dass Ihr ihn für Eure Expedition einplanen könnt.«
    »Ich hoffe, er wird wieder gesund«, sagte Arthur. Er fühlte sich ein bisschen schuldig, weil ihm klar war, dass er das ebenso um des Doktors wie auch um seiner Expedition willen hoffte.
    »Ich werde Euch in eine andere Kajüte bringen«, sagte Langschwanntz. »Vielleicht würde Euch ein wenig Ruhe guttun, falls Ihr dazu in der Lage seid. Zwar ist es im Haus nicht lebensnotwendig zu schlafen, aber wir Sterbliche und Halbsterbliche sind erfahrungsgemäß zufriedener und ausgeglichener, wenn wir unseren müden Knochen ab und zu etwas Erholung gönnen.«
    »Etwas Ruhe könnte ich tatsächlich vertragen«, gab Arthur zu. »Da ist nur noch eine Sache, die ich vorher erledigen muss, aber dabei brauche ich jemanden, der über mich wacht. Vielleicht könnten Sie das übernehmen, wenn es Ihnen nichts ausmacht.«
    In der Kajüte angekommen erklärte Arthur rasch den Beobachtungszauber, den Scamandros für ihn gewirkt hatte und zeigte Langschwanntz den Spiegel und

Weitere Kostenlose Bücher