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Die schoene Helena

Titel: Die schoene Helena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Navin
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die Gerüchte zu scherzen, die ihre dunkle Vergangenheit betrafen ...
    Allmählich taute Lady Germaine auf. „Ja, und der Duke ist so glücklich mit ihr ... Vor Kurzem haben Sie auch geheiratet, nicht wahr?“
    „In der Tat... “ Helenas Wangen röteten sich. „Soeben wurde mein Mann von einigen Gentlemen entführt.“
    „Das habe ich beobachtet. Er sieht sehr gut aus. Und er kümmert sich so rührend um Sie, Madam. Ein Glück, dass Sie endlich jemanden gefunden haben ... Oh, tut mir leid, meine Liebe.“
    „Bitte, bedauern Sie Ihre Worte nicht! Ich bin ganz Ihrer Meinung.“
    Während sie plauderten, gesellten sich andere Damen hinzu, und Lady Germaine machte sie mit Helena bekannt.
    Mit wachsendem Selbstvertrauen beteiligte sich Helena an der Konversation - bis sie Adam entdeckte, der mit einer Frau sprach. Das Gesicht der Dame sah sie nicht, aber sie beobachtete, wie sich ihr Mann zu ihr neigte und aufmerksam lauschte. Lachend legte die Frau ihre Hand auf seinen Arm, und er schenkte ihr jenes liebenswerte, strahlende Lächeln, das sein ganzes Gesicht erhellte.
    Die Frau warf kokett ihren Kopf in den Nacken, was ihm zu gefallen schien. Abrupt verflog Helenas gute Laune. Während sie sich mit den Damen unterhielt, schaute sie immer wieder verstohlen zu Adam hinüber. Jetzt schlenderte eine andere junge Dame zu ihm, und er verbeugte sich galant. Typisch Adam -dieser betörende Charme ... Den schien er nicht für seine Frau zu reservieren.
    Doch Helena ließ sich ihre Enttäuschung nicht anmerken. Höflich hörte sie den Gästen zu, die sie anredeten und die Chance nutzten, der berühmt-berüchtigten Lady Helena zu begegnen. Und sie gewann alle Herzen. Indem sie sich auf die Gespräche konzentrierte, wurde sie wenigstens von den jungen Damen abgelenkt, die ihren Gemahl umschwirrten - wie Motten das Licht.
    Nach einer Weile ging Jareth zu ihr, ergriff ihre Hand und führte sie in eine ruhige Ecke. „Wo ist dein Mann?“
    Verwirrt zuckte sie zusammen. „Da drüben ...“
    „Hol ihn. Sofort.“
    „Was?“, fragte sie ärgerlich. „Soll ich etwa hinüberlaufen und ihn von seinen ... Verehrerinnen wegzerren?“
    „Ich erwarte, dass du deinen gesellschaftlichen Schliff einsetzt und diesen Idioten daran hinderst, sich noch mehr zu blamieren. Unglaublich, was über ihn gemunkelt wird! Wusstest du, dass er dem Reverend und seiner Frau erzählt hat, er sei in Afrika von Eingeborenen entführt worden?“
    „Damit wollte er die beiden nur amüsieren - es war nicht ernst gemeint.“
    Vorwurfsvoll runzelte Jareth die Stirn. „Ein Mann von Mannions Herkunft mag das komisch finden. Aber in unseren Kreisen ist so etwas fehl am Platze, nicht wahr?“
    „Was mag ein Mann von meiner Herkunft komisch finden?“ Verblüfft wandten sie sich zu Adam, dessen Lächeln täuschend sanft wirkte. Aber Helena las den Zorn in seinen dunklen Augen.
    Jareth war nicht im Mindesten zerknirscht. „Offenbar verstehen Sie nichts von den gesellschaftlichen Feinheiten unserer Kreise, Mannion ...“
    „Oh, ich wusste nicht, dass Sie mir eine Lektion erteilen würden, Sir“, fiel Adam ihm ins Wort. „Ich hasse Lektionen. Außerdem bin ich müde.“
    Erschrocken über sein unhöfliches Benehmen, hielt Helena den Atem an, und Jareth hob herausfordernd das Kinn.
    „Komm, Helena“, fügte Adam in freundlichem Ton hinzu, „wir sollten uns verabschieden.“
    Jareth trat näher zu ihr, offenbar in der Absicht, sie zu beschützen. „Vielleicht wäre es besser, wir gehen in einen der angrenzenden Salons ...“
    „Nein, wir fahren nach Hause“, unterbrach Adam ihn ein zweites Mal. „Bitte, Helena, es ist höchste Zeit.“
    Unschlüssig stand der Duke da, und Helena berührte seinen
    Arm. „Schon gut. Danke für die Einladung, Jareth, es war ein wundervoller Abend.“
    Nach einer knappen Verbeugung wandte sich der Duke ab. Sobald sie in der Kutsche saßen, hielt Adam seine Wut nicht länger zurück.

30. Kapitel
    Würdest du mir freundlicherweise erklären, was zum Teufel das alles bedeutet?“, herrschte er seine Frau an. „Warum fassen dich alle Leute mit Samthandschuhen an? Als wärst du eine Porzellanfigur!“
    „Jareth sorgt sich zu Recht wegen der Klatschgeschichten“, erwiderte Helena und warf ihm einen anklagenden Blick zu. „Nachdem du mit all den jungen Damen geflirtet hast, dachte er natürlich, du würdest mich in eine unangenehme Situation bringen.“
    „ Geflirtet? Ich ? Hat er dir tatsächlich eingeredet, ich wäre hinter

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