Die schöne Ballerina (German Edition)
unter ihren Pullover und streichelte ihren Rücken. Dann wanderten seine Finger zu der Stelle oberhalb ihres T-Shirts, wo er die nackte Haut spüren konnte. »Dieser dicke Pullover muss dir doch viel zu warm sein.«
»Nein, ich …«
Bevor sie ihn davon abhalten konnte, hatte er ihr den Pullover einfach über den Kopf gezogen. »So, das ist schon besser.«
Seth massierte ihre nackten Schultern, bis Lindsay glaubte, jeden einzelnen Nerv zu fühlen. Dann ließ er sie plötzlich los und trank einen Schluck aus seinem Glas, ließ sie dabei aber nicht aus den Augen.
»Wovon hast du sonst noch als Teenager geträumt?«
»Ich träumte davon, mit Nick Davidov zu tanzen.«
»Ein Traum, der Wirklichkeit geworden ist.« Er beugte sich vor. »Weißt du, was mich im Augenblick am meisten an dir fasziniert?«
»Meine überwältigende Schönheit?«
»Deine Füße.«
»Meine Füße!« Sie lachte ungläubig und blickte unwillkürlich auf ihre Schuhe.
»Sie sind so klein.« Er nahm ihre Füße und legte sie auf seinen Schoß. »Fast wie die eines Kindes. Jedenfalls habe ich mir die Füße einer Tänzerin immer anders vorgestellt.«
»Ich kann mich beim Spitzentanzen sogar auf drei Zehen abstützen. Die meisten müssen auf einem oder auf zweien stehen. Seth! Aber was soll denn das?«, lachte sie, als er ihr die Schuhe auszog.
Dann liebkosten seine Hände ihre Fußsohle, und sie sog scharf den Atem ein, weil, so unglaublich es war, diese Geste ihr Begehren weckte.
»Sie sehen so zart und zerbrechlich aus«, fuhr Seth fort und legte die andere Hand über den Rist, »und doch müssen sie sehr stark sein. Und sensibel.« Wieder sah er ihr in die Augen, hob den Fuß dabei an die Lippen und küsste ihn.
Lindsay konnte ein leises Aufstöhnen nicht unterdrücken. »Weißt du, was du mit mir machst?«, wisperte sie. Es war an der Zeit, das, was unvermeidlich war zwischen ihnen, anzunehmen.
Als Seth seinen Kopf hob, drückte sein Blick Triumph aus. »Ich weiß, dass ich dich will. Ich will dich so sehr, Lindsay. Und du willst mich auch.«
Wenn es nur so einfach wäre, dachte sie. Wenn ich ihn nur nicht so liebte. Dann könnten wir miteinander schlafen, einander genießen ohne Bedauern. Aber ich liebe ihn. Und was wird aus mir nach dieser Nacht? Ich werde dafür bezahlen müssen. Furcht zog ihr die Kehle zusammen.
»Halt mich fest!« Lindsay flüchtete sich an seine Brust und umschlang ihn mit den Armen. »Bitte, halt mich fest!«
Für immer und ewig, fügte sie schweigend hinzu. Es gibt niemanden auf der Welt als dich. Es gibt kein Morgen, kein Gestern.
Sie bog ihren Kopf zurück, um ihn anzusehen. Dann fuhr sie mit den Fingerspitzen zart die Kurven seines Gesichts entlang, als wolle sie sich dessen Form für immer einprägen. »Nimm mich, Seth. Nimm mich jetzt«, bat sie leise.
Sie hatten keine Zeit mehr für Zärtlichkeiten. Die Leidenschaft besaß ihre eigenen Regeln. Seths Mund verschloss ihre Lippen hart und begehrend, noch bevor sie zu Ende gesprochen hatte. Sein Hunger steigerte ihren eigenen. Aber Seth hatte sich gut unter Kontrolle. Da gab es keine Ungeschicklichkeit, als er sie auszog. Und er half ihr, als sie nicht mit seinen Hemdknöpfen zurechtkam.
Lindsay spürte seine breite Brust, seine muskulösen Schultern. Begierig erforschte sie mit ihren Händen, mit den Fingern seinen nackten Körper. Sie klammerte sich an Seth. Er gehörte ihr. In diesem Augenblick konnte niemand ihn ihr fortnehmen. Es gab nichts zwischen ihnen.
Sie beide bewegten sich nur langsam, kosteten die unerträgliche Sehnsucht nacheinander völlig aus. Ihre Energie war endlos, stammte aus dem Drang, zu geben und zu nehmen, und ihre Lust steigerte sich. Sie verloren sich in Ekstase und wurden schließlich eins.
10. K APITEL
Lindsay träumte. Sie lag in den Armen ihres Mannes und hörte ihr Baby schreien. Sie kuschelte sich tiefer in seine warme Armbeuge und öffnete nur widerwillig die Augen.
Seth lächelte sie an.
»Es ist schon Morgen«, murmelte sie und rekelte sich wohlig im Bett, während er sie küsste. »Ich muss aufstehen und nach ihm sehen.« Immer noch hörte sie das Wimmern des Babys.
»Hmm«, machte er nur und knabberte an ihrem Ohr. Dann fuhr er mit der Zunge über die zarte Haut dahinter, und Erinnerungen an die vergangene Nacht kehrten zurück.
»Seth, ich muss aufstehen. Es schreit.«
Seth griff über sie hinweg nach etwas, das auf dem Boden lag, und legte es ihr auf den Bauch. Lindsay blinzelte verwirrt, als Nijinsky
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