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Die schoene Helena

Titel: Die schoene Helena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Navin
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Teufel, der Junge wollte tatsächlich zu Weihnachten hierherkommen.
    Von neuer Hoffnung erfüllt, setzte er seine Lektüre fort. „Ich denke oft an Helena. Natürlich sorge ich mich um ihre Gesundheit. Mrs Kent soll darauf achten, dass meine Frau genug isst. Außerdem muss sich Helena täglich an der frischen Luft bewegen. Wie ich beobachtet habe, tut ihr das gut.“
    Wirklich und wahrhaftig, Adam sorgte sich um Helena.
    „Ich versprach ihr zu schreiben. Aber da ihr das zu missfallen schien, ließ ich’s lieber bleiben. Vielleicht wärst du so freundlich, ihr herzliche Grüße von mir auszurichten.“
    In diesem Augenblick erlitt George Rathford einen Anfall, und das Papier in seiner Hand zitterte so heftig, dass er nicht weiterlesen konnte. Er legte es beiseite und ergriff sein Glas. Neuerdings linderte der Alkohol die Schmerzen nicht mehr.
    Langsam sog er Luft in seine Lungen und fragte sich, ob ihn nur das Delirium eines alten, sterbenden Mannes plagte, oder ob seine Vermutung zutraf. Noch wagte er nicht, daran zu glauben. Hatte seine Tochter Adam Mannions Herz gewonnen?
    Bei diesem Gedanken stieg eine unerwartete Freude in George Rathford auf, trotz der Schmerzen, die ihn ständig bewogen, nach der Flasche zu greifen. Der Arzt hatte ihm Laudanum gegeben. Doch die Tinktur schmeckte so übel, dass sich ihm der Magen umdrehte. Erst seit einiger Zeit zwang er sich dazu, die
    Arznei einzunehmen, weil er fürchtete, er würde Helena bald allein lassen - ohne eine Menschenseele, die sie liebte.
    Obwohl er keine Spielernatur war, hatte er gewissermaßen auf Adam Mannion gewettet, mit hohem Einsatz. Da ihm der Tod so grausam ins Auge blickte, hatte er seine einzige Chance genutzt, um Helenas Zukunft zu sichern. Und Adam war eine gute Wahl gewesen.
    Stöhnend dachte er an die Lügen, die er seinem Schwiegersohn erzählt hatte. Gewiss, Adam hatte Rathford Manor aus unredlichen Beweggründen aufgesucht. Aber er war stets ehrlich gewesen. Und er hätte ehrliche Antworten verdient. Aber dieses Risiko hatte Rathford nicht eingehen wollen. Seiner Tochter zuliebe würde er sogar den Teufel belügen und seine Seele opfern, um sie wieder in eine strahlend schöne, lebensfrohe Frau zu verwandeln.
    Helena hatte Portia getötet. Aber auch sie war an jenem Tag im Gasthof gleichsam gestorben. Portias Fluch ... Aus dem Grab heraus gängelte sie ihr Kind immer noch.
    Diesem Grauen würde er ein Ende bereiten. Bevor er starb, wollte er Helena glücklich sehen, lachend, ein Baby im Arm, ein erfülltes Leben vor Augen. Das alles würde Adam Mannion ihr schenken, denn er schien sie zu lieben.
    Den Kopf in den Nacken gelegt, konzentrierte sich Rathford auf seine Hoffnungen, während der Schmerz allmählich nachließ.
    „Erzähl uns von ihr!“, verlangte Delrich.
    „Ist sie wirklich so schön?“, fragte Urland und beugte sich über den Tisch.
    Adam musterte die anderen Gäste im White’s, der als vornehmster Gentlemen’s Club in St. James galt. „Nicht so laut, Jungs! Über meine Ehe darf nicht geklatscht werden.“
    „Also, wie ist sie?“, drängte Urland etwas leiser.
    „Bildschön“, erwiderte Adam.
    „Und steinreich?“, erkundigte sich Quinlan.
    „Was ich über das Rathford-Vermögen gehört hatte, war nicht übertrieben“, stieß Adam zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    „Dann bist du zu beneiden. Sag uns doch, wie du sie erobert hast!“
    „Nachdem sie meinen Fuß in der Haustür eingeklemmt hatte, warf ich sie auf den Rücken und zwang sie, meinen Heiratsantrag anzunehmen. Einer solchen Taktik kann keine vernünftige Frau widerstehen, und sobald das Aufgebot verlesen war, wurden wir im heiligen Bund der Ehe vereint.“
    Entgeistert starrten ihn alle vier Freunde an.
    „Tatsächlich?“, japste Simpson.
    „Natürlich, du Idiot!“, fauchte Quinlan. „Adam will uns bloß nicht verraten, wie heuchlerisch er das arme Mädchen umschmeichelt hat. Wenn er seinen ganzen Charme versprüht, ist ihm jede Frau hilflos ausgeliefert.“
    „Um die Wahrheit zu gestehen“, seufzte Adam und lächelte schwach, „Helena hat sich erstaunlich lange gegen mich gewehrt. “
    „Hat sie dir das Leben schwer gemacht?“ Delrichs Augen funkelten. Ungeduldig wartete er auf pikante Einzelheiten.
    „Sie ist nicht dumm, Del“, fauchte Adam irritiert. Plötzlich widerte ihn die Sensationsgier seiner Freunde an. „Deshalb merkte sie sofort, dass mich nur ihre prall gefüllte Börse nach Norden gelockt und bewogen hatte, um die Hand

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