Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die schöne Ballerina (German Edition)

Die schöne Ballerina (German Edition)

Titel: Die schöne Ballerina (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
Hand. »Kannst du dir vorstellen, was passiert wäre, wenn Ruth mich nicht angerufen hätte, um mir zu sagen, du hättest sie zu Monika gefahren?«
    »Seth, ich bin wohl immer noch nicht ganz klar im Kopf. Ich begreife nicht, was du willst. Bitte, erklär mir doch alles einmal der Reihe nach.«
    »Trink zuerst einen Schluck. Du bist immer noch ganz blass.«
    Er wartete, bis sie gehorchte, und goss sich selbst einen Drink ein. »Ruth rief mich an, um mir zu sagen, dass ich mir keine Sorgen zu machen brauche, sie sei gut bei Monika angekommen. Du hättest sie mit deinem Wagen gebracht und darauf bestanden, von dort aus zu dir nach Hause zu fahren«, erklärte er dann.
    »Nicht eigentlich darauf bestanden«, fing Lindsay an zu widersprechen, sah dann aber Seths finstere Miene und trank lieber noch einen Schluck von ihrem Brandy. Eigentlich hatte sie sich ja auf eine heiße Schokolade gefreut. Aber der Alkohol wärmte auch.
    »Monika war natürlich besorgt um dich. Sie sagte mir, du seiest gerade wieder weggefahren, und bat mich, da ich doch von hier oben aus einen so guten Blick über die Straße hätte, nach dir Ausschau zu halten. Wir dachten uns, dass bei diesem Wetter nicht viele Wagen unterwegs sein würden.« Er machte eine Pause, um selbst zu trinken, und bemerkte befriedigt, dass etwas Farbe in Lindsays Wangen zurückgekehrt war. »Nachdem ich aufgehängt hatte, ging ich sofort ans Fenster. Ich sah auch tatsächlich deine Rücklichter. Sie bewegten sich in eigenartigen Linien hin und her, beschrieben einen Kreis und standen dann still.«
    Er setzte sein Brandyglas hart auf den Tisch. »Wenn Ruth mich nicht angerufen hätte, würdest du dich immer noch bewusstlos da unten in deinem Wagen befinden! Gott sei Dank hattest du wenigstens so viel Verstand, deinen Sicherheitsgurt anzulegen. Wer weiß, was sonst noch alles passiert wäre!«
    »Du tust gerade, als wäre ich mit voller Absicht gegen den Baum gefahren!«
    »Es genügt vollkommen, dass du wegen eines Hundes …«
    »Seth! Ich bemühe mich sehr, dir dankbar dafür zu sein, dass du mich aus dem Wagen geholt und hier raufgebracht hast. Aber du machst es mir nicht gerade leicht.«
    »An deiner Dankbarkeit bin ich nicht interessiert!«
    »Gut. Also Schluss damit.« Lindsay erhob sich und kämpfte erneut gegen den Schwindel an. »Ich möchte Monika anrufen, damit sie sich keine Sorgen mehr macht.«
    »Das habe ich schon erledigt.« Seth sah, dass ihr die Farbe wieder aus dem Gesicht gewichen war. »Ich sagte ihr, du seiest hier, weil mit deinem Wagen etwas nicht in Ordnung wäre. Warum sollte ich den Mädchen einen Schrecken einjagen? Leg dich wieder zurück, Lindsay.«
    »Das war sehr umsichtig von dir. Vielleicht bist du so nett und fährst mich jetzt zu ihnen.«
    Seth packte sie bei den Schultern und drückte sie auf das Sofa zurück. »Das glaubst du doch selbst nicht! Keiner von uns beiden wird bei diesem Unwetter noch einmal nach draußen gehen, das ist zu gefährlich!«
    Lindsay reckte das Kinn vor. »Ich werde auf keinen Fall hier bleiben.«
    »Ich fürchte, du hast keine andere Wahl.«
    Wütend kreuzte Lindsay die Hände über der Brust. »Dann hast du Worth sicher schon befohlen, einen netten kleinen Raum im Kerker für mich zurechtzumachen!«
    »Das hätte ich bestimmt getan«, erwiderte Seth, »wenn er nicht zufällig in New York wäre, wo er etwas für mich zu erledigen hat. Wir sind ganz allein im Haus.«
    Lindsay versuchte Haltung zu bewahren. »Nun, das macht nichts. Ich kann morgen zu Fuß zu Monika laufen. Heute Nacht darf ich vermutlich Ruths Zimmer benutzen?«
    »Du vermutest richtig!«
    Sie erhob sich, etwas langsamer und vorsichtiger als zuvor, und ignorierte den zunehmenden Druck in ihrem Kopf. »Dann gehe ich jetzt nach oben.«
    »Es ist noch keine neun Uhr.« Er brauchte die Hand nur leicht auf ihre Schulter zu legen, damit sie stehen blieb. »Bist du denn schon müde?«
    »Nein, ich …« Hatte ich mir nicht vorgenommen zu denken, bevor ich rede? fragte sie sich. Nun war es zu spät.
    »Komm, zieh erst einmal deinen Mantel aus.« Ohne eine Antwort abzuwarten, machte er sich an den Knöpfen zu schaffen. »Ich war so damit beschäftigt, dich wieder zu Bewusstsein zu bringen, dass ich gar nicht daran gedacht habe.« Er schob ihr den Mantel über die Schultern und berührte leicht die Schwellung an ihrer Schläfe. »Tut es noch weh?«
    »Nicht sehr.« Lindsays Puls raste. Sie versuchte erst gar nicht, dem Schock die Schuld daran

Weitere Kostenlose Bücher