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Die schoene Muenchnerin

Die schoene Muenchnerin

Titel: Die schoene Muenchnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kaemmerer Harry
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Tatnacht durchsprechen.«
    Günther sah sie irritiert an. Die Espressomaschine fauchte böse. Und weg war er. Mader schloss leise die Zwischentür zu seinem Büro.
    Heinz und Dieter sahen ihm verdattert nach. Was sich aber legte, als Zankl zwei wunderbare Latte macchiato vor ihre Nasen zauberte. Beide strahlten.
    »Sag mal, warum bist du denn ned zu unserer Geburtstagsparty gekommen?«, fragte Heinz.
    »Sorry, ich hab’s einfach nicht geschafft. Meine Frau ist hochschwanger, da ist viel zu tun.«
    »Jetzt haben wir bei unseren Freunden so angegeben: Uh, ein echter Kriminaler! Du hast jedenfalls eine wilde Party verpasst. Aber na ja, wenn du nicht zu uns kommst, dann kommen wir eben zu dir. Wir stören doch nicht?«
    »Überhaupt nicht. Vielleicht könnt ihr uns tatsächlich helfen.« Zankl sah auf seine Papiere, dann legte er Heinz und Dieter das Foto von Weinmeier vor. »Habt ihr den Typen schon mal gesehen?«
    Interessiert betrachteten beide das Bild. Sie sahen sich an. Dann nickten beide.
    »Der Typ war mal bei uns im Haus«, sagte Dieter.
    »Vor dem Haus«, verbesserte Heinz. »Er stand unten und kam nicht rein. Wir waren auf dem Balkon, und der Typ hat sich mit jemandem durch die Sprechanlage ange­schrien.«
    »Mit wem?«
    »Das weiß ich nicht«, sagte Heinz. »Das war nicht zu verstehen.«
    »Wie, ich denke, die haben sich angeschrien?«
    »Ja, aber Frau Dinter vom Erdgeschoss hat Bayern 1 immer auf Volldampf, da verstehst du dein eigenes Wort nimmer.«
    »Welcher Abend war das?«, fragte Dosi.
    »Das war in der Woche, als wir uns kennengelernt haben. Am … Montag. Ja, Montag.«
    Zankl machte große Augen. »Der Abend, als das mit der Meyer passiert ist! Und das sagt ihr mir erst jetzt? Ich hab euch doch gefragt, ob euch am Montag was Besonderes aufgefallen ist!«
    »Das ist doch nix Besonderes«, sagte Heinz. »Bei uns stehen immer wieder Leute vor der Tür und führen sich auf: Vertreter, die GEZ, irgendwelche Inkassoheinis oder die Zeugen Jehovas. Die lässt doch auch niemand rein.«
    »Aber gerade an diesem Abend? Mensch, Heinz!«
    Heinz war jetzt beleidigt. »Komm doch mal einen Tag zu uns und schau, was in so einem Wohnhaus alles passiert, wer da alles kommt und geht und wer da vor der Tür oder im Treppenhaus rumbrüllt oder einfach in den Lift bieselt.«
    »Ruhe!«, rief Dosi. »Wir machen hier keine Sozial­studien! Eure Aussage ist wichtig und besser spät als nie. Vermutlich wollte Weinmeier zu Meyer. Und sie lässt ihn nicht rein. Was war dann?«
    »Nichts. Er hat Leine gezogen«, sagte Heinz.
    »Wann?«
    »Genau um sechs Uhr. Da san die Nachrichten bei der Dinter im Radio gekommen.«
    Dosi nickte zufrieden. »Das ist doch was! Dann war der Weinmeier vielleicht der Letzte, der mit der Meyer gesprochen hat.«
    »Wenn er der Täter war, dann war er der Letzte«, sagte Zankl düster. »Und jetzt ist er selber tot.«
    Heinz und Dieter sahen ihn neugierig an.
    »Meine Herren, das war sehr hilfreich«, beendete Dosi die Kaffeerunde. »Trinkt’s euch zam, wir müssen euch ­leider rausschmeißen. Jede Menge Arbeit.«
    »Schad, grad wo’s interessant wird«, meinte Heinz.
    MIT ALLEN MITTELN
    Zankl dachte laut: »Vielleicht hat Weinmeier sich ja mit der Schönen Münchnerin verkracht, weil sie vor der Veröffentlichung des Buches einen Rückzieher machen wollte. Handfester Streit, hochreiner Stoff, den dieser Enthüllungsjournalist bei einem seiner Unterweltkontakte organisiert hatte … Dann kommt die Meyer aus dem Urlaub … Warum früher? Hat die Saller sie verständigt, dass sie sich von Weinmeier bedroht fühlt? Jedenfalls ist die Schöne Münchnerin schon tot, als die Meyer in München ankommt. Sie erfährt es von Sallers Nachbarn und weiß haargenau, dass es keine Überdosis war, sondern dass Weinmeier seine Finger im Spiel hat. Sie erpresst ihn. Er zahlt. Aber nur ein einziges Mal. Die 5000, die sie am Automaten eingezahlt hat. Mehr hat Weinmeier im Moment nicht auf der hohen Kante. Er kommt zu ihr in der Plettstraße, will mit ihr reden. Die Szene vor der Haustür. Sie hat Angst und lässt ihn nicht rein. Er bleibt in der Nähe, lauert ihr beim Joggen im Park auf. Die Sache eskaliert. In seiner Panik versteckt er sie in dem Gully.«
    Mader nickte nachdenklich. »Die große Frage ist dann: Wer hat Weinmeier umgebracht? Die Organmafia? Oder einer der Ärzte, die das Enthüllungsbuch mit allen Mitteln verhindern wollen? Nose oder Grasser? Aber das ist dann erst der nächste Schritt. Jetzt

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