Die schöne Betrügerin
ging einen Zentimeter oder zwei zurück und schluckte schwer. Sie hatte einen Kuss geraubt, den ersten ihres Lebens. Sie war ein sehr, sehr schlechter Mensch, daran bestand kein Zweifel. Durch und durch kriminell.
Harte Muskeln erfüllten ihre Hand; ihr Blick wanderte nach unten, wo eine ihrer Hände von der Armlehne des Sessels geglitten war, um sich an einen wundervoll starken Schenkel zu schmiegen.
Es war, als umfasse man ein in ein Tuch gewickeltes Plätteisen. Kein Wunder, dass James Phillip für weichlich hielt. Ihre Finger fingen fasziniert an zu drücken, aber da gab nichts nach.
Ihr Mund wurde wieder ganz trocken. James war so groß und muskulös. So ganz anders als sie. Der Kontrast war wirklich frappierend. Ihr war, als könne sie auf seinen Schoß klettern und so leicht wie ein Schmetterling auf ihm sitzen.
Der Drang, ihn zu besteigen, schwand jedoch wieder. Schließlich konnte man jemanden, auf dem man saß, nicht so gut studieren. Und sie wollte noch mehr über dieses faszinierende männliche Wesen erfahren.
Noch sehr viel mehr.
Ihr wirrer Verstand vermochte nicht zu erkennen, dass an der Entdeckungsreise etwas falsch gewesen wäre; sie war sogar absolut sinnvoll. Mehr noch, wer wusste schon, ob sich so eine Gelegenheit je wieder bieten würde? Ihre trunkene Logik entschied den Fall schließlich. Phillipa senkte ihre zweite Hand auf James’ anderen Oberschenkel und spreizte die Finger. Köstlich. So hart und stämmig wie der erste.
Es war ein exzellenter Plan, wirklich.
Sie stand langsam auf und trat zwischen seine ausgestreckten Beine, die in Stiefeln steckten. Dann senkte sie sich in den intimen Raum zwischen seinen Knien und studierte ihn von ihrem neuen Blickwinkel aus. Der Mann schlief einfach weiter und weiter, so wie man sich das von einem guten Träumer wünscht.
Aus dieser Position wurde ihr aufs Neue bewusst, wie breit seine Brust und seine Schultern waren. Er füllte den Sessel aus, einen Arm in der Luft, als könne der Stuhl den großen köstlichen Kerl kaum fassen.
Langsam ließ sie die Handflächen seine Schenkel hinaufgleiten. Aus dieser kurzen Entfernung konnte sie unter den weichen Breeches die Kontur seiner Muskeln erkennen.
Ihre Finger spreizten sich und nahmen das harte Fleisch auf.
Sie bewegte die Hände weiter hinauf, und noch ein Stück Weiter …
Unter ihrer Hand rührte sich etwas. Sie zog die Hand weg und sah sein Gesicht prüfend an. Nein, er war nicht erwacht, hatte sich tief in seinem vom Brandy schweren Schlaf verloren. Aber was hatte sich dann bewegt?
Sie legte die Handfläche erneut vorsichtig auf die betreffende Stelle. Schon wieder eine Bewegung. Da wuchs etwas und wurde… härter?
Oh! Sie wusste, was es war. Auch wenn die Statuen, die in englischen Herrenhäusern zu sehen waren, allesamt Feigenblätter trugen – in Rom und Griechenland trugen sie keine. Manche waren sogar sehr detailliert.
Es.
Unter ihrer Hand wuchs sein männlichstes Teil. Sie hatte es unabsichtlich zum Leben erweckt. Sie ließ die Finger den Umriss entlanggleiten, der sich nach oben in die Breeches drückte. Ja, das Ding ähnelte tatsächlich denen von den Statuen, auch wenn sie sich nicht entsinnen konnte, dass die aus Marmor so nach vorn gestanden hätten.
Genau betrachtet, wuchs
es
immer noch. Sie konnte unter der streichelnden Hand die Schwellung fühlen. Es wuchs und wuchs, bis sie vage die Gefahr sah. Es würde noch etwas passieren …
Plötzlich buckelte
es
und pulsierte unter ihrer Hand. Meine Güte, hatte sie es irgendwie
kaputtgemacht
?
Die Vorstellung brach die trunkene Freizügigkeit, den Bann, unter dem sie gestanden hatte. Sie zog die Hand weg und rappelte sich hastig von ihrem Platz zwischen seinen Knien auf. Gott, sie war wohl wahnsinnig! Was, wenn er erwacht wäre? Was, wenn er sie dabei erwischt hätte, wie sie sich an seinem Körper zu schaffen machte?
Der Brandy verursachte noch immer Schwindel in Kopf und Magen. Phillipa geriet in Panik. Sie rannte aus dem Arbeitszimmer, stürtzte die Treppe hinauf und blieb erst stehen, nachdem sie die Tür des Schlafzimmers zwischen sich und ihrer skandalösen Verfehlung geschlossen hatte.
Gott sei Dank hatte James die ganze Sache verschlafen!
James hatte einen wunderbaren Traum.
Eine Tänzerin wirbelte vor ihm herum; sie bewegte ihren Körper zu exotischer Musik. Sie war verschleiert, aber sie sprach mit Augen und Körper zu ihm.
Komm.
Sie legte die Hände auf ihn, ließ ihre heißen Handflächen seine Schenkel
Weitere Kostenlose Bücher