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Die schöne Betrügerin

Die schöne Betrügerin

Titel: Die schöne Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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der Tischplatte und wartete geduldig ab, während Kurt diverse gerupfte Vögel zerstückelte.
    Die meisten Leute machten sich rar. wenn Kurt mit seinen tödlichen fliegenden Messern hantierte, aber James war fasziniert. Sicher, es gab einen Moment, da musste sogar James die Augen schließen…
    Dann wurde das Geräusch der die Knochen teilenden Klinge langsamer und verstummte schließlich ganz. James riskierte ein Auge und sah, wie Kurt die sterblichen Überreste des Geflügels in eine Pfanne warf und sich dann mit einem Handtuch gründlich die Hände abrieb. Dann warf er den blutbefleckten Fetzen in James’ Richtung.
    James blieb nur ein Sekundenbruchteil zum Überlegen – fangen oder wegducken? Er entschied sich fürs Fangen und erntete ein zustimmendes Grunzen von Kurt, der sich gleich wieder umdrehte und das Geflügel in der Pfanne feinfühlig mit gehackten Kräutern besprenkelte. Einen besseren Zeitpunkt, ihn zu befragen, würde es niemals geben.
    James verbarg, so gut es ging, dass er das besudelte Handtuch nur mit zwei spitzen Fingern hielt, und näherte sich dem großen Hackblock, an dem Kurt gerade arbeitete. »Das sieht fabelhaft aus.« Was auch zutraf, obwohl James mit dem Gedanken spielte, zum Abendessen nach Hause zurückzukehren. Nicht, dass er zimperlich gewesen wäre oder so…
    Kurt sagte nichts, was James auch nicht wirklich erwartet hatte. James legte also das Handtuch auf den blutbefleckten Teil des Hackblocks und atmete erleichtert auf. »Kurt, ich habe mich gefragt, ob du mir vielleicht ein bisschen weiterhelfen könntest, was die Geschichte des Clubs angeht.«
    Kurt sagte kein Wort, und James fing sich nur einen leeren Blick ein. Er entschied, das als Ermutigung zu nehmen, und fuhr fort: »Vor ein paar Jahren hatten wir einen Kryptologen namens Atwater. Erinnerst du dich an ihn?«
    Kurt grunzte. »Dürrer Knabe. Hübsche Frau. War eine richtig gute Köchin.«
    James staunte über die plötzliche Redseligkeit. Du meine Güte, Kurt musste wahrhaft glückliche Erinnerungen haben. »Ja, das muss wohl Isabella gewesen sein. Sie war Spanierin, soweit ich weiß?«
    Kurt ließ die Arbeit ruhen, sein Blick war tatsächlich verträumt. »Sie konnte Sachen mit Orangen machen…«
    Da Kurt sich nur für zwei Dinge interessierte – Kochen und Killen – konnte James nur inbrünstig hoffen, dass Kurt Kochrezepte meinte.
    »Und das kleine Mädchen? Erinnerst du dich an sie?«
    Kurt machte sich wieder ans Würzen. »Fifi.«
    Hervorragend. »Sie hieß also Fifi?« Bei Kurt war es immer das Beste, sich ganz exakt auszudrücken. »War das ein Kosename, eine Abkürzung?« Kurt zuckte nur die Achseln, aber es sah aus, als bebe die Erde. »Ihre Mama hat immer Fifi gesagt.« Fifi Atwater. Immerhin ein Anfang. »Wie hat Fifi ausgesehen?« Kurt sah James mit verächtlichem Blick an. »Ein Mädchen.« Dann legte er wieder eine Pause ein. »Rot.«
    Rot? Rotes Kleid, rote Lippen, rote -.
    Eine Lanze aus massivem Eis bohrte sich in James’ Eingeweide.
»Rote Haare?«
    »Hell. Wie ein neuer Penny.«
    Rotes Haar war ungewöhnlich, leicht zu merken… und schwer zu verbergen. Seine rothaarige Flamme war also mehr als nur eine Zufallsbegegnung gewesen. Seine Vermutungen Atwaters Vorkehrungen hinsichtlich seiner Tochter betreffend, waren also korrekt. Das Mädchen war in London. Und wenn er sich nicht irrte, spionierte sie ihn aus. James spürte, wie ihn das Jagdfieber packte. Er klopfte Kurt auf die Schulter. »Danke, Kurt. Du warst mir eine große Hilfe.«
    Kurt richtete die kalten Augen auf die Stelle, wo James Hand auf seiner massiven Schulter ruhte. Dann sah er James wortlos an. James riss die Hand weg. »Ah. Entschuldigung. Also dann, vielen Dank.« Er wich langsam zurück, als habe er es mit einer entlaufenen Bestie zu tun. »Richtig. Das Essen sieht sehr gut aus.« Ihm gelang die Flucht, obwohl die Bestie bereits durch die von Dampf erfüllte Küche grollte. O ja, er würde heute definitiv zu Hause zu Abend essen.
    Der Kammerdiener, den Mr. Cunnington hatte kommen lassen, um Phillipa den neuen Abendanzug anzupassen, bei grüßte Phillipa freundlich und scheuchte Denny lächelnd aus dem Zimmer.
    Dann wandte der kleine tadellos gekleidete Mr. Button sich zornig an Phillipa. »Wer sind Sie, junge Frau, und was soll diese Verkleidung?« Phillipa blinzelte und war noch zu schockiert, um Angst zu haben. »Meine Güte, das haben Sie aber schnell gemerkt.«
    Mr. Button rollte mit den Augen. »Also bitte, ich habe mehr

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