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Die Schöne mit dem Flammenhaar

Die Schöne mit dem Flammenhaar

Titel: Die Schöne mit dem Flammenhaar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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wurde.
    „Wollte dein Vater wirklich, dass du Laila heiratest?“, wollte Elinor wissen. Diese Frage konnte sie sich nicht verkneifen. „Hast du es in Erwägung gezogen?“
    „Natürlich. Auf mehr als eine Weise wäre sie für mich die Richtige gewesen. Aber ich war erst sechsundzwanzig. Sie ist sehr attraktiv, aber damals wollte ich nicht heiraten“, antwortete Jasim.
    Die Richtige … sehr attraktiv …
    Die Worte gingen Elinor nicht aus dem Kopf. Nein, sie durfte sich nichts vormachen. Jasim waren die Reize seiner Cousine keineswegs entgangen. Diese Entdeckung rief ihr etwas ins Gedächtnis: Jasim hatte sie überhaupt nur geheiratet, weil sie schwanger gewesen war.
    Während Elinor darüber nachgrübelte, ging das Fest weiter. Es wurden Reden gehalten, Lieder gesungen, Gedichte über große Schlachten und tragische Liebe vorgetragen. Außerdem wurden alte arabische Musikstücke gespielt und traditionelle, von Schwerterklirren und Peitschengeknall untermalte Tänze aufgeführt.
    Am Abend traten sie auf einen Balkon hinaus, um ein prächtiges Feuerwerk zu ihren Ehren zu beobachten.
    Mittendrin nahm Jasim Elinor bei der Hand und führte sie in einen leeren Empfangsraum. „Wir gehen jetzt …“ Sanft strich er ihr eine Haarsträhne von der Wange und berührte dabei ihr Ohrläppchen mit dem schweren Diamanten daran. „Du bist die Richtige für mich“, gestand er ihr leise.
    Elinor blickte in seine goldbraunen Augen und atmete schneller. Erregung durchflutete sie, als Jasim sie an sich zog und sie leidenschaftlich küsste. Selbst durch die Kleidung hindurch spürte sie sein Verlangen.
    „Du bist heute so anders zu mir. Warum?“, fragte sie atemlos.
    „Ich hatte dir einen neuen Anfang versprochen, mich jedoch nicht daran gehalten. Das war dir und Sami gegenüber nicht fair“, erklärte er ernst. „Und ich möchte unsere Ehe nicht gefährden, bevor sie überhaupt begonnen hat. Manchmal bin ich mein schlimmster Feind.“
    „Und meiner“, setzte Elinor vorsichtig hinzu.
    „Das ist jetzt vorbei.“ Entschlossen geleitete Jasim sie zum Aufzug. Er informierte sie, dass ihr Gepäck sich bereits an Bord des wartenden Hubschraubers befand.
    „Und was ist mit Sami?“, erkundigte sie sich besorgt.
    „Man bringt ihn morgen Vormittag zu uns …“
    „Wieso kann er nicht gleich mitkommen?“
    „Mein Vater hat verfügt, dass Sami und ich nicht in derselben Maschine fliegen – falls ein Unglück passiert“, meinte Jasim schulterzuckend. „Das mag für uns unbequem sein. Aber ich verstehe, warum er so übervorsichtig ist.“
    Ein Schauder überlief Elinor bei der bloßen Vorstellung. Allerdings wusste sie natürlich, dass Flugzeugunglücke vorkommen konnten. Außerdem hatte Murads unerwarteter Tod den König sicher besonders unruhig gemacht.
    „Hat unsere zweite Hochzeit dir gefallen?“, wollte Jasim wissen.
    „Sehr!“ Sie spürte seine Lippen noch immer auf ihren. „Ich war überrascht, wie westlich es da zuging.“
    „Westliche Hochzeiten sind in Quaram groß in Mode. Und ich habe das Ganze auf die Spitze getrieben und darauf bestanden, dass Männer und Frauen gemeinsam feiern dürfen.“ Jasim begleitete Elinor in die warme Abendluft hinaus. „Bei der Trauungszeremonie war mein Vater dabei, aber die Feier wäre zu viel für ihn gewesen. Er muss mit seinen Kräften haushalten.“
    Der wartende Hubschrauber war in grelles Scheinwerferlicht getaucht. Jasim hob Elinor hoch. Der leichte Stoff ihres Kleides flatterte um ihre schlanke Gestalt, als Jasim sie an Bord trug.
    „Du hast mir nicht verraten, wohin du mich entführst!“, rief sie lachend.
    „Zu einer Villa am Persischen Golf, die Murad gehört hat. Yaminah hat mir alle ihre Besitztümer verkauft, bevor sie zu ihrer Familie nach Frankreich zurückgekehrt ist.“
    „Wie kommen sie und Zahrah zurecht?“, fragte Elinor teilnahmsvoll.
    „Besser als alle erwartet hatten. Wie ich hörte, hat Yaminah schon einen Bewunderer – einen Freund aus der Kindheit. Und Zahrah hat immer sehr an ihren Großeltern gehangen.“
    „Das Leben muss weitergehen.“ Elinor freute sich aufrichtig, dass Jasims Schwägerin ein neues Glück gefunden hatte.
    „Unseres hat gerade erst begonnen, habiti.“
    Der Lärm der Rotorblätter machte jede weitere Unterhaltung unmöglich. Elinor konnte ihm nur in die Augen blicken. Was sie darin las, ließ ihr Herz schneller schlagen.
    Dann meldete sich die Stimme der Vernunft. Unwillkürlich faltete Elinor die Hände auf ihrem Schoß.

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