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Die schöne Diebin

Die schöne Diebin

Titel: Die schöne Diebin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BRONWYN SCOTT
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sprechen.“
    Witherspoon machte einen sehr selbstzufriedenen Eindruck, als er berichtete, dass er in Manchester habe nachforschen lassen, ob etwas von dem gestohlenen Schmuck wieder aufgetaucht sei. „Und heute hat einer der Juweliere das hier angekauft!“ Triumphierend hielt er den beiden eine mit Rubinen besetzte Halskette hin.
    Brandon erkannte sie sofort. Mrs. Witherspoon hatte das Schmuckstück auf der Dinnerparty bei St. John getragen. „Ihre Gattin wird sich freuen, dieses schöne Stück zurückzuerhalten. Konnten Sie herausfinden, wer es zum Juwelier gebracht hat?“
    „Das ist das Beste an der Geschichte!“ Witherspoon platzte fast vor Zufriedenheit. „Eine ältliche, schlecht gekleidete Frau, die eine Brille trug!“
    „Miss Habersham? Hat sie etwa auch ihren Namen genannt?“
    „Natürlich nicht!“ Er musterte den Earl, als hielte er ihn für einen ausgemachten Idioten. „Wer gestohlene Ware verkauft, gibt im Allgemeinen nicht seinen richtigen Namen an.“
    Es kostete Brandon einige Mühe, dem unerträglich überheblichen Witherspoon keinen Kinnhaken zu versetzen und nicht zu Nora hinzuschauen. Bei Jupiter, sie hat mir versprochen, nichts zu unternehmen, solange sie bei mir wohnt! Wie soll ich sie schützen, wenn sie solche Dummheiten macht?
    „ Außerdem“, fuhr Witherspoon fort, „wissen wir jetzt, wie es kommt, dass eine Frau wie die Habersham es sich leisten kann, allein zu leben: Sie verdient sich ihren Lebensunterhalt durch Diebstahl und Hehlerei.“
    „Sind Sie da nicht etwas voreilig?“, meinte Nora. Sie war so erschrocken, dass sie zitterte. Zum Glück schien niemand das zu bemerken, denn aller Augen waren auf die Rubinkette gerichtet.
    Witherspoon drehte sie zum Licht, sodass die Edelsteine aufblitzten, und verkündete stolz: „Ich habe einen kleinen Umweg gemacht, um in Old Grange vorzusprechen. Und wissen Sie, was der Diener mir gesagt hat? Miss Habersham sei schon seit einer Woche bei Verwandten in Yorkshire. Aber dann könnte sie wohl kaum in Manchester einen Juwelier aufsuchen, nicht wahr?“
    „Ich begreife noch nicht ganz, worauf Sie hinauswollen.“ Brandons Stimme klang ruhig, tatsächlich raste sein Herz jedoch vor Aufregung und Sorge.
    „Nun, das ist doch offensichtlich: Eleanor Habersham ist The Cat.“
    „Dafür gibt es keinen Beweis. Obwohl ich zugeben muss, dass Sie einige interessante Dinge herausgefunden haben.“
    „Ja, und nun ist es an Ihnen, etwas zu unternehmen.“ Witherspoon erhob sich und musterte den Earl kühl. Offenbar war er der Ansicht, dieser würde seine Pflichten als Friedensrichter nicht ernst nehmen.
    Auch Brandon stand auf. „Ich danke Ihnen für Ihre Unterstützung“, zwang er sich zu sagen. „Aber ich bin nicht sicher, dass Sie die richtigen Schlüsse gezogen haben. Seit dem Überfall bei St. John hat es keine Einbrüche mehr gegeben. Und wer weiß, wie Miss Habersham in den Besitz des Schmuckstücks gelangt ist.“
    „Ha!“
    „Steht es außer Zweifel, dass diese Kette Ihrer Gattin gehört?“, erkundigte Nora sich mit unschuldiger Miene. „Wenn Sie Miss Habersham des Diebstahls beschuldigen, müssen Sie beweisen können, dass sie nicht die rechtmäßige Eigentümerin des Schmucks ist.“
    Der arrogante Geschäftsmann wurde vor Entrüstung ganz rot im Gesicht. Doch ehe er etwas entgegnen konnte, meinte Nora freundlich: „Sie müssen gut auf die Kette achtgeben. Es wäre doch zu schade, wenn sie noch einmal abhandenkäme, nicht wahr? Und nun werde ich Sie zur Tür begleiten, Mr. Witherspoon.“
    Ihm blieb nichts anderes übrig, als ihr zu folgen.
    Als sie wenig später wieder in den Salon trat, empfing Brandon sie mit den Worten: „Da siehst du, in welche Schwierigkeiten du dich gebracht hast! Wirst du mir jetzt versprechen, das Haus in den nächsten Tagen nicht zu verlassen? Es ist unmöglich, die Kette erneut zu stehlen!“
    „Du hast recht“, gab Nora überraschend gut gelaunt zurück.
    Da stimmt doch etwas nicht! Er betrachtete sie misstrauisch. Ihre Augen strahlten, und um ihre Lippen spielte ein Lächeln.
    Plötzlich regte sich ein Verdacht in ihm. „Hast du das Schmuckstück etwa schon?“
    Sie griff in eine zwischen den Falten ihres Rocks verborgene Tasche und zog etwas daraus hervor. Rote Steine glitzerten.
    „Unglaublich!“ Brandon zog Nora an sich und drückte ihr einen kurzen Kuss auf den Mund. „Mit dir wird das Leben wirklich nicht langweilig!“ Dann fiel ihm ein, was er eigentlich mit ihr hatte machen wollen,

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