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Die Schöne des Herrn (German Edition)

Die Schöne des Herrn (German Edition)

Titel: Die Schöne des Herrn (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Albert Cohen
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hatte ihm einen Tausend-Franken-Schein gegeben, und es blieben ihm noch einige Louisdors. Also eines der Taxis da vorne nehmen, und auf nach Cologny! Aber zuerst noch schnell zum Hotel, um den Tennis- und den Golfschläger zu holen, die gewiss einen guten Eindruck auf die junge Dame machen würden. Und außerdem den Hut wechseln, lieber den schwarzen Zylinder aufsetzen, der protokollarischer wirken würde. Wunderbar. So spazierte er dahin, pfeifend, den grauen Zylinder schief auf dem Kopf, den Spazierstock durch die Luft wirbelnd, und fühlte sich als Herr der Welt und seiner selbst, Beauftragter für besondere Aufgaben.
    An einer Straßenecke saß ein Blinder auf einem Klappstuhl vor einer Garage und spielte kränklich auf einem Akkordeon für niemanden. Eisenbeißer blieb stehen, kramte in seiner Tasche, warf einen Louisdor in die Holzschale, die der Pudel des Bettlers in seinem Maul hielt, ging weiter, blieb erneut stehen, befragte seine Nase, machte kehrt, legte den Geldschein in die Schale und streichelte den Hund. Dann hatte er es wieder eilig, ein Bevollmächtigter zu sein, und lief mit wehender Künstlerschleife zur Taxihaltestelle. Aber warum zum Teufel blickten ihm all diese Narren so neugierig nach? Hatten sie noch nie einen Frack gesehen?

XXV

    In der offenen Tür wich Herr Deume vor der eindrucksvollen Erscheinung zurück, vor dieser hohen Gestalt im Frack, mit dem großen Ordensband der Präsidenten der Republik über der Brust, die ihm den Zylinder reichte.
    »Garderobe«, sagte Eisenbeißer. »Mein Zylinder in die Garderobe, gemäß den
diplomatic customs
, wie man auf Englisch sagt,
by appointment
«, erklärte er dem kleinen entgeisterten Spitzbart, dessen Naivität er auf den ersten Blick erkannte. »Vorsicht, beschädigen Sie ihn nicht, denn er ist neu. Wie geht es Ihnen? Mir geht es gut. So, wie Sie mich hier sehen, mein Lieber«, fuhr er mit erstaunlicher Geschwindigkeit fort, während er seinen Golfschläger durch die Luft wirbeln ließ, »bin ich der außerordentliche Kabinettschef meines erlauchten Herrn, Seiner Exzellenz Solal of the Solals, und in der mondänen Londoner Welt bin ich, dank jener köstlichen englischen Sitte der ehrenvollen Initialen, die einen zu einer hohen Persönlichkeit machen, unter dem Namen Sir Pinhas Hamlet, A.B.C., G.Q.G., C.Q.F.D., L. S.K., bekannt, aber ich bin ebenfalls Großmarschall des Königshauses, womit ich mir unzählige Kabalen und Eifersüchteleien zuziehe, zudem erster Peer ex aequo des Königreiches, jawohl, mein Lieber, so wie Sie mich hier sehen, und überdies alleiniger Besitzer der Hälfte von Shropshripshire, und diesseits eines Flusses, dessen Namen ich vergessen habe, erstreckt sich mein herrlicher persönlicher und privater Park, dessen englischer Name Gentleman’s Agreement and Lavatory lautet, abgekürzt Lavatory, berühmt durch sein riesiges Schloss mit seinen stolzen vierzig Zinnen, das geliebte Schloss meiner Vorfahren, in welchem ich auf einem Louis-quatorze-Sessel und unter einem Meistergemälde unzählige Portionen von Eiern mit Schinken verspeise, wonach ich dann gut genährt innerhalb einer Stunde auf einem graugescheckten Schlachtross um den Lavatory reite, o Shropshripshire meiner oligarchischen Kindheit, edles Shropshripshire, wo ich in meiner hübschen Etonjacke, mit weißem Kragen und Zylinder, den ich mir, wie Sie sehen, bis heute nicht abgewöhnt habe, meine lieben Studien absolvierte, nur Mut, guter Mann, neigen Sie nicht verschämt den Kopf und gebärden Sie sich nicht wie ein schreckhaftes Tier, und überdies bekam ich auch den Hosenbandorden, den ich unter meiner Hose trage, und mein Lieblingsclub ist der Crosse and Blackwell Marmalade, wo ich oft in vertrautem Gespräch mit dem Erzbischof von Cantorbéry oder Canterbury in meiner lieben Muttersprache anzutreffen bin, sowie mit einem Dutzend weiterer Peers des Königreiches, meinen ebenbürtigen und eleganten Freunden, und meine feste Adresse ist 10 Downing Street und Nummer 11, in derselben Straße, beim Schatzkanzler, meinem lieben Freund Lord Robert Cecil, den ich Bob nenne und mit dem ich stets Englisch spreche, wie auch mit meiner allergnädigsten Königin, die ich im grauen Zylinder zu den eleganten Pferderennen begleite, die wir beide so lieben, sie und ich, Royal Ascot, Derby of Epsom,
that is the question
, Bank of England and House of Lords
in tomato sauce, fish and chips in Buckingham Palace, yours sincerely, God Save the King
, ist das nicht auch Ihre

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