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Die-Schnaeppchenjaegerin

Die-Schnaeppchenjaegerin

Titel: Die-Schnaeppchenjaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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Masala Mix« nennt und das wir in einer Vorratsdose aufbewahren und über Monate verwenden können. Das Problem ist nur, dass die Gewürze alle in der Mühle zu verschwinden scheinen und sich weigern, wieder herauszukommen. Wohin verschwinden die bloß?
    »Ich sterbe vor Hunger«, sagt Suze und schenkt sich ein Glas Wein ein. »Ist das Essen bald fertig?«
    »Weiß ich nicht«, knurre ich durch zusammengebissene Zähne, während ich die Mühle untersuche. »Wenn ich doch nur die verdammten Gewürze da rauskriegen würde...«
    »Na ja«, sagt Suze. »Ich mach mir einfach erst mal ein Toast.« Sie steckt zwei Scheiben Brot in den Toaster und macht sich dann an all meinen kleinen Tüten und Töpfen mit Gewürzen zu schaffen.
    »Was ist Nelkenpfeffer?«, fragt sie und hält neugierig ein Töpfchen hoch. »Sind das Nelken und Pfeffer zusammengemischt?«
    »Weiß ich nicht«, sage ich und haue die Gewürzmühle auf die Arbeitsfläche. Wütend starre ich auf das winzige Häuflein Pulver. Was ist mit der Vorratsdose, die mehrere Monate reichen soll? Jetzt muss ich noch mehr von dem Zeug rösten.
    »Wenn es das nämlich ist, dann gibt’s doch bestimmt auch Mischungen von dem ganzen anderen Kram, das wäre doch viel einfacher.«
    »Kann schon sein«, sage ich aufgebracht. »Ich mache aber eine ganz besondere Balti-Mischung, und zwar frisch. Okay?«
    »Okay«, sagt Suze und zuckt mit den Schultern. »Du bist die Expertin.«
    Gut, denke ich und trinke noch einen Schluck Wein. Noch mal von vorn. Koriandersamen, Fenchelsamen, Kuminsamen, Pfefferkörner... Dieses Mal pfeife ich aufs Abmessen und -wiegen und schmeiße einfach alles zusammen. Hört man doch immer wieder, dass Instinkt der beste Koch ist.
    »Was ist das denn?«, wundert sich Suze, als sie Luke Brandons Karte auf dem Küchentisch liegen sieht. »Luke Brandon? Wieso schickt der dir denn eine Karte?«
    »Ach, weißt du«, sage ich und zucke lässig mit den Schultern. »Reine Höflichkeit.«
    »Höflichkeit?« Suze runzelt die Augenbrauen und nimmt die Karte in die Hand. »So ein Quatsch. Man schickt jemandem doch keine Karte, nur weil er einem geliehenes Geld zurückgegeben hat.«
    »Nicht?« Meine Tonlage fällt einen Tick höher aus als sonst, aber das kommt bestimmt vom Gewürzerösten. »Ich dachte, das gehört sich vielleicht so heutzutage.«
    »Nein, nein«, versichert Suze mir. »Man leiht sich Geld, man zahlt es zurück, schreibt ein Dankeschön dazu, und das war’s. Diese Karte hier -« Sie wedelt damit in der Luft herum. »- ist etwas Besonderes.«
    Genau deswegen liebe ich es, mit Suze zusammen zu wohnen. Sie weiß über so etwas Bescheid, weil sie sich in den richtigen gesellschaftlichen Kreisen bewegt. Hatte ich schon erwähnt, dass sie mal mit der Herzogin von Kent zu Abend gegessen hat? Nicht, dass ich damit angeben will oder so.
    »Was glaubst du also, was es zu bedeuten hat?«, frage ich und gebe mir Mühe, nicht zu gespannt zu klingen.
    »Ich schätze mal, dass er einfach freundlich sein will«, sagt sie und legt die Karte wieder auf den Tisch.
    Freundlich. Natürlich. Er will freundlich sein. Ist ja auch völlig in Ordnung. Warum empfinde ich also diesen Anflug von Enttäuschung? Ich betrachte das Picasso-Gesicht auf der Vorderseite der Karte. Ob das was zu bedeuten hat?
    »Sag mal, sollen die Gewürze tatsächlich so schwarz werden?«, fragt Suze beiläufig, während sie sich Erdnussbutter auf den Toast schmiert.
    »Oh, Gott!« Ich reiße die Baltipfanne vom Herd und mustere die verbrannten Koriandersamen. Ich drehe noch durch. Also: Wegschmeißen und noch mal von vorn anfangen. Koriandersamen, Fenchelsamen, Kuminsamen, Pfefferkörner, Lorbeerblätter. Das sind die letzten Lorbeerblätter, also will ich doch schwer hoffen, dass dieses Mal alles klappt.
    Und wie durch ein Wunder tut es das auch. Vierzig Minuten später köchelt ein waschechtes Curry in meiner Baltipfanne vor sich hin! Ich bin begeistert! Es riecht oberlecker und sieht genau so aus wie auf dem Foto im Kochbuch -dabei habe ich mich gar nicht so exakt an das Rezept gehalten. Das zeigt nur, dass mir die indische Küche gewissermaßen im Blut liegt. Und je häufiger ich übe, desto perfekter werde ich. Wie David E. Barton schreibt: Ich werde schon bald in der Lage sein, in der Zeit, in der man sonst gerade mal den Lieferservice anruft, ein schnelles, köstliches Curry selbst zu zaubern. Und das Geld, das ich dabei spare!!
    Restlos beglückt lasse ich den Basmatireis abtropfen, hole die

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