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Die schöne Betrügerin

Die schöne Betrügerin

Titel: Die schöne Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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geschlagen. Ich kann bloß sagen, dass er normal groß ist und hinkt.«
    James stemmte die Fäuste auf den Tisch, bis er das Holz knarren hörte. »Mist.«
    Er verdrängte die Wut und warf dem Wirt eine Münze für Feebles’ Ale hin. Dann gingen die Männer in den hellen Tag hinaus; doch ihre Beute war so nebulös wie immer.
    »Wird schon noch ’ne Gelegenheit kommen, James«, sagte Stubbs. »Sie dürfen jetzt nicht verzweifeln -«
    »Sie da!« Der Schrei kam von der anderen Seite der dreckigen Straße. James sah auf und entdeckte Mrs. Farquart, die doch tatsächlich nicht das Tageslicht scheute und auf knochigen Beinen und mit fliegenden Röcken auf sie zukam.
    James blinzelte. Nicht dass er daran gedacht hätte, aber sie waren ganz in der Nähe der Pension. Eigenartig. »Ach, ja -«
    Mrs. Farquart kam mit argwöhnischem Blick heran. »Sie haben sie gefunden, oder? Wo ist das Geld, das sie gestohlen hat?«
    James begutachtete die Frau eine Weile. »Wer bezichtigt sie des Diebstahls? Sie oder die Familie dieser toten Frau?«
    »Ha! Sie meinen wohl, Sie können mir eine Falle stellen. Das Geld geht an den, der’s am meisten braucht, so viel ist sicher. Also, wo ist sie? Und wo ist das Geld?«
    Obwohl James die Frau für geradezu unerhört schamlos hielt, ließ es sich nicht bestreiten, dass sie Phillipa tatsächlich für schuldig hielt, einer trauernden Witwe das ganze Geld gestohlen zu haben.
    »Ich… ich bin noch an der Sache dran. Wir werden Sie benachrichtigen, wenn wir auf etwas stoßen.« Damit wandte er sich ab, von ihr und all dem Misstrauen und Zorn, den sie mit sich brachte.
    Phillipa genoss sein Vertrauen. Er glaubte ihr von ganzem Herzen. Er wünschte nur, er hätte in sein Urteilsvermögen ebenso viel Vertrauen.

34. Kapitel
    Agatha zufolge war Lady Winchell eine Frau, die alles hatte: Schönheit, Reichtum, einen hingebungsvollen Ehemann.
    Die Liars verfügten nicht über die Mittel, Lavinias Position zu unterminieren; sie war im Vorteil, und einen Tauschhandel konnten sie ihr nicht anbieten. Sie besaßen nichts, das Lavinia hätte haben wollen.
    Phillipa aber schon. Sie besaß das Einzige auf dieser Welt, was Lavinia begehrte. Diese eine Sache, die diese Verräterin nicht haben konnte.
    Phillipa hatte James Cunnington, seinen Körper zumindest. Sein Herz und seine Seele waren anscheinend ohnehin nicht zu vergeben.
    Dieses Mal würde Phillipa nicht verlieren.
    Es überraschte sie nicht, dass das Haus von Lady Winchell in der Tat sehr schön war, wie man an… an allem sah. Exklusive Gegend, erstklassige Architektur, überaus arroganter Butler…
    »Ich habe, fürchte ich, keine Visitenkarte.«
    »Dann ist Lady Winchell nicht zu Hause.« Die prächtig geschnitzte Tür ging langsam zu.
    »Warten Sie!« Was könnte ihr Einlass verschaffen? »Teilen Sie Lady Winchell mit… die Verlobte von James Cunnington möchte sie sprechen.«
    Der Butler zögerte. Der Mann wusste sicherlich von James. Nach allem, was sie gehört und gelesen hatte, war der Skandal wirklich ungeheuerlich gewesen. Der Butler warf einen nervösen Blick auf die Leute, die auf der Straße vorbeigingen. Glaubte er, ein Zeitungsreporter könne ihnen auflauern?
    Die Tür ging wieder ein Stück auf. »Wenn Sie mir folgen möchten?«
    Er geleitete sie in einen bezaubernden Salon; er war mit Kostbarkeiten angefüllt und hell von Kerzen erleuchtet. Aber Phillipa war sich sicher, das dieser Raum noch nicht einmal der vornehmste in diesem Haus war.
    Die Tür ging auf. Phillipa drehte sich um, um dem Feind ins Antlitz zu sehen.
    Die Frau, die den Salon betrat, war nicht einfach nur schön – sie war atemberaubend. Ihre Haut war hell wie Porzellan, und ihr Haar war das reinste Gold – was ihre rosigen Lippen und ihre blauen Augen nur noch faszinierender machte. Ob der Perfektion ihres Gesichts und ihrer Figur verschlug es Phillipa einen Augenblick lang die Sprache – bis sie das böse, befriedigte Glimmen in den Augen der Frau bemerkte.
    Es tat ihr Leid, dieser Kreatur mit ihrer Reaktion einen kurzen Augenblick der Genugtuung verschafft zu haben. Phillipa nahm all ihre Kraft zusammen und legte eine höfliche Gleichgültigkeit an den Tag.
    Das selbstgefällige Glimmen verschwand. Gut.
    Lady Winchell kam weder auf sie zu, noch streckte sie die Hand aus. »Wer sind Sie und was wollen Sie? Warum haben Sie meinen Butler belogen?«
    Phillipa betrachtete Lady Winchell gelassen. »Wie kommen Sie darauf, dass ich gelogen habe?«
    Lavinia senkte vielsagend

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