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Die Schockwelle: Thriller (German Edition)

Die Schockwelle: Thriller (German Edition)

Titel: Die Schockwelle: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilkka Remes
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hoch.«
    »Wir treffen uns auf halbem Weg.«
    »Nein. Ihr kommt hoch.«
    Feliks sah auf die Uhr, er konnte sich wegen des Mannes da oben keine Verzögerungen leisten. Es war klar, dass Tanner nichts von der Sprengladung in Olkiluoto wusste, ansonsten würde es dort bereits vor Polizisten des Einsatzkommandos wimmeln.
    Aber ebenso klar war auch, dass die Informationen, die Tanner gesammelt hatte, nach der Explosion eine Katastrophe auslösen konnten. Tanner musste ein für alle Mal zum Schweigen gebracht werden, auch wenn Feliks damit riskierte, dass Vlad verhaftet wurde. Vlad würde der Polizei nichts verraten, jedenfalls nichts Kritisches, weil er keine gefährlichen Details der Operation kannte.
    »Also gut«, sagte Feliks zu Tanner am Telefon. »Wir kommen hoch.«
    Feliks brach die Verbindung ab, nahm Leo, der sich sträubte, auf den Arm und stieg die Treppe hinauf. Der Junge war schwer, er wirkte stark und unberechenbar, aber er bot den notwendigen Schutz: Weder Tanner noch sonst wer würde auf Feliks schießen können, ohne den Jungen in Lebensgefahr zu bringen.
    »Die Übergabe findet oben auf dem Treppenabsatz statt«, sagte er über Funk zu Vlad. »Tanners Aufmerksamkeit wird ausschließlich auf den Jungen gerichtet sein. Genau in dem Moment schlägst du zu.«
    Der Junge auf seinem Arm strampelte.
    »Beruhige dich, dein Vater wartet dort oben …«
    Das Taxi hielt vor der Parlamentszufahrt, auf der quer ein Polizeiauto stand. Daneben hatten sich mehrere Schaulustige versammelt.
    »Was ist passiert?«, fragte Elina nervös, während sie dem Fahrer das Geld gab.
    »Wahrscheinlich wird da wieder mal demonstriert.«
    Elina hätte am liebsten Riku angerufen, doch sie wusste, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt dafür war. Sie stieg aus und eilte zu einem Polizisten. Vom blauschwarzen Himmel fielen einzelne schwere Regentropfen. »Was ist passiert?«
    »Gehen Sie nur ruhig weiter, hier gibt es nichts zu sehen.«
    Im Gerätedepot der Feuerwache Rauma befestigten Feuerwehrmann Tommi Ruuska und sein jüngerer Kollege Jani Moisio das Schutzblech der Hochdruckpumpe.
    »Zieh noch einmal an«, forderte Ruuska.
    Plötzlich kam aus der Lautsprecheranlage ein ohrenbetäubend lautes Alarmsignal, und Moisio zog die Schraube so schnell er konnte fest.
    »Olkiluoto 3, Olkiluoto 3 …«, meldete eine Stimme.
    Ruuska hielt abrupt in seinen Bewegungen inne.
    »Dies ist kein Probealarm«, fuhr die Stimme aus dem Lautsprecher fort, in einem Ton, der keine Missverständnisse aufkommen ließ.
    »Volle Strahlenschutzausrüstung für alle Einsatzgruppen.«
    Ein seltsames Gefühl durchlief Ruuska. An diesen Moment würde er sich für den Rest seines Lebens erinnern.
    »Nur Freiwillige rücken aus.«
    Moisios und Ruuskas Blicke trafen sich.
    »Scheiße«, sagte Ruuska leise und starrte Moisio an.
    Auf dem Dach der Feuerwache begann die Sirene zu heulen.

68
    Das grüne Licht leuchtete auf, und das Metalltor öffnete sich. Markku Jalava fuhr in den Hof des Parlamentsgebäudes, wo bereits zwei Polizeistreifen auf ihn und Kivelä warteten, so wie es ihnen befohlen worden war. Manninen, Saari und Stenlund bogen in einem zweiten Wagen in den Hof.
    Markku eilte, gefolgt von den anderen Beamten, ins Gebäude und durchquerte im Laufschritt das Foyer in Richtung Pförtnerloge.
    »Markku Jalava, KRP«, sagte er zum Pförtner, der sofort nach draußen auf den Treppenabsatz vor der Tür zeigte. »Der Mann, den Sie suchen, ist dort.«
    Markku erkannte Tanner von hinten und zog die Waffe.
    »Markku«, sagte Kivelä ernst. »Muss das wirklich sein …«
    »Ich leite den Einsatz, und ich treffe die Entscheidungen. Tanner hat bereits einen Mann getötet. Diesmal entwischt er uns nicht.« Er ging auf die Eingangstür zu.
    »Warte …«
    »Misch dich nicht in meine Angelegenheiten ein!«
    Der Mann, der aus der Rauchwolke gerannt kam, trug einen gelben Schutzanzug und eine Gesichtsmaske. In der Hand hielt er ein Strahlenmessgerät. Aus dem Reaktorgebäude drangen das Fauchen des Feuers und das Heulen mehrerer Alarmsirenen. Der Mann rannte weiter zu der Löscheinheit der Kraftwerksfeuerwehr, wo ihn der Brandmeister in gleicher Schutzausrüstung erwartete.
    »1160«, rief der Mann mit dem Messgerät durch den Atemschutz. »Man kann nicht rein!«
    »Wir müssen das Feuer löschen, damit wir die Löcher stopfen können«, erwiderte der Brandmeister ruhig. »Wir tauschen die Männer in kurzen Abständen aus, Verstärkung kommt aus der gesamten Provinz.«
    Riku

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