Die Schöne des Herrn (German Edition)

Einnahme eines stärkenden Kaffeetrunks!«
    Wie jeden Morgen zur gleichen Zeit marschierten sie forsch zur Kaffeepause. Sie waren beide glücklich. Le Gandec, weil er in der illustren Begleitung eines zukünftigen A gesehen wurde, Adrien, weil er sich herrlich überlegen fühlte, wenn er mit Le Gandec, dem einfachen Mitglied der Hilfsabteilung, zusammen war. Die Gegenwart dieses armen Schluckers erregte ihn, machte ihn zum charmanten, geistreichen und frechen Gentilhomme, der sich oft darin gefiel, Unaufmerksamkeit vorzutäuschen, um seinen bescheidenen Gefährten zu demütigen und ihn zu zwingen, seine Fragen zu wiederholen. Damit fügte er dem braven Le Gandec die gleichen Qualen zu, die er selbst durch Huxley, den großen Spezialisten in rücksichtsloser Schwerhörigkeit, erleiden musste.
    In der Cafeteria nahmen sie am Tisch der beiden hübschen Sekretärinnen der Abteilung Platz. Um bei den Damen Eindruck zu machen, bestellte Adrien mit schelmisch funkelndem Blick »einen sehr starken Espresso, wenn ich bitten darf, für die Auffrischung meiner Gehirnzellen«, dann gelang ihm ein doppeltes Wortspiel, und dann zitierte er Horaz, um seine Bildung zu zeigen. Da er sich bewundert fühlte, scherzte er mit den beiden kichernden und geschmeichelten Untergebenen, spielte den Schelm und den Don Juan, nahm einen Schluck aus der Tasse der einen, um ihre Gedanken zu lesen, und biss flirtend in die Brioche der anderen. Kurzum, er glänzte, genoss die ehrfürchtige Bewunderung der drei und schwelgte in der Wollust, ein bedeutender Mann zu sein. Um elf Uhr zwanzig erhob er sich mit frischen Kräften, nachdem er darauf bestanden hatte, den Kaffee und die Brioches der Damen zu bezahlen, fühlte sich wie der Fürst des Quartetts und gab das Zeichen zum Aufbruch.
    »O Arbeit, heiliges Gesetz der Erde, dein Wille ist nun offenbar«, rief er lächelnd den beiden Sekretärinnen zu.

***

    An seinem Schreibtisch sitzend, blies er die Wangen auf und amüsierte sich damit, seinen Lippen kindliche Winde entfahren zu lassen. Dann stützte er die Stirn auf die Schreibunterlage, wiegte den Kopf nach links und rechts und sang schluchzend eine traurige Melodie. Dann winkelte er einen Arm auf dem Tisch an, legte die linke Wange darauf, schloss die Augen und träumte halblaut vor sich hin, wobei er sich von Zeit zu Zeit unterbrach, um sich, den Kopf nach wie vor zur Seite geneigt, eine Praline in den Mund zu schieben.
    »Beim Diner der Heller Petrescos hat sie sich gut betragen, ist doch Quatsch, dass Vauvau bereits eine Verabredung hatte, er nimmt mir nur meine Beförderung übel, aber das ist mir egal, wo er mir doch auf die Schulter geklopft hat, Kanakis’ Absage war ehrlich, nur dumm, dass die Rassets nicht gekommen sind, weil ihre Tante abgekratzt ist, das war auch ehrlich, ich habe die Todesanzeige gesehen, die hat sich genau den richtigen Augenblick zum Abkratzen ausgesucht, besser hätte Sie es gar nicht treffen können, muss schleunigst Bridge lernen, denn dann kann man höhergestellte Leute einladen, Herr Direktor, wir haben Sonntagnachmittag ein Bridge, möchten Sie nicht auch kommen, und die Sache ist geritzt, danach müssen sie einen einladen, Bridge ist gut, da braucht man nicht ständig Konversation zu machen, aber gleichzeitig schafft das intime persönliche Beziehungen, und außerdem das kultivierte und elegante Milieu, es ist dieser Tage kein leichtes Auskommen mit ihr, diese Szene, als ich ihr sagte ich wolle Dietsch anrufen was haben wir diesem Kerl nur getan dass er nicht mehr kommt, schade er kennt viele Leute und außerdem macht es sich gut einen Dirigenten einzuladen sie muss ihn irgendwie gekränkt haben, zwei alphabetische Karteien anlegen für Sachen die man auf die Reise mitnehmen muss, Kartei A Dinge die man einpacken muss, Kartei B bereits eingepackte Dinge, auf jede Karte den Gegenstand eintragen mit Abkürzungen für das Gepäckstück das den Gegenstand enthalten soll, ein roter Reiter für die unbedingt notwendigen Sachen auch für eine kleine Reise, ein schwarzer Reiter für Dinge die man nur auf einer langen Reise braucht, am Tag vor der Reise nehme ich dann jedes Mal, wenn ich einen Gegenstand einpacke, die entsprechende Karte aus der Kartei A und stecke sie in die Kartei B, dadurch habe ich eine Kontrolle, heute Nachmittag werde ich damit anfangen und zwei metallene Karteikästen anfordern, sie hat die Figur einer Göttin mein Alter ich kann sie nackt sehen wann immer ich will und das lohnt sich das kannst