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Die schöne Mätresse

Die schöne Mätresse

Titel: Die schöne Mätresse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss
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sein kann. Und ich liebe dich.“
    Er schien seinen Ohren kaum zu trauen. Nach kurzem Schweigen flüsterte er: „Ich danke dir.“
    „Und ich werde dir nicht mehr begegnen, nachdem …“
    „Nein“, sagte er schnell. „Ich werde dafür sorgen, dass wir uns nicht zufällig über den Weg laufen. Aber ich werde dich immer in meinem Herzen bewahren.“
    Unvermittelt band er ihr Pferd los und streckte ihr die Zügel entgegen. Wieder traten Tränen in ihre Augen. Sie griff nach den Zügeln, und ihre Hände berührten sich. Er umfasste ihre Finger und drückte sie fest.
    „Ich erbitte noch einen Gefallen von dir, bevor du gehst“, sagte er mit unsicherer Stimme.
    „Was?“
    „Sag mir noch einmal, dass du mich liebst. Sprich die Worte aus, zusammen mit meinem Namen. Ich will mich genau an diesen Satz erinnern, damit ich ihn in meinen Gedanken immer und immer wieder hören kann. Es wird das Einzige sein, was mich davor schützen wird, verrückt zu werden.“
    Ihr Herz schmerzte so sehr, dass sie kaum atmen konnte. „Ich liebe dich, Evan“, wisperte sie.
    Während sie sprach, schloss er die Augen. Er hatte die Lippen zusammengepresst und schien sich auf jede Silbe zu konzentrieren. Danach nickte er kurz. Mit einer unerwarteten Bewegung zog er sie von der Bank und hob Emily in den Sattel. Während er sie langsam losließ, war seine Miene ausdruckslos. „Leb wohl, mein Herz.“
    Bevor sie überhaupt in der Lage war, über passende Worte nachzudenken, versetzte er ihrer Stute einen Klaps auf die Flanke. Emily spürte einen kalten Windhauch auf ihren tränenfeuchten Wangen, als das Pferd in einen gemächlichen Trab fiel. Erst an der nächsten Wegbiegung fand sie die Kraft, sich das Gesicht zu trocknen und sich umzudrehen. Doch als sie zurückblickte, war Evan verschwunden.
    Sobald er den Hyde Park erreichte, trieb Evan seinen Hengst zu einem harten Galopp an. Er wurde nicht langsamer, bis er am Keuchen und Schnauben des Rappen merkte, dass das Tier erschöpft war.
    Dennoch hatte ihn die körperliche Bewegung immer noch so weit ausgelaugt, dass er den Schmerz in seinem Herzen nicht mehr fühlte. Während er absaß und sein Pferd langsam führte, dachte er darüber nach, was ihn daheim erwartete. Clare, Andrea und seine Mutter würden gerade frühstücken und zweifellos über alle möglichen Details der Hochzeit plaudern. Immerhin schuldete er es Andrea, der Diskussion wenigstens mit etwas geheucheltem Enthusiasmus zu folgen. Aber momentan war er nicht dazu in der Lage.
    Vielleicht konnte er ihnen aus dem Weg gehen und unbemerkt in die Bibliothek schlüpfen. Dort pflegte der Butler um diese Zeit ein Tablett mit Einladungen zu hinterlassen, die Evan durchsehen musste. Er würde die Anlässe vermeiden, bei denen Emily mit größter Wahrscheinlichkeit erscheinen würde, und die entsprechenden Billetts sofort aussortieren. Nun, auch diese Beschäftigung erschien ihm nicht allzu verlockend.
    Als sich sein Pferd endlich erholt hatte, beschloss er, sein Büro im Kriegsministerium aufzusuchen. Auch wenn er dort sicher nur wenig ausrichten konnte, war es immer noch besser als das, was ihn zu Hause am Portman Square erwartete.
    Kurz nach seiner Ankunft überraschte ihn der verschlafene Pförtner mit der Ankündigung, Lord Blackwell wünsche ihn zu sprechen. Evan war erstaunt. Sein ranghöchster Vorgesetzter rief ihn nur selten zu sich und hatte ihn bisher nie in seinem Arbeitszimmer aufgesucht.
    „Cheverly, was für ein Glück, dass Sie sofort auf meine Nachricht reagiert haben. Ich war mir nicht sicher, ob Sie der Bote so kurzfristig holen könnte, noch dazu um diese frühe Stunde.“
    Ein Bote? Sofort wusste Evan, dass die Sache etwas mit Geoffrey zu tun haben musste. Statt zu erklären, warum er so schnell hier gewesen war, bot er seinem Vorgesetzten höflich einen Stuhl an. „Worum geht es, Sir? Was haben Sie erfahren?“
    Lord Blackwell, ein schlanker älterer Mann mit lichtem, aschgrauem Haar, bedeutete Evan, ebenfalls Platz zu nehmen. „Eine schlechte Nachricht, fürchte ich. Ich bedaure, Ihnen mitteilen zu müssen, dass Geoffrey Randall vor ein oder zwei Tagen in Spanien ermordet wurde. Wir haben gerade erst den Bericht erhalten.“
    „Ermordet?“ Obwohl Evan auf das Schlimmste vorbereitet gewesen war, traf ihn diese Botschaft mit voller Wucht. „Wie? Was ist geschehen?“
    „Wir wissen es noch nicht genau. Er wurde mit durchgeschnittener Kehle in einer Seitengasse des Hafenviertels gefunden.“
    „Gott im

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