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Die schöne Betrügerin

Die schöne Betrügerin

Titel: Die schöne Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Geheimtür zu den vorderen Clubräumen befand. In den Schatten schnitt sich ein schmaler, aber unverkennbarer Lichtstreifen; er kam von der anderen Seite.
    Er sah nach und stellte fest, dass die Tür blockiert worden war. Auf der anderen Seite stand die Tür zu Jackhams Büro offen, und Licht fiel auf den Gang.
    James trat leise ein, doch es war niemand da. Was er fand, waren Anzeichen von einem Kampf. Das Sofa war verschoben, und die Kissen lagen über den Boden verstreut herum.
    Er hob die heruntergebrannte Kerze auf, bevor die Flamme noch den ganzen Club in Brand steckte. Der verbeulte Kerzenhalter stammte aus Phillipas Zimmer – die Wachspfütze war noch klein. Der Kampf konnte also nicht lange her sein.
    James ging zur Rückseite des Sofas, fragte sich, was das alles zu bedeuten hatte. Warum war das Sofa von der Wand weggezogen worden? Bei einem Handgemenge hätte es sich verschoben oder schräg gestellt, aber es war offensichtlich mit Absicht nach vorn gerutscht worden.
    Eine dunkle Ahnung stieg in ihm auf. Phillipa war hier gewesen, daran zweifelte er nicht. Aber was hatte sie hier gemacht? Wo war sie jetzt?
    Sein Blick wanderte nach unten, und er entdeckte ein kleines weißes Etwas, das unter dem Sofa hervorblitzte. Sofas wurden normalerweise nicht mit Papier gepolstert.
    Er bückte sich, zog es vorsichtig heraus und tastete dabei das Sofa unten ab. Mehrere Blätter kamen zum Vorschein. James ging auf die Knie, untersuchte die Stelle genauer und fand auch noch diverse andere Dinge. Er zog alles heraus und ging zum Schreibtisch, um sich die Sachen im Licht der beiden Kerzen anzuschauen.
    Eine Nachricht, bedrohlich und boshaft: »Vergiss nicht, Dieb, wen sie beschuldigen werden!« Eine andere Nachricht, eher spöttisch: »Du hast die Bezahlung doch für großzügig gehalten, als du mir die erste Liste mit Namen gegeben hast.«
    Noch mehr in dem Stil, Unmengen. Und alle – selbst im trüben Kerzenschein – unverkennbar mit der flüssigen verschnörkelten Handschrift von Lady Lavinia Winchell verfasst. Dieselbe Hand, die auch die anderen Briefe mit den verdrehten sexuellen Anspielungen geschrieben hatte; James nahm an, dass sie wahrscheinlich ihm gegolten hatten.
    Und ganz unten fand sich ein Geständnis.
»Wenn du das hier liest, Simon, bin ich vermutlich schon tot. Und wenn mich Lady Winchell getötet hat, dann lege ich hiermit ein Geständnis ab, damit ich das boshafte Miststück mit mir in die Hölle nehmen kann.«
    Was folgte, war eine Geschichte aus Verrat und Bedauern, die James in einer Mischung aus Abscheu und Mitleid die Brust brennen ließ.
    Jackham.
Der hinkende Mann.
    Er hatte gewusst, dass mit Jackham etwas nicht stimmte. Simon hatte den Mann von der Straße geholt und ihm im Club eine verantwortungsvolle Position übertragen, doch er hatte Jackham nie in den engeren Kreis einbezogen.
    Und James hätte das auch nicht getan. Er war mehr als bereit gewesen, Phillip zu rekrutieren, doch in Jackhams Nähe hatte er immer darauf geachtet, seine Deckung zu wahren.
    Jackham.
    James saß einen Moment lang still da; er war zu fassungslos, um zu reagieren.
    Ich habe die Liars gewiss nicht verraten.
    Er ließ beinahe alles fallen, so enorm war die Last, die sich von ihm hob.
Ich habe niemanden verraten.
Und damit lüftete sich der Schleier aus Schuldgefühlen und Dunkelheit. Er sah plötzlich alles ganz klar.
    Deshalb hatte Lavinia ihn auf dem Boot gefangen gehalten. Weil sie ihn
nicht
hatte brechen können.
    Hatte sie Jackham gekauft? Lag alles nur an Jackhams lebenslanger Schwäche für Diamanten?
    Die ganze Zeit über hatte er nach Beweisen gesucht oder nach einem Zeugen. Und Jackham hatte dagestanden und ihn beobachtet. Zorn stieg in ihm auf. Dann fiel es ihm wieder ein.
    Phillipa.
    Ihm wurde mit Schrecken klar, was sie im Dunkel der Nacht in Jackhams Büro getrieben hatte. Sie hatte es irgendwie gewusst, hatte clever erkannt, wofür selbst die erfahrensten Liars blind gewesen waren. Sie hatte hier nach Beweisen gesucht.
    Warum war sie nicht einfach zu ihm gekommen? Warum war sie nicht mit ihrem Verdacht herausgerückt – Weil er ihr niemals geglaubt hätte, natürlich. Seine Brust schmerzte. Sein Misstrauen hatte sie in Gefahr gebracht.
    Und jetzt hatte Jackham sie in seiner Gewalt.
    James stand vor dem Club und durchwühlte seine Tasche nach ein paar Münzen. »Bring das nach Etheridge House.« Der Junge nickte und rannte davon, in der einen Hand die Nachricht, die andere fest um das Geld geballt. In

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