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Die schoene Helena

Titel: Die schoene Helena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Navin
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landete am Boden, in einem Scherbenhaufen.

31. Kapitel
    Adam folgte seiner Frau nicht ins Turmzimmer. Auch er musste allein sein. Er ging in sein Gemach, um seine Stiefel und eine Reithose anzuziehen. Auf dem Weg zur Haustür hörte er einige Dienstboten nicht besonders diskret tuscheln, die Herrin habe gerade wieder einen „Anfall“ bekommen.
    Doch er verzichtete auf einen Tadel, eilte in den Stall und sattelte eines der Rathford-Pferde, ohne seinen eigenen Wallach zu beachten.
    Das Tier hasste es, ignoriert zu werden, und bildete sich ein, es wäre seinen Stallgenossen weit überlegen. Aber Adam wollte alle Pferde abwechselnd bewegen. Er stieg auf und pfiff nach Kain, der sofort herbeirannte und sich an die Fersen des Hengstes heftete.
    Nachdem sie die Wiese hinter dem Stall überquert hatten, folgten sie einem Waldweg. Das Unterholz reckte kahle Zweige empor. Wie zitternde Bettler schienen sich die Baumstämme aneinanderzuschmiegen, um Schutz vor der winterlichen Kälte zu suchen.
    Allmählich lernte Adam die raue Schönheit dieser abgeschiedenen Gegend zu schätzen. Er hatte geglaubt, er würde es nicht ertragen, jemals woanders als in London zu leben. Stets hatte er den viel zu langen Sommer verabscheut, in dem die vornehme Gesellschaft aus der Stadt floh, um ein angenehmeres Klima auf Landsitzen oder an der Küste zu genießen - vorzugsweise in Brighton, das seine Popularität dem verstorbenen Prinzregenten verdankte. Adam hatte sich nie für Brighton interessiert. Dort gab es keine Börse, keine Möglichkeiten für Investitionen, und was er über die gesellschaftlichen Aktivitäten gehört hatte, klang eher langweilig.
    Und jetzt? Zu seiner Verblüffung geriet er immer tiefer in den Bann dieser nördlichen Wildnis. Beinahe gewann er den Eindruck, sie würde ihn herausfordern und bisher ungenutzte Talente in ihm wecken. Der Wunsch, die Umgebung zu erforschen, entwickelte sich fast zur Besessenheit. Kein Tag verstrich, ohne dass er ausritt und neue Teile der faszinierenden Landschaft erkundete. Nicht zuletzt hatte er so eifrig mitgeholfen, den abgebrannten Stalltrakt wieder aufzubauen - weil er gut betreute Pferde brauchte, die seinen Ansprüchen genügten. Mittlerweile kannte er die Namen aller Tiere und ihre Eigenheiten, und er wusste, auf welche Weise er sie hinter den Ohren kraulen musste, um ihnen ein wohliges Schnauben zu entlocken.
    Sein früher eher beiläufiges Interesse an der Jagd hatte sich intensiviert. Nächste Woche würde er verreisen und einen Gentleman treffen, dem er einige Jagdhunde abkaufen wollte. Nachdem er mehreren Gleichgesinnten begegnet war, die in der Nachbarschaft wohnten, schmiedeten sie gemeinsam Pläne für die Herbstsaison.
    In einer Biegung durchquerte ein Bach den Waldpfad, und Adam lenkte den Hengst zum Ufer, um ihn trinken zu lassen. Kain schnüffelte und wedelte aufgeregt mit dem Schwanz. Dann widmete er sich der unverzichtbaren Aufgabe, das Terrain zu sondieren. Eifrig schnupperte er an allen Bäumen und Sträuchern in seiner unmittelbaren Nähe und stellte gründliche Nachforschungen an.
    Adam beobachtete ihn. Nach einer Weile hielt er sein Gesicht in den Sonnenschein und versuchte, seinen Kummer zu lindern. Wie eine bleischwere Last lag die Sorge um Helena auf seiner Seele. Aber nun wollte er sich entspannen, wenigstens für ein paar Minuten. Kains lautstarkes Gebell riss ihn aus seinen Gedanken.
    Inzwischen war der Hund aus dem Blickfeld seines Herrn verschwunden. Das Gekläff drang aus dem Unterholz.
    „Kain!“, rief Adam, schwang sich aus dem Sattel und ging über den lehmigen Waldboden. „Komm her, alter Junge!“
    Da bellte der Hund noch lauter, schrill und angstvoll.
    Adam eilte in die Richtung des Höllenlärms und schob einen dicken Ast beiseite.
    „Komm sofort raus!“ Endlich hörte Kain zu bellen auf. Adam entdeckte den scheckigen Kopf, die gespitzten Ohren. Klatschend schlug er sich auf den Schenkel und schnalzte mit der Zunge. Der Hund begann, sofort wieder zu bellen.
    Resignierend kämpfte sich Adam durch das dichte Gestrüpp. Um sein Gleichgewicht nicht zu verlieren, hielt er sich an tief hängenden Ästen fest. Zweige zerrten an seiner Kleidung wie verdammte Seelen, die Hilfe suchten, zerkratzten seine Hände und Wangen. Ärgerlich fluchte er, kehrte aber nicht um. Kains Gekläff klang zu aufgeregt.
    Hoffentlich zeigte er mir keinen Hasenbau, dachte Adam. Und dann blieb er abrupt stehen.
    Den Fuß sah er zuerst. Aus einem Stechginsterstrauch ragten

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