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Die schöne Rächerin

Die schöne Rächerin

Titel: Die schöne Rächerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Arena noch jede Menge zu tun, aber Rose hatte das Bedürfnis, sich zunächst um die Küche zu kümmern. Die Schüler mussten schließlich essen.
    Vielleicht gaben sie ihr keine Schuld, denn keiner sagte ein Wort, doch sie selbst fühlte sich absolut schuldig. Insbesondere nach dem furchtbaren, faden Porridge, den sie beim Abendessen durchlitten hatten, weil die Küche nichts anderes hergab.
    Aber alle waren erschöpft. Also sagte sie ihnen gute Nacht und versicherte Collis, dass sie ein heißes Bad nehmen würde, sobald sie den letzten Eimer aus der Hand gestellt hatte. Sie wollte ihn loswerden, denn er brachte sie mit seinen nassen Kleidern und seiner entwaffnenden Hilfsbereitschaft noch völlig durcheinander.
    Und es brachte nichts, sich entwaffnen zu lassen. Sie durfte nicht vergessen, wer er war und auch nicht, wer sie selbst war.
    Nein, das brachte überhaupt nichts.
    Als sie allein war, stürzte sie sich in der Küche in die Aufräumarbeiten. Sie tobte ihre Gewissensbisse und ihre Verwirrung energisch mit dem Schrubber aus, als die anderen schon längst zu Bett gegangen waren.
    Schließlich hatte sie die letzten Reste Ruß von den Steinwänden entfernt und hängte den Eimer neben der mittlerweile wieder glänzenden Kupferspüle auf. Die Küche war wieder zu benutzen, und sobald die Wände getrocknet waren, würden sie sie frisch weiß kalken können. Die Buße war getan.
    Sie genehmigte sich eine Tasse heiße Schokolade, schmolz die duftende, wächserne Kakaobutter im dampfenden Wasser aus dem Kessel und rührte langsam und gemächlich um, bis sich die Schokolade verflüssigte und um den Löffel wirbelte.
    Schokolade war ihre neueste Leidenschaft. Sie hatte, bevor sie in den Club gekommen war, nie welche gegessen. Kakao war so teuer, dass er denen vorbehalten blieb, die das nötige Kleingeld besaßen; für das Hausmädchen Rose und ihresgleichen war er unerreichbar gewesen, zumindest im Hause Wadsworth.
    Kurt versorgte sie kontinuierlich mit Schokolade; über eine Quelle an der Elfenbeinküste, über die man lieber keine Frage stellte, und Rose teilte sie sich gelegentlich mit den anderen Studenten. Aber nur Mädchen schienen sie wirklich zu mögen - die Burschen waren mehr an Kaffee und Tee interessiert.
    Sie goss die Mischung in einen dickwandigen Becher und spülte den Topf. Dann füllte sie einen Krug halb mit kaltem, halb mit warmem Waschwasser, stellte ihn zusammen mit dem Becher auf ein Tablett und verließ die Küche.
    Die Arena war, bis auf ein einsames Regal mit Schwertern, leer geräumt. Selbst die Korkzielscheibe war ruiniert gewesen, also hatten sie sie aus ihrer Aufhängung genommen und weggeworfen.
    Die Schüler waren damit beauftragt worden, eine neue Matte zu nähen; morgen wurde das Segeltuch geliefert. Rose versuchte, nicht allzu erleichtert darüber zu sein, dass sie ihre Mitschüler verlassen und auf ihre erste Mission gehen durfte. Sie hätte nicht so begierig sein sollen. Der erste Einsatz hätte eine Ehre sein sollen, doch sie wusste, dass er in Wirklichkeit ein Test war. Ein Test, den sie ohne Collis Tremaynes Hilfe nicht bestehen konnte.
    Es waren viele Stufen bis hinauf zum Speicher, und sie spürte eine jede wie seit den Tagen bei den Wadsworths nicht mehr.

    Rose betrat ihr winziges Speicherzimmer und stellte das Tablett ab. Sie senkte den Kopf, knüpfte die Schürzenbänder auf und fing an, das Oberteil ihres Kleides aufzuknöpfen. Ein schnelle Katzenwäsche an der Waschschüssel auf dem Toilettentisch würde reichen. Als sie sich umdrehte, um die Schürze an den Haken zu hängen, legte sich eine Hand auf ihre Schulter.
    Die Schürze flog mit einem feuchten Klatschen ins Gesicht des Angreifers. »Wa-uff.« Ein Tritt in den Magen beförderte ihn auf die Knie. »Oh verdammt , das hat weh getan«, keuchte er durch die Musselinmaske und hielt sich den Bauch.
    »Collis?«
    Er kam stolpernd auf die Füße, kämpfte um Luft und war erfreut, als in Roses Stimme Erstaunen schwang. Die Attacke war zumindest nicht persönlich gemeint gewesen.
    Die Tatsache, dass sie ihn innerhalb von Sekunden übertrumpft hatte, blieb natürlich. Schon wieder. Er zog sich die feuchte Schürze vom Gesicht und zwang sich, trotz des schmerzenden Magens aufrecht zu stehen. Rose stand vor ihm, die Augen vor Sorge geweitet. Er konnte nicht anders. Er ließ den Blick auf ihr offenes Oberteil sinken und dort verweilen.
    Glatte, helle Haut, der elegante Schwung des Halses und das bezaubernde geheime Tal zwischen den

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