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Die schöne Diebin

Die schöne Diebin

Titel: Die schöne Diebin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BRONWYN SCOTT
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Sie würde ihm für alles danken und ihm erklären, dass er ihr nichts mehr schulde. Er sollte sich von jeder Verantwortung für sie befreit fühlen. The Cat und der Earl waren quitt.
    Sie hatte eingesehen, dass sie zumindest zum Teil falsche Schlüsse aus dem gezogen hatte, was sie bei Squire Bradley gehört hatte. Brandons Unterhaltung mit Jack war missverständlich gewesen, ja. Aber statt voller Zorn fortzulaufen, hätte sie eine Aussprache mit Brandon suchen sollen. Nicht nur er hatte Fehler gemacht, sondern auch sie selbst.
    Wie er sich in der Nacht, als sie gefasst worden war, verhalten hatte, war Beweis genug dafür, dass er sie nicht hatte hintergehen wollen. Er hatte alles in seiner Macht Stehende getan, um ihr die Flucht zu ermöglichen. Als das nicht gelang, hatte er sie, so gut er es vermochte, vor Witherspoon geschützt. Und nun hatte er tatsächlich einen Weg gefunden, sie aus dem Gefängnis zu befreien.
    Sicher, er wollte gewiss nicht riskieren, als der Komplize der Katze überführt zu werden. Aber wenn ihm nur daran lag, seinen guten Namen zu schützen, hätten weder er noch seine Schwester das Risiko eingehen müssen, die Diebin aus dem Gefängnis zu holen und mit einem Pferd zu versorgen.
    Er hätte behaupten können, von seiner Verlobten getäuscht worden zu sein. Oder er hätte die Papiere gegen Witherspoon verwenden kön nen, von denen ich ihm erzählt habe. Es bestand für Brandon also keinerlei Notwendigkeit, mich zu befreien. Ihr Herz schlug plötzlich schneller. Das, was sie bisher für unmöglich gehalten hatte, schien mit einem Mal vorstellbar. O Gott, empfindet er doch mehr für mich als die ständig angeführte Verantwortung?
    Nora konnte es kaum erwarten, ihn endlich wiederzusehen.
    Wenn sie weniger an Brandon gedacht und mehr auf ihre Umgebung geachtet hätte, wäre ihr vielleicht aufgefallen, dass zwei Reiter ihr folgten. Sie waren dunkel gekleidet und sorgfältig darauf bedacht, einen gewissen Abstand zu wahren. Sie wollten nicht bemerkt werden. Und sie wollten The Cat nicht aus den Augen verlieren.
    Mary hatte eine einzelne brennende Kerze ins Fenster gestellt. Das war das seit Langem verabredete Zeichen dafür, dass The Cat die Wohnung gefahrlos betreten konnte.
    Vor dem Cottage schwang sie sich vom Pferd und band das Tier fest. Da riss Brandon die Tür auf, schloss Nora in die Arme, gab ihr einen Kuss und zog sie in den angenehm warmen Wohnraum. Mary hatte dafür gesorgt, dass ein munteres Feuer brannte. Dann allerdings hatte sie sich samt ihren Kindern verabschiedet. Sie wollte Stockport und seiner „Verlobten“ die Möglichkeit geben, allein zu sein.
    Doch vorerst sollte aus der Zweisamkeit nichts werden. Jack und ein Fremder saßen am Tisch. Sogleich erwachte Noras Misstrauen. „Wer ist das?“
    „Der Pastor.“
    Nora entspannte sich etwas. Als sie den kahlköpfigen Mann genauer betrachtete, fiel ihr ein, dass sie ihn tatsächlich früher schon gesehen hatte. „Warum ist er hier?“
    Der Geistliche hatte ihre Frage gehört. „Um Sie zu trauen, liebes Kind.“
    „Was soll das?“, fuhr sie auf. Brandon ist hoffentlich nicht auf die absurde Idee gekommen, dass ich Jack heiraten soll, um vor weiteren Nachstellungen sicher zu sein.
    „Mein Schatz …“, Brandon legte ihr die Hand auf den Arm, „… wir beide werden heute Nacht in den Stand der Ehe treten. Du wirst meine Countess und somit für Witherspoon und seinesgleichen unangreifbar sein.“
    „Unsinn! Eine Heirat kann weder die Vergangenheit ungeschehen machen noch die Gegenwart ändern. Ich dachte, das hättest du begriffen. Irgendwer wird mich irgendwann erkennen. Da hilft auch die Perücke nichts. Sei doch vernünftig, Brandon. Ich muss fortgehen. Es ist das Beste für uns beide.“
    „Keineswegs! Begreifst du denn nicht, dass ein Earl Dinge erreichen kann, die einem Bürgerlichen niemals möglich wären?“
    „Ich zweifele nicht daran, dass du eine Menge erreichen kannst. Aber eine Ehe will gut überlegt sein. Himmel, wir haben bisher kein einziges Mal darüber gesprochen!“
    „Was redest du denn da? Wir haben tagelang über nichts anderes gesprochen. Wie oft habe ich dich gebeten, bei mir zu bleiben!“
    „Das war doch kein Heiratsantrag! Du hast dich einerseits für mich verantwortlich gefühlt, gut. Andererseits hättest du es recht reizvoll gefunden, mich zur Mätresse zu haben. Himmel, wir wussten ja nicht einmal, ob Reggie noch lebt! Wie hätten wir da über eine Ehe nachdenken können!“
    Brandon

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