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Die schöne Betrügerin

Die schöne Betrügerin

Titel: Die schöne Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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oder einfach nur die Hoffnung aufgegeben hatten, in der Mystik der Wüste Heilung zu finden.
    Wie auch immer, es war Isabella Atwaters letzter Versuch gewesen. Sie hatte ihren Gatten gebeten, sie nach Spanien zurückzubringen, in das Dorf, in dem sie geboren war, zu den wenigen Angehörigen, die dort immer noch lebten. Und ihr Vater hatte sich dem Willen seiner geliebten Frau gebeugt und seinen verzweifelten Wunsch, sie irgendwie bei sich behalten zu können, hintangestellt.
    Langsam kehrte Phillipa wieder in die Gegenwart zurück. Da lag sie nun, bäuchlings vor dem Feuer in James’ Arbeitszimmer. Ihre Sinne waren benebelt und verschwommen. Wenn sie nicht irrte, hatte Mr. Cunnington sie ziemlich betrunken gemacht. Dieses driftende Gefühl war recht interessant. Das schwummerige Wirbeln in der Magengegend und das Nahen eines stechenden Kopfschmerzes gefielen ihr hingegen gar nicht.
    Die Erinnerung an jenen bedeutsamen Moment in ihrem jungen Frauenleben erschien ihr mit einem Mal Mitleid erregend lächerlich. Hier lag sie also, nicht nur die Antithese einer freien sinnlichen Bauchtänzerin, sondern praktisch überhaupt keine Frau mehr!
    Sie hörte ihr kehliges Lachen wie aus weiter Ferne. James regte sich tief schlafend in seinem Sessel. Sein Haar war zerzaust und fiel ihm in die Stirn, und sein Gesicht hatte die permanente subtile Anspannung abgelegt, die Phillipa erst jetzt, da sie verschwunden war, zur Kenntnis nahm.
    Sein langer harter Körper war vor ihr ausgestreckt, und sie begriff, dass sie jetzt ein für alle Mal ihre Neugier stillen konnte. Sie hob sich auf die Knie und stützte die Ellenbogen auf die Lehne seines Sessels, um ihr Gleichgewicht zu finden. Der Raum fing an, sich ein wenig zu drehen.
    Neugier trieb sie um, und Phillipa verspürte den Wunsch, diesem Drang nachzugeben. Sie hatte Männer aus aller Herren Länder und allen Schichten gesehen, aber sie hatte nie einen Mann gesehen, der sie so faszinierte wie James Cunnington.
    Sie beugte sich über ihn, um ihm ins Gesicht zu sehen. Sie war nah genug, um den Brandy in seinem Atem und das Sandelholz auf seiner Haut zu riechen. Sie machte einen Moment lang die Augen zu und atmete tief ein. Brandy und Sandelholz und
James.
    Dann schlug sie die Augen wieder auf und studierte die Struktur seines Gesichts. Das Feuer warf einen Schein wie Bronze auf die ausgeprägten Wangenknochen und das Kinn und tauchte die Senke unterhalb der vollen Unterlippe in Schatten. Bartstoppeln verdunkelten seine Wangen und verliehen ihm sogar noch im Schlaf eine gefährliche Aura. Ihre
    Fingerspitzen sehnten sich danach, seine raue Männlichkeit zuspüren. Sie bemerkte plötzlich, wie sich ihre Hand auf ihn zu bewegte.
    »Oh, danke. Ich glaube, ich möchte das auch«, flüsterte sie ihrer Hand zu.

17. Kapitel
    Die prickelnde Haut seines Kinns war ihren fragenden Fingerspitzen neu. Tagtäglich schabten sie sich den Bart vom Kinn, obwohl er bei Einbruch der Nacht eh schon wieder spross. Nicht, dass es sie gestört hätte. Sie bevorzugte sauber rasierte Männer bei weitem.
    Abgesehen davon wäre es ein Verbrechen gegen alle Frauen, James Cunningtons gemeißeltes Kinn vor ihren Augen zu verbergen. Seine faszinierenden Lippen flankierten tiefe Grübchen, die, wenn er ruhte, nur ein Schatten ihrer selbst waren.
    Ihre Finger wanderten – als ob sie ein Eigenleben besäßen, natürlich – die Kontur seiner Lippen entlang. Er zuckte ein wenig unter der forschenden Berührung, und Phillipa erstarrte. Dann holte er tief Luft, und seine Lippen öffneten sich dabei fast unmerklich.
    Also, wenn
das
keine Einladung war? Phillipa spürte, wie Seine Lippen lagen fest und trocken unter ihrem federleichten Kuss. Sic wich zurück, wartete… worauf, das wusste sie nicht. Darauf, dass er sich in einen Frosch verwandelte? Er verharrte reglos und schlief, so tief es nur ging.
    Ihr Körper beugte sich wieder vor. Ja, sie wollte es noch einmal wagen, oder? Phillipas Verstand stimmte zu.
    Diesmal ließ sie ihre Lippen auf seinen verweilen, schob sie sanft hin und her, bis sie perfekt passten, und es ihr so natürlich wie atmen erschien. Na ja, ein wenig trocken war es schon. Ihre Zunge schoss heraus, um die eigenen Lippen anzufeuchten. Irgendwie, irgendwo zwischen Zufall und Absicht, geriet sie auch zwischen die seinen.
    Sein Geschmack war verblüffend und interessant. O ja, sie verspürte durchaus Interesse – bis hinab in die Zehenspitzen, die sich plötzlich in den Stiefeln zusammenzogen.
    Sie

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