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Die Schockwelle: Thriller (German Edition)

Die Schockwelle: Thriller (German Edition)

Titel: Die Schockwelle: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilkka Remes
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von ihnen nur eine Handvoll »eigener« Leute beteiligt, die allesamt eine KGB- oder Stasi-Vergangenheit hatten, so wie Wolfgang Ruhe, der nun Schwarz ersetzen sollte.
    Feliks stand auf und ging nervös in die Küche, um ein Glas Wasser zu trinken. Er hatte Ruhe befohlen, so bald wie möglich anzurufen und zu berichten, was in Freys Haus eigentlich los war.

48
    Zwei laut knatternde Mopeds fuhren auf den Rastplatz an der nächtlichen Landstraße, die von dichtem Wald umgeben war. Die Fahrer hielten nebeneinander an, ohne die Motoren abzustellen.
    »Die werden wir jetzt mal schön aufwecken«, sagte einer der Jungen, der einen schwarzen Helm trug, und machte eine Kopfbewegung zu dem Toyota mit dem Wohnwagen hinüber, an dem die Vorhänge zugezogen waren. »Polnische Nummernschilder.«
    Ohne die Antwort seines Kumpels abzuwarten, fuhr er mit seinem Moped unmittelbar an den Wohnwagen heran, ließ den Motor abrupt aufheulen, und ein donnerndes Brüllen kam aus dem abgesägten Auspuff. Mehrmals drehte der Junge am Gas, dann kehrte er zu seinem Freund zurück. Die Vorhänge blieben geschlossen.
    »Die schlafen aber verdammt fest.«
    Der Junge drehte eine Runde um den Wohnwagen herum und ließ dabei weiterhin den Motor immer wieder aufheulen. Keine Reaktion.
    »Die haben Schiss.«
    »Oder es ist gar keiner drin.«
    »Warum hätten sie das Auto und den Wohnwagen denn mitten im Wald abstellen sollen?«
    Die beiden Jungen machten die Motoren aus und setzten die Helme ab. Um sie herum rauschte nur noch die Stille des Waldes. Sie gingen auf den Wohnwagen zu. Der Junge mit dem schwarzen Helm klopfte an und schaute durch eines der Fenster.
    »Komm, lass gut sein«, sagte der andere und sah sich nervös um.
    »Hast du Angst?«
    »Was riecht hier so komisch?«
    »Wieso?«
    »Nach Flüssiggas …«
    Die Jungen schauten sich an. Derselbe, der ans Fenster geklopft hatte, betätigte den Türgriff. Abgeschlossen. Er hämmerte an die Tür.
    »Hol einen Schraubenzieher!«
    Der andere Junge lief zu seinem Moped und suchte im Werkzeug unter dem Sattel nach einem Schraubenzieher.
    Damit bearbeiteten sie dann das Schloss, bis sie die Wohnwagentür aufbekommen hatten. Starker Gasgeruch schlug ihnen entgegen.
    »Oh, Scheiße …«
    Der Mutigere der beiden tastete nach der kleinen LED-Taschenlampe an seinem Schlüsselbund und leuchtete in den Wohnwagen. Der Lichtkegel fuhr über die Wände, den Tisch, die Stühle, die Kücheneinrichtung … und fiel dann auf den Schlafbereich.
    Unter der Decke ragten nackte Füße heraus, die sich kein bisschen bewegten.
    Das Navi leuchtete in der Nacht vor dem Hintergrund der schmalen, unasphaltierten Straße im Licht der Scheinwerfer.
    Es war still im Landrover. Riku schaute aus dem Seitenfenster auf den vorüberhuschenden hohen, dichten Fichtenwald. Die Müdigkeit und die Ereignisse in Freys Haus sorgten für gedrückte, düster-angespannte Stimmung.
    Die Durchsicht von Freys Tagebuch hatte Riku zwei Dinge in die Hand gegeben, an denen er sich festhalten konnte: Erstens war sein Vater bei der Operation in Ramstein dabei gewesen oder hatte zumindest etwas davon gewusst. Und zweitens wardie Operation angesichts des Datums womöglich ein Grund für das Verschwinden seines Vaters gewesen.
    Außerdem schien noch jemand der Operation Meteor auf den Fersen zu sein. Jemand, der es extrem ernst meinte, und der von keinem Mittel zurückschreckte.
    »Meteor war höchstwahrscheinlich ein Projekt des KGB, bei dem die Stasi mithalf, weil es auf deutschem Boden umgesetzt wurde«, sagte Sebastian in die Stille hinein.
    Riku war sich zunehmend sicher, dass Sebastian mehr wusste, als er zugab. Vielleicht wusste er sogar genau, was er suchte, und nutzte Elina skrupellos aus. War er womöglich hinter Ralf Tanner her? Riku fragte sich, ob es tatsächlich sein konnte, dass sein Vater gar nicht tot war, sondern irgendwo mit neuer Identität lebte. Sollte dies der Fall sein, führte sein eigener Sohn vielleicht gerade einen der Jäger zu ihm.
    »Wie lange bist du schon Fotograf?«, fragte Riku.
    »Das habe ich doch schon gesagt. Mehrere Jahre.«
    »Reportagereisen, nicht wahr?«
    Sebastian war sichtlich gereizt. »Meine Bilder sprechen für sich. Du findest sie in vielen Publikationen, falls du mir nicht glaubst.«
    Riku schmunzelte. »Bilder beweisen gar nichts.«
    »Worauf willst du eigentlich hinaus, verdammt?«
    »He, versucht mal, ruhig zu bleiben«, sagte Elina mit erschöpfter Stimme. »Wenn wir unsere Fantasie nicht unter

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