Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die schöne Betrügerin

Die schöne Betrügerin

Titel: Die schöne Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
Vom Netzwerk:
bestreiten.
    »Dann hat Robbie es also gewusst.«
    Sie nickte. James sah sie weiter mit zusammengebissenen Zähnen an, denn er hegte keinen Zweifel, dass sie bei dieser Scharade Hilfe von außen gehabt hatte.
    »Wer sonst noch?«
    Sie senkte ihren Blick auf die Hände nieder, weigerte sich wortlos, ihren Komplizen zu verraten. Sie saß jetzt wie eine Lady da, die Füße nebeneinander, der Rücken gerade wie ein Stock, die im Gehrock steckenden Schultern straff.
    James trat heran und fasste sie am Kragen. »Aufstehen!« Sie erhob sich, sah ihn kurz verängstigt an, bevor sie erneut den Blick senkte. Er ließ seine Hände über ihre Schultern spielen, drehte sie hin und her. Jeder Stich ihrer Kleidung diente allein dem Zweck, ihre Weiblichkeit zu verbergen.
    »Button«,
sagte er. Die Verschwörung reichte weiter, als er gedacht hatte. Wenn es einen Menschen gab, auf dessen unerschütterliche Loyalität er geschworen hätte, dann war es Button. Der kleine Kammerdiener betete Agatha recht schamlos an und Simon dazu.
    Sie drehte sich weg, stand still neben ihm. Er blickte auf sie herab, als sie ihm ihre Hand auf den Arm legte.
    »Button weiß nur, dass ich ein Mädchen bin, das Hilfe braucht.« Sie kam in ihrer Not ein Stück näher, sodass er sie hätte umarmen können, wäre es sein Wunsch gewesen. Als ob er auch nur daran gedacht hätte!
    »Er würde Sie niemals hintergehen. Sie müssen mir glauben.«
    »Ich würde Ihnen nicht einmal glauben, dass das Gras grün ist.«
    Ihr Mund zuckte. »Ganz der Liar.« Sie neigte den Kopf zur Seite. »Sie sind also ein Spion. So wie der Griffin?«
    Er zuckte zusammen. »Der Griffin ist tot.«
    Sie sah ihn einen Moment lang an. »Ich bedaure Ihren Verlust. Nur, damit Sie mir das nicht auch noch in die Schuhe schieben; ich habe ihn nicht umgebracht.«
    »Nein«, murmelte James. »Das war ich.«
    Sie war näher bei ihm denn je. Ihr Duft stieg ihm in die Nase. Keine Blumenseife, kein Eau de Toilette, einfach nur Frau.
    Plötzlich war James wieder im Park, hielt einen weichen, sich wehrenden Rotschopf in den Armen. Heiße Begierde durchzuckte ihn.
    Die Nacht mit Amilah hatte seine Gelüste offenbar nicht völlig befriedigt, sonst hätte er dieses geschlechtslose Wesen nicht begehrt. Er machte einen Schritt nach hinten.
    »Button und Robbie. Wer noch? Denny?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, natürlich nicht. Denny kann vermutlich nicht über die eigene Nasenspitze hinaussehen.« Seine Lippen zuckten zynisch. »Genau wie ich.«
    »James, verstehen Sie doch… ich musste wissen, auf wessen Seite Sie stehen, bevor ich mich Ihnen offenbare.« »Und nachdem Sie es herausgefunden hatten, hätten Sie um Ihr Leben laufen sollen.«
    »Ich habe daran gedacht, hatte es schon geplant. Aber Sie missverstehen mich noch immer. Ich bin auf Ihrer Seite. Und mein Vater ist es auch.«
    »Ah, ja. Die lang erwartete
Erklärung.«
Er nahm eine gleichgültige Pose ein, eine Schulter an den Fensterrahmen gelehnt. »Weiter.«
    Phillipa schluckte. Nie zuvor war James ihr so groß und einschüchternd erschienen. Langsam lernte sie die andere Seite dieses Mannes kennen, die Seite, die ihn zum Spion und Helden gemacht hatte. In Ermangelung jeglichen Muts nahm sie all ihre Verzweiflung zusammen, reckte das Kinn und sah ihm in die Augen.
    »Mein Vater ist mit Gewalt aus unserem Haus in Spanien entführt worden. Er hat es noch geschafft, mich rechtzeitig zu verstecken, dann haben die französischen Soldaten ihn mitgenommen und unser Haus zerstört.«
    James nickte, sagte aber nichts. Das Licht im Raum reichte nicht bis zu seinen Augen, aber sie spürte, dass er sie wie blaue Stacheln aus Eis auf sie gerichtet hielt.
    »Ich bin alleine nach London aufgebrochen, wie er es mir befohlen hat.«
    »Zu
Upkirk.«
    Phillipa blinzelte. »Ja, zu Mr. Upkirk. Aber er war in der Zwischenzeit gestorben, und ich wusste nicht, wo ich die anderen alten Freunde meines Vaters finden konnte.«
    »Also weiter zu Mrs. Farquarts Pension.«
    Ein kalter Schauer lief Phillipa über den Rücken. Wie konnte er all das wissen, wenn er nicht …
    »
Sie
sind derjenige, der mich verfolgt hat?«
    James schnaubte. »Ja, aber ich war viel zu weit entfernt, um Sie zu schnappen. Auch viel zu weit hinter den anderen.«
    »Das dürften Sie wohl besser wissen, würde ich sagen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Soweit ich weiß, ist Napoleon der Einzige, der mich sucht.«
    »Tatsächlich? Und warum?«
    Sein Tonfall ließ Phillipa den letzten Geduldsfaden

Weitere Kostenlose Bücher