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Die schöne Ballerina (German Edition)

Die schöne Ballerina (German Edition)

Titel: Die schöne Ballerina (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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gegenüber abtragen, indem du das tust, was sie sich wünscht, so irrst du dich. So einfach ist es nicht.«
    »Aber Kinder sollten doch ihren Eltern irgendwie das, was sie für sie getan haben, zurückzahlen.«
    »Warum? Sie tun ihren eigenen Kindern dafür Gutes.« Seine Stimme klang ruhig und kontrolliert. »Wann will deine Mutter abreisen?«
    »In drei Wochen.«
    »Dann lass dir mit der endgültigen Entscheidung Zeit, bis sie fort ist. Im Augenblick stehst du noch zu sehr unter Druck. Lass deine Gefühle ein wenig zur Ruhe kommen.«
    »Ich wusste doch, dass du mir einen guten Rat geben würdest.« Lindsay sah ihn dankbar an. »Normalerweise habe ich es gar nicht gern, wenn mir jemand sagt, was ich tun soll. Aber diesmal ist es für mich eine Erleichterung.« Sie schlang die Arme um Seth und schmiegte sich an ihn. »Bitte, halt mich einfach fest. Ach, ist es schön, wenn man sich auf jemanden verlassen kann.«
    In seinen Armen wirkte sie sehr klein und schutzbedürftig. Er legte seine Wange auf ihren Kopf, und so standen sie schweigend da. Nur das Kreischen der Möwen und das Rauschen der Wellen waren zu hören.
    »Du riechst nach Seife und Leder«, murmelte Lindsay schließlich. Sie hob ihr Gesicht und sah ihm in die Augen. Ich könnte mich in ihn verlieben, dachte sie. Er ist der erste Mann, in den ich mich wirklich verlieben könnte. »Ich weiß, dass es verrückt klingt«, sagte sie, »aber ich möchte jetzt gern, dass du mich küsst.«
    Sie küssten sich zart und lösten sich voneinander, um sich anzusehen. In den Augen des anderen spiegelte sich das eigene Begehren, und Seth nahm ihren Mund wieder in Besitz – nicht heftig, sondern sanft und liebevoll.
    Lindsay klammerte sich an ihn und erkannte, dass ihre Sehnsucht nach ihm stärker war, als sie es hatte zugeben wollen. Einen kurzen Augenblick lang gab sie sich ganz der Tiefe ihres Gefühls hin. Am liebsten hätte sie ihm ihre Liebe gestanden. Aber dann stieß sie ihn zurück und schüttelte den Kopf.
    »Ich hätte besser fortlaufen sollen, statt dich an jenem ersten Abend vor der Haustür zu küssen«, sagte sie und atmete schwer.
    Seth legte die Hand um ihr Kinn und hob ihr Gesicht. »Die Erkenntnis kommt ein wenig zu spät.«
    In Lindsays Augen erkannte er immer noch ihre Erregung, und als er sie leicht zu sich zurückzog, sträubte sie sich nicht.
    »Vielleicht hast du recht.« Sie legte ihre Hände an seine Brust. »Jedenfalls habe ich dich eben sogar um einen Kuss gebeten.«
    »Wenn jetzt Sommer wäre«, murmelte Seth und ließ seinen Finger von Lindsays Kinn zum Hals gleiten, »würden wir hier ein Picknick veranstalten. Nachts, wenn es dunkel ist. Mit kaltem Wein. Wir würden uns lieben und am Strand schlafen, bis die Sonne über dem Wasser aufginge.«
    Lindsay fühlte wieder die Schwäche in den Knien, die drohende Gefahr ankündigte. »Oh ja, das wäre schön«, seufzte sie und fügte entschlossen hinzu: »Aber jetzt sollte ich wirklich davonlaufen.«
    Sprach’s und rannte auf einen Felsen zu. Während sie daran hochkletterte, rief sie außer Atem über die Schulter zurück: »Weißt du, warum ich den Strand um diese Jahreszeit am liebsten habe?«
    »Weil du Herausforderungen nun mal magst«, rief Seth zurück, der hinter ihr hergelaufen war und nun am Fuß des Felsens stand.
    Sie sah von oben zu ihm hinunter. »Stimmt! Du liebst sie übrigens auch, wenn ich mich recht erinnere. Ich habe gelesen, du seist ein sehr guter Fallschirmspringer!« Er hielt ihr seine Hand entgegen, und sie sprang leichtfüßig zu ihm in den Sand. »Ich würde es niemals fertigbringen, aus einem Flugzeug zu springen, es sei denn, es stünde gerade auf dem Flugplatz.«
    »Ich dachte, du seiest mutig.«
    »Aber nicht lebensmüde!«
    »Ich könnte aus dir eine perfekte Fallschirmspringerin machen«, erklärte er und zog sie in seine Arme.
    »Einverstanden! Wenn ich aus dir vorher einen Tänzer machen darf. Übrigens, stand nicht in einer der Zeitungen auch, du hättest einer italienischen Gräfin den freien Fall beigebracht?«
    »Ich fange an zu glauben, dass du ein viel zu gutes Gedächtnis hast.«
    Lindsay versuchte, sich aus seinen Armen zu winden, aber er lockerte den Griff um keinen Millimeter. »Ich wundere mich nur, dass du bei so viel gesellschaftlichen Aktivitäten noch zum Bauen kommst.«
    Er lächelte breit und sah plötzlich sehr jungenhaft aus. »Ein schwer arbeitender Mensch muss sich ab und zu ein Vergnügen gönnen.«
    Bevor Lindsay die spitze Bemerkung

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