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Die schoene Luegnerin

Die schoene Luegnerin

Titel: Die schoene Luegnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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ins Schlafzimmer. »Sie können den Tisch selbst abräumen, wenn es Ihnen so wichtig erscheint, wie Sie immer betonen«, schrie sie, bevor sie die Tür zuschlug.
    Tem und Dallas gaben ihrem Vater einen Gutenachtkuß, aber er schien das gar nicht wahrzunehmen, sondern starrte in das Feuer im Kamin.
    Als er die Leiter hinaufstieg, um sich zu Dallas ins Bett zu legen, war Tem noch wach. Er hatte an diese Tag vieles, worüber er nachdenken mußte.
    »Papa? «
    »Du solltest schon längst schlafen. «
    »Glaubst du, daß Carrie eine wunderbare Frau ist? «
    »Ich denke, daß sie ihr ganzes Leben lang bewundert worden ist. Sie mußte nie arbeiten und hat noch niemals etwas entbehrt. « Josh kniete sich neben das Bett seines Sohnes. »Ich weiß, daß du sie magst. Sie ist ja auch immer sehr vergnügt und macht Spaß mit euch, und Gott weiß, daß ihr Kinder es verdient habt, fröhlich und lustig zu sein, nach allem, was ihr in den letzten beiden Jahren durchgemacht habt, aber du mußt mir vertrauen, Tem. Carrie ist nicht die richtige Mutter für euch. «
    Tem stützte sich auf die Ellbogen. »Ist sie die richtige Frau für dich? Wenn du uns nicht hättest, würdest du dann mit ihr verheiratet bleiben? «
    Josh verzog seinen Mund zu einem Lächeln. »Wahrscheinlich wäre ich dann so dumm, sie bei mir zu behalten. Aber ihr Kinder habt mich klüger gemacht, ich weiß jetzt, daß ich nicht mit einem Schmetterling, wie Carrie einer ist, leben kann. Aber jetzt mußt du schlafen. Du wirst dich gar nicht mehr an sie erinnern, wenn sie einen Monat weg ist. « Er drückte seinem Sohn einen Kuß auf die Stirn und zog sich aus.
    Aber Tem konnte nicht einschlafen — er lag auf dem Rücken und starrte an die Decke. Er war schuld daran, daß Carrie und sein Vater sich nicht liebten. Er und Dallas trugen die ganze Schuld.

8. Kapitel
    Am nächsten Tag merkten Carrie und Josh erst, als Josh abends nach Hause kam, daß Tem verschwunden war. Da Josh noch immer gekränkt war, weil Carrie ihn ausgelacht hatte und sich seine Kinder, wie er meinte, auf ihre Seite geschlagen hatten, kehrte er erst gegen neun Uhr von seiner Arbeit auf den Feldern zurück.
    Die Szene, die ihn erwartete, als er die Tür öffnete, hätte ihn glücklich machen müssen, aber er wurde nur noch wütender, als er ohnehin schon war. Dallas stand auf einem Stuhl, und Carrie steckte den Saum ihres neuen Kleides ab — eines Kleides, das Josh seiner Tochter nicht hatte kaufen können. Das kleine Haus strahlte eine fröhliche Atmosphäre aus und es duftete nach allen möglichen Wohlgerüchen. Carrie, seine Frau, die nicht wirklich seine Frau war, sah wunderhübsch aus. Am liebsten hätte Josh es gesehen, wenn Carrie und Dallas ihm in die Arme gefallen und ihn herzlich begrüßt hätten.
    Aber er machte sie nicht einmal auf sich aufmerksam, trat leise ein und hängte seinen Hut an den Haken neben der Tür.
    »Papa! « kreischte Dallas, als sie ihn bemerkte, und versuchte vom Stuhl zu springen, wobei ihr Carrie half.
    Seine kleine, frisch gebadete Tochter flog ihm in die Arme und schmiegte ihr Gesichtchen an seinen Hals. Erlebnisse wie dieses wiegen all die harte Arbeit auf den Feldern auf, dachte er, das ist jedes Elend und jede Mühsal wert.
    »Heute gibt’s Roastbeef zum Abendessen, und Mrs. Emmerling hat Plätzchen gebacken. Ich glaube, das Haar von meiner Puppe ist gewachsen. «
    Als Josh Dallas über den Kopf strich, freute er sich, daß sie so hübsch zurechtgemacht und sauber war. Seit er sich um die Farm kümmern mußte, hatte er kaum Zeit gehabt, darauf zu achten, daß seine Kinder immer gewaschen waren und frische Kleider trugen. Er hatte zuviel damit zu tun gehabt, etwas zu essen auf den Tisch zu bringen und das Geld für Kleidung zusammenzukratzen. »Ihr Haar ist gewachsen? « fragte Josh lächelnd. Er war nicht einmal in der Lage gewesen, seiner kleinen Tochter eine Puppe zu schenken.
    Carrie beobachtete lächelnd die Szene, und Josh war sich bewußt, daß er nie in seinem Leben eine reizendere Frau gesehen hatte — diese schmale Taille und das blonde Haar und dieser Körper, der nicht ihm gehören durfte.
    »Guten Abend«, sagte Josh steif. »Ich nehme an, die Frau, die Sie angestellt haben, hat das Abendessen zubereitet. «
    Carries Lächeln war wie weggewischt, und sie wandte sich ab. »Ja«, erwiderte sie. »Wo ist Tem? «
    »Er ist doch hier«, sagte Josh in einem Ton, der deutlich machte, daß er sie für ausgesprochen töricht hielt, weil sie nicht einmal

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