Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schoene im Schnee

Die Schoene im Schnee

Titel: Die Schoene im Schnee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
Vom Netzwerk:
Irgendwann musste sie den Konsequenzen ihrer Entscheidung ins Auge blicken.
    Sie berührte ihren Unterleib. „Wir kämpfen uns da schon durch, Kleines“, sagte sie laut und weckte damit Simone.
    Die Hündin streckte sich und gähnte. Dann sprang sie vom Bett auf den Boden und eilte zur Tür, wo sie lebhaft mit dem Schwanz wedelte, um ihren Bedürfnissen Ausdruck zu verleihen.
    Mimi seufzte und griff nach ihrem Bademantel. Vorsichtig öffnete sie die Schlafzimmertür und spähte in den Gang hinaus. Sie war an diesem Morgen noch nicht bereit, ihrem Gastgeber über den Weg zu laufen. Nicht nach ihrem Gefühlsausbruch von letzter Nacht, der sie selbst so erschüttert hatte.
    Zu ihrer Erleichterung war Brant nirgends zu sehen. Schnell ging sie mit Simone hinaus. Als sie die Tür öffnete, sah sie, dass der Schneefall zwar nachgelassen hatte, aber die Schneeverwehungen reichten ihr stellenweise bis zur Hüfte.
    Es wird Tage dauern, uns hier freizuschaufeln, dachte sie zufrieden. Das reale Leben konnte ruhig noch ein paar Tage warten.
    Nachdem sie Simone wieder ins Haus gelassen hatte, duschte sie schnell und widmete sich nur zwanzig Minuten ihren Haaren und ihrem Make-up – was zweifellos ein neuer Rekord war.
    Ihre Haarstylistin Giselle wäre wahrscheinlich vor Entsetzen geplatzt, hätte sie Mimi mit verwuschelten Haaren und notdürftig aufgetragener Grundierung gesehen.
    Doch das war ihr egal. Sie blickte in den leicht gekrümmten Spiegel im Badezimmer. Wofür brauchte sie schon Giselle? Sie gefiel sich, wie sie aussah.
    Dank des Babys hatte sie zwar etwas zugenommen, doch zum ersten Mal seit ihrem Eintritt ihrer Pubertät fand sie, dass ihr das gar nicht mal so schlecht stand.
    Mimi nahm ein schnelles Frühstück ein. Brant war noch immer nicht zurück, deshalb ging sie hinauf in das größere Schlafzimmer.
    Jetzt, wo der Schneefall etwas nachließ, hatte man von hier aus eine großartige Aussicht auf den Westhang der Teton-Gebirgskette, die sich rau und zerklüftet in der Ferne abzeichnete.
    Das Panorama war atemberaubend. Wenn ihr die Ranch gehörte, würde sie hier ihr Schlafzimmer einrichten und ihr Bett so platzieren, dass sie jeden Morgen mit dieser Aussicht erwachte.
    Dieser Gedanke beschäftigte sie. Was, wenn sie die Western Sky erwarb? Die Ranch wäre ein toller Ort, um ein Kind großzuziehen, umgeben von Hunden und Pferden und den Bergen.
    Nachdem die Idee erst Fuß gefasst hatte, ließ sie ihr keine Ruhe mehr. Und während sie das Zimmer fürs Streichen vorbereitete, stellte sie sich begeistert vor, welche Änderungen sie vornehmen würde, wenn sie hier die uneingeschränkte Herrschaft hätte.
    Ganz oben auf der Liste stand eine neue Küche. Und vielleicht würde sie die breite Veranda verglasen, sodass sie im Sommer draußen sitzen konnte, während das Baby auf dem Boden spielte.
    „Sie haben nicht gelogen, was das Summen angeht.“
    Mimi drehte sich erschrocken um. Ihr Blick fiel auf Brant, der in der geöffneten Tür stand und dabei zum Anbeißen aussah. Wieso hatte sie ihn nicht gehört?
    Sie warf Simone einen strengen Blick zu, weil die sie nicht gewarnt hatte. Doch der kleine Hund schüttelte sich nur ungerührt. „Ich lüge nie“, behauptete sie.
    Ein winziges Grübchen erschien in seinem Mundwinkel. „Ist das so?“
    Fast jedes Wort, das sie seit seiner Ankunft zu ihm gesagt hatte, war entweder eine Halbwahrheit oder eine ausgewachsene Lüge gewesen, doch das behielt Mimi lieber für sich. „Sie sind heute schon früh aus dem Haus gegangen. Ist alles in Ordnung?“
    „Ich habe nur die Leitungen in Gwens Haus überprüft. Bisher sind keine Risse zu sehen. Ich habe auch mit der Heizungsfirma gesprochen. Sie versuchen, die Arbeit für Freitag einzuplanen.“
    „Das ist gut.“
    „Haben Sie schon gefrühstückt?“
    „Ich hatte eine Tasse Tee und etwas Toast.“
    „Ich habe gerade Kaffee gekocht.“
    „Das habe ich gesehen.“ Und sie war richtig gierig darauf gewesen. Allerdings hatte sie in einem ihrer geheimen Schwangerschaftsbücher gelesen, dass sie während der Schwangerschaft Koffein vermeiden sollte. Dasselbe galt auch für Ölfarben. Zu ihrer Erleichterung waren die Farben, die sie gefunden hatte, wasserlöslich.
    Seltsam, dass in den Büchern nicht stand, dass man hinreißend aussehenden Soldaten mit breiten Schultern und einem undefinierbaren Lächeln aus dem Weg gehen sollte. Sie fand, dass er erschöpft aussah. Andererseits hatten seine Augen schon bei ihrer Ankunft müde

Weitere Kostenlose Bücher