Die schöne Rächerin
Sie wusste, sie würde bei diesem kleinen Spiel nicht zu Schaden kommen.
Sie ließ die Hände hinter den Kopf sinken und bot sich ihm wie eine Opfergabe dar.
Er zog eine Braue hoch, mit amüsierter Miene, aber brennendem Blick. »So gefallen Sie mir.«
»Darauf wette ich.« Sie schenkte ihm einen lasziven Blick. »Aber Vorsicht, ich bin eine exzellente Kickerin.«
Er lächelte ein wenig und strich mit einem Finger über ihr Schlüsselbein. »Ich denke, die Lady möchte auch die Füße gefesselt haben.«
»Ich denke, der Gentleman hält jetzt besser den Mund und lässt Taten folgen.«
»Wirklich?« Seine großen warmen Hände bedeckten ihre Hüften, und er beugte sich über sie und nahm eine Brustwarze in den Mund. Sie holte stöhnend Luft, als er ihr mit einem zärtlichen Biss süßen Schmerz bereitete. Sie merkte nicht einmal, dass er sie Schritt für Schritt rückwärts manövrierte, bis ihr Rücken auf das kühle Holz des Bettpfostens traf.
Er hielt ihre Handgelenke am Pfosten fest, hielt sie gefangen und ließ ihr keine andere Wahl, als sich voller Vergnügen der zarten Folter an Brüsten und Brustwarzen hinzugeben. Ihre Knie waren immer noch vom letzten Mal weich. Jetzt, wo er sie mit seinem erfindungsreichen Mund erkundete, verwandelten sie sich in Wasser. Sie packte das glatte Holz des Bettpfostens mit so viel Kraft, wie der verdrehte Hemdstoff zuließ und konnte gerade noch verhindern, zu Boden zu gehen. Ihre Scham schwoll vor Lust, bis sie jeden Pulsschlag spüren konnte. Er hielt ihre Hüften an den Pfosten gedrückt und trieb sie mit Lippen, Zunge und Zähnen in den Wahnsinn. Dann schob er das Knie leicht zwischen ihre Schenkel, neckte sie zart und nicht annähernd heftig genug -
Sie verlor noch den Verstand. Die Begierde fühlte sich so gut an und wuchs immer weiter, bis ihr ganzer Körper um Erlösung bettelte. Er war gnadenlos zärtlich, und sie vergaß völlig, wie leicht sie ihre Hände freibekommen hätte. Es lag an ihm, die Kontrolle zu behalten und ihr die Ekstase zu verschaffen.
Endlich kam ihr in den Sinn, dass sie ihn anflehen konnte. »Collis, ich brauche Sie. Nehmen Sie mich. Bitte!«
In einem Herzschlag lag sie rittlings auf dem Bett und er nackt auf ihr. Mit einem einzigen verwegenen Stoß war er in ihr. Mit dem nächsten zersprang sie in Scherben und jammerte dankbar seinen Namen, als das pulsierende Vergnügen sie überrollte.
Er war unbarmherzig, stieß sich wieder und wieder in sie, erlaubte ihrem Körper nicht, die innerliche Vibration zur Ruhe kommen zu lassen, die sie so anfällig für jede Stimulation machte. Endlich, als sie wieder um Erlösung bat und ihre Stimme schon heiser war, nahm er sie wieder zum Rand des Abgrunds mit und stürzte mit ihr zusammen hinein. Mit einem gutturalen Schrei pulsierte er in ihr, während sie mit hämmerndem Herzen nach Luft rang.
Er sank halb auf ihr zusammen, ein Bein zwischen ihren Schenkeln und den linken Arm unbewusst um ihre Hüften geschlungen.
Als sich ihre Atmung schließlich beruhigte, obschon es in ihr immer noch vor Vergnügen zuckte, schlug sie die Augen auf und starrte den tannengrünen Betthimmel an. »Collis Clarence Tremayne - was, zur Hölle, war das?«
Er lachte leise an ihrem Hals. »Ich denke, das war das, was sich ›Liebe machen‹ nennt.«
»Ich denke, man könnte es ›das Ende der Welt‹ nennen!« Sie versuchte, sich aus dem Hemd zu befreien, doch sie war viel zu erschöpft und ließ die Hände gleich wieder über dem Kopf auf das Kissen fallen. »Uh, meine Beine zittern. Ich hoffe, Sie verlangen nicht von mir, dass ich vor nächstem Jahr noch einmal aufstehe.«
Er biss sie sanft ins Ohrläppchen. »Ich denke, ich kann Sie bis dahin anderweitig beschäftigen.«
»Angeber.«
»Verführerin.«
Sie gähnte hilflos. Er tat es ihr gleich, und sie lachten übereinander. »Ich muss mich nur ganz kurz erholen«, sagte sie. »Dann schleiche ich mich raus.«
Er gab keine Antwort, war schon fast eingeschlafen, das Gesicht an ihren Hals gelegt, den kranken Arm um ihre Taille geschlungen. Sie lockerte seinen Griff ein wenig, dann gestattete sie sich, die Augen zu schließen. Nur für einen Moment.
Collis’ Schlafzimmertür ging auf. Dalton steckte den Kopf herein. »Wir haben den Namen des Schiffs! Höchste Zeit -«
Er brach ab, war offenkundig entsetzt, sie beide so vorzufinden. Verdammt. Collis hatte nicht gewollt, dass sein Werben um Rose bekannt wurde, bevor … nun, bevor er um sie werben konnte, verdammt
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