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Die schöne Rächerin

Die schöne Rächerin

Titel: Die schöne Rächerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Sie sah weg. »Wenn mit Ihnen alles in Ordnung ist, warum gehen Sie dann nicht? Ich habe für heute genug.«
    Collis schnaubte. »Glauben Sie etwa, ich sei wegen der Aussicht hergekommen?« Gut, vielleicht nicht die beste Replik nach allem, was er zu sehen bekommen hatte. »Wir haben etwas zu besprechen, Sie und ich.«
    Rose griff nach ihrem Becher und sank auf das Bett. Sie wirkte gelangweilt. »Ich habe eine Idee. Lassen Sie uns das morgen besprechen.«
    »Nein. Morgen werde ich schon die ersten Schritte unternehmen, um das Zielobjekt zu infiltrieren. Deshalb muss ich Ihnen das jetzt auch erklären.« Sie würde noch jeden Moment einschlafen, was nicht gerade die typische Reaktion war, wenn er mit einer Frau im Schlafzimmer allein war. »Ich bin für diese Mission verantwortlich.«
    Sie sah zu ihm auf und runzelte verständnislos die üblicherweise entspannte Stirn. »Warum?«
    Er geriet ins Stocken. »Wie meinen Sie das, warum?«
    »Warum sollten Sie für den Einsatz verantwortlich sein? Ich denke, wir sind gleichberechtigte Partner.« Sie faltete feinsäuberlich die Hände im Schoß. »Immerhin hängt meine Aufnahme in den Club genauso von dieser Mission ab wie Ihre.«
    »Aber -«
    Rose hatte genug. Der letzte Mensch, mit dem sie sich jetzt streiten wollte, war Collis Tremayne, dieser charmante, schwierige und allzu verwirrende Gentleman. Und der letzte Ort, an dem sie irgendjemanden sehen wollte, war ihr heiß geliebtes kleines Zimmer. Doch da war er, türmte sich vor ihr auf und sah fast lachhaft gut aus. So unerträglich der Gedanke auch war, sie würde eine Art dienstliche Beziehung zu ihm aufbauen müssen, um ihren Abschluss zu schaffen.
    Da kam ihr eine Idee. Alles, wenn er nur verschwand … »Lassen Sie uns eine Wette machen, Collis«, sagte sie süß. »Derjenige von uns beiden, dem es als Erstem gelingt, sich in das Haus einzuschleichen, mit welchen Mitteln auch immer, übernimmt das Kommando über die Mission.«
    Collis zögerte offenkundig irritiert. »Mit welchen Mitteln auch immer?«
    Sie nickte. »Egal welche. Sie können sich Ihren Weg ins Haus meinetwegen durch Bestechung erschleichen.«
    Er schnaubte. »Und der Verlierer?«
    Sie hob den Kopf, als leiste sie einen Schwur. »Der Verlierer befolgt die Anordnungen des Gewinners.«
    »Ohne nachzufragen?«
    Sie legte die Hand aufs Herz. »Ohne nachzufragen.«
    Er lächelte anmaßend. »Das nenne ich eine Erholung.«
    Er zögerte immer noch. Sie legte den Kopf schief und zog die Augen zusammen. »Ich fordere Sie, verdammt nochmal, heraus.«
    Er sog die Wangen ein und kniff gleichfalls die Augen zusammen. »Ich denke, ich nehme die Wette an.« Er hielt ihr die Hand hin.
    Sie schüttelte sie hastig und bemühte sich, das Gefühl, seine warme, große Hand zu spüren, die sich um ihre legte, nicht zu genießen. »Also gut.«
    Sie streckte die Hand aus. »Das Dossier, wenn ich bitten darf.«
    Er schob den guten Arm vor die Brust und hielt die Akte starrsinnig gefangen. Er grinste. »Und meinen Vorsprung aufgeben? Sie haben gesagt, ›mit welchen Mitteln auch immer‹.«
    Verflucht . Das hatte sie. Rose rang um Gelassenheit. Aber die Gelassenheit war gerade abwesend, also musste es mit bloßer Willenskraft gehen. Ich werde ihn nicht mit einem Schulterwurf auf den Boden schleudern. Ich werde ihn nicht mit einem Schulterwurf auf den Boden schleudern. »Wenn ich dann, bitte, wenigstens die Adresse haben könnte? Falls Sie dazu Manns genug sind.«
    »Manns genug?« Er grinste, ließ die Zähne zu einem verführerischen Lächeln aufblitzen, das jeder Bardame die Knie hätte weich werden lassen. »Also, Rose! Was für eine unverschämte Frage!« Er kam näher. »Sind Sie sicher, dass Sie die Antwort hören wollen?« Seine Stimme war tief und aufreizend. Sie wusste genau, dass er es nicht ernst meinte und sie nur aus der Fassung bringen wollte.
    Sie hätte ihn wirklich, wirklich gern über die Schulter geschleudert. Dieses satte Klatschen, mit dem er zu Boden ging, wurde auf dieser Welt langsam ihr Lieblingsgeräusch.
    »Sie verschwenden nur Ihre Energie, Collis . Ich bin gegen Sie immun.« Sie streckte die Hand aus. »Die Adresse?«
    Er tippte die Akte wie zum Salut an die Stirn. »Aber natürlich.« Er schlug die Mappe auf und trug vor. »Unser Gentleman ist dreißig Jahre alt und wohnt am Milton Crescent 87. Verheiratet, keine Kinder. Verbringt die Zeit in seiner Fabrik im East End, falls er nicht gerade in seinem Club ist - von dem Sie nichts zu wissen

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