Die Schoene im Schnee
zu vermissen“, murmelte er dicht an ihren Lippen. „Beim Einschlafen habe ich an dich gedacht, und auch beim Aufwachen. Ich musste all meine Konzentration zusammennehmen, um meine Arbeit tun zu können.“
Sie stieß einen leisen, undefinierbaren Laut aus.
„Ich liebe dich, Mimi. Ich liebe deine Sturheit und deinen Sinn für Humor und deine großen grünen Augen. Ich liebe es, wie du auf deiner Lippe kaust, wenn du dich konzentrierst. Und die Art, wie du diesen dummen kleinen Hund verhätschelst. Und wie du fröstelst, wenn ich dich küsse. Willst du wissen, was ich aus ganzem Herzen will? Dich. Das ist alles. Heute, morgen, für immer.“
Als ihre Blicke sich trafen, waren ihre Augen verwirrter und grüner als jemals zuvor. „Was ist mit dem Medienrummel?“
„Was soll damit sein? Du hast selbst gesagt, dass sie dich in Ruhe gelassen haben, während du hier warst. Wir leben einfach die nächsten fünfzig Jahre ein total langweiliges Leben. Dann verlieren sie schon das Interesse.“
„Ich wünschte, es wäre so einfach.“
Er küsste sie noch einmal. „Wer sagt, dass das Leben einfach sein muss? Wir schaffen das, Mimi. Das verspreche ich dir.“
„Ich bekomme das Kind eines anderen. Hast du damit gar kein Problem?“
Sein Mund verzog sich zu einem leichten Lächeln. „Ich habe gehört, es war eine künstliche Befruchtung.“
„Du weißt, dass das nicht stimmt.“
„Und wenn schon. Ist doch egal. Ich werde dein Kind wie mein eigenes lieben.“ Brant küsste sie wieder und ließ keinen Zweifel daran, dass er es ehrlich meinte. „Bekommen wir eigentlich ein Mädchen oder einen Jungen?“, fragte er. Und wie aus heiterem Himmel begann sie wieder zu weinen. Er küsste jede einzelne Träne weg.
„Ein Mädchen.“ Sie lächelte ihn mit feuchten Augen an. Ein Lächeln, das all die Liebe ausdrückte, die sie für ihn im Herzen trug. „Ich habe mir überlegt, sie Abigail Sage zu nennen. Das war der Name meiner Großmutter.“
„Abigail Western. Hört sich gut an, findest du nicht?“
„Ja“, sagte sie leise. „Abigail Western klingt einfach vollkommen.“
Brant lächelte und küsste sie so zärtlich, dass er sie damit fast erneut zum Weinen brachte. „Das wird sie auch sein, wenn sie nur im Entferntesten ihrer Mutter ähnelt.“
Mimi schüttelte den Kopf. Sie war bei Weitem nicht vollkommen. Sie war gerade erst dabei, sich selbst zu finden.
Aber jetzt hatte sie ihren eigenen, blauäugigen Krieger, der ihr auf dieser Reise beistand.
EPILOG
„Du bist eine wunderschöne Braut.“
Mimi umarmte Easton und dachte dabei, dass ihre Trauzeugin hinreißend aussah.
Wer dieses zerbrechliche, weibliche Wesen in dem salbeigrünen Kleid und den langen, elegant hochtoupierten blonden Haaren sah, wäre nie auf die Idee gekommen, dass sie sich den Großteil ihres Lebens über Zäune geschwungen und Traktoren repariert hatte.
Easton war atemberaubend trotz des etwas traurigen Schimmers in ihren blauen Augen.
„Das freut mich, dass du das sagst“, gab Mimi zurück. „Vor allem, weil ich inzwischen fetter bin als deine Kühe.“
„Du strahlst genauso, wie eine Braut – und baldige Mutter – strahlen sollte. Brant kann seine Blicke nicht von dir nehmen.“
Das beruhte auf Gegenseitigkeit. Jedes Mal, wenn sie ihn in seiner Paradeuniform sah, die Brust mit Medaillen gespickt, so groß, hinreißend und gebieterisch, konnte sie einfach nicht wegsehen.
Unwillkürlich sah sie sich nach ihm um und fand ihn bei einem Gespräch mit seinem alten Freund Quinn Southerland und dessen Frau Tess. Brant hielt ihren neugeborenen Sohn. Joe war erst einen Monat alt, und Brant sah mit diesem winzigen Bündel im Arm völlig natürlich aus.
Mimi lächelte voller Zuversicht und stellte sich vor, wie er ihr eigenes Kind hielt. Plötzlich konnte sie es kaum noch erwarten. „Er ist ein toller Mann, oder?“
„Ja, das ist er“, pflichtete Easton ihr bei. „Manchmal könnte ich ihm zwar den Hals umdrehen, aber ändern würde ich ihn nie. Wenn du sein Herz brichst, Mimi Van Hoyt, komme ich mit der Reitpeitsche.“
„Das würde ich nie wagen“, versprach Mimi lachend. Obwohl sie wusste, dass Easton die Drohung ernst meinte, spürte sie auch, wie glücklich ihre neue beste Freundin darüber war, dass die beiden sich gefunden hatten.
„Gut. Dann verstehen wir uns ja.“ Easton erwiderte ihr Lächeln und wechselte das Thema. „Ich wundere mich nur, dass die Aasgeier noch nicht kreisen.“
„Erinnere mich bloß
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