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Die schoene Helena

Titel: Die schoene Helena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Navin
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liebevolles Lächeln. „Gute Reise. Und kommen Sie bald wieder.“ Nach einem kurzen Blick auf ihre Herrin ging sie davon.
    „Sir, die Kutsche steht bereit!“, rief der Lakai Jack aus der Halle herauf.
    Helena zuckte zusammen. Sekundenlang zeigte ihr Gesicht unverhohlene Verzweiflung. Doch sie hatte sich sofort wieder in der Gewalt. „Auch ich wünsche dir eine gute Reise, Adam.“ „Danke.“ Wie gern hätte er wenigstens ihre Hand berührt... Es fiel ihm unendlich schwer, die Treppe hinabzusteigen, die Schwelle der Haustür zu überqueren, in der Kutsche Platz zu nehmen. Am liebsten wäre er wieder hinausgesprungen und nach oben gelaufen, um Helena auf die Arme zu nehmen, in ihr Schlafzimmer zu tragen und am helllichten Tag zu lieben. Er würde sich viel Zeit nehmen und sie streicheln, ganz allmählich erregen ...
    Auf der Fahrt zur ersten Station, wo er die Reise unterbrechen würde, brachten ihn seine erotischen Fantasiebilder fast um den Verstand.

20. Kapitel
    Kain entwickelte sich zu einem entnervenden Ärgernis.
    Die Arme vor der Brust verschränkt, starrte Helena ihn an. Was sollte sie mit diesem hässlichen Hund anfangen? Jedenfalls musste er sich vom Haus fernhalten. Adam hatte ihn verwöhnt und vor der Küchentür gefüttert, die in den Gemüsegarten führte. Dort trieb sich Kain Tag für Tag herum und jaulte wie ein Schreckgespenst.
    Maddie beklagte sich nicht über ihn, und Helena vermutete, die Köchin würde ihn gut verpflegen. Aber um ihren geliebten Mr Adam zu erfreuen, würde sie sogar eine Bande Dämonen verköstigen.
    Seufzend beschloss Helena, das Problem auf logische Weise zu lösen. Wenn Adam den Hund dazu erzogen hatte, seinen Hunger vor der Küchentür zu stillen, würde sie ihm eben etwas anderes beibringen. Sie ließ sich von Maddie eine große Schüssel voller Essensreste geben und eilte zum Stall, von einem kläffenden Kain gefolgt. „Gleich bekommst du deine Mahlzeit, alter Junge, du musst nur lernen, im Stall zu fressen.“
    Als sie an Kepper vorbeiging, grinste er breit. „Ein ungeduldiger Kerl!“
    „Und ziemlich temperamentvoll“, ergänzte sie und zeigte auf Kain, der begeistert umhersprang. „Man könnte fast glauben, er wäre seit Wochen nicht gefüttert worden. Offenbar hat er den gleichen unbändigen Appetit wie sein Herr.“
    Kain steckte den Kopf in die Schüssel, die Helena neben die Stalltür gestellt hatte. Einen großen Knochen mit ein paar Fleischresten im Maul, rannte er davon.
    „Wahrscheinlich wird er diesen Happen irgendwo vergraben“, bemerkte Kepper. „Seltsam ... warum die Hunde so was machen, werde ich nie verstehen.“
    Nun kehrte Kain zurück.
    „Das ging aber schnell“, meinte Helena und beobachtete, wie er eine Speckschwarte aus der Schüssel nahm und in den Stall trug. „Was für ein sonderbarer Hund ... Vielleicht will er allein sein, wenn er frisst.“
    „Wohl kaum“, erwiderte Kepper. Von Helena begleitet, folgte er dem Hund.
    Im Hintergrund des Stalls sprang Kain aus einer leeren Box und rannte zur Schüssel zurück.
    „Verdammt will ich sein“, murmelte Kepper, dann entschuldigte er sich hastig für seinen Fluch.
    Verwundert spähte Helena in die Box. Auf einem Strohhaufen lag eine schöne Hündin mit traurigen Augen, zwischen den Essensresten, die Kain ringsum verstreut hatte.
    Entweder missfielen ihr die schlichten Gaben, oder sie war nicht hungrig.
    „Ist sie krank? Schauen Sie doch, wie ihre Zunge heraushängt, Kepper! Und sie keucht ganz schrecklich. Hat sie Schmerzen?“
    „Aye, natürlich hat sie Schmerzen. Bitte, Mylady, kommen Sie heraus. Gleich wird sie werfen. Sehen Sie den runden Bauch und die geschwollenen Zitzen?“
    Kain legte einen weiteren Happen zu den anderen. Als er merkte, dass seine Bemühungen nicht gewürdigt wurden, bellte er die Hündin an - was erstaunlicherweise wie ein Tadel klang.
    Unwillkürlich kicherte Helena. Auch Adam drängte sie ständig, tüchtig zu essen.
    Kepper schnalzte mit der Zunge. „Zweifellos ist er der Vater dieser Brut. Eine Schande! Der ganze Wurf ist wertlos. Und die Hündin auch, nachdem sie sich mit dem schäbigen Köter gepaart hat. Schade, sie war eine unserer letzten reinrassigen
    Jagdhunde, und Mr Mannion wollte sie verwenden, um die Zucht wieder aufzubauen.“
    „Wie besorgt Kain um die Hündin ist! Anscheinend bringt er ihr das Futter, um sie zu ermuntern.“
    „Das wird sie nicht fressen. Jetzt hat sie was anderes zu tun.“ „Locken Sie ihn lieber aus der Box, Kepper.

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