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Die schöne Rächerin

Die schöne Rächerin

Titel: Die schöne Rächerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Haus befand! Sie verspürte eine Befriedigung, wie sie sie normalerweise nur empfand, wenn sie Collis über die Schulter schleuderte.
    »Treffer, Collis Tremayne«, flüsterte sie der verkrusteten Backform zu.

7
    Collis hatte sich über einem gemütlichen Frühstück fröhlich ausgemalt, wie Rose auf ihre frühmorgendliche Erkundungstour ging. Es war ein wirklich abscheulicher Morgen. Perfekt. Bis die Hausherrin erwachte und ihren Tag begann, würde Rose schon so durchgedreht wie eine nasse Katze sein.
    Sein Gewissen setzte ihm zu, doch er rechtfertigte sich. Es würde keine gänzlich nutzlose Erfahrung für Rose sein. Sie schaffte es vermutlich sogar, ins Haus zu gelangen. Sie war klug, seine Rose.
    Er zog das Dossier neben seinen Frühstücksteller. Die Informationen waren so mager, dass es einer straffen Organisation wie den Liars schon fast peinlich sein musste. Nichts über die Frau des Hausherren; nur die Anmerkung, dass das Zielobjekt verheiratet war. Basisinformationen zu erheben, so wie Rose es jetzt vermutlich tat, war dringend erforderlich.
    Doch da er seine eigenen Prinzipien nicht völlig untergraben wollte, entschied er, dass es Zeit war, sich selbst an die Arbeit an ihrem Fall zu machen. Die Zielperson war ein sehr reicher Mann mit tiefen Mittelklassewurzeln. Collis’ Erfahrung nach standen solche Leute zitternd an der Schwelle zur feinen Gesellschaft und ließen sich die Chance, nach Höherem zu greifen, nicht entgehen.
    Er stand auf, nahm die dünne Akte, schob sie unter seinen schlechten Arm und sah an sich hinunter. »Nicht kriecherisch genug«, sagte er zu sich selbst. Er war für den Fischzug noch nicht passend gekleidet. Er musste sich etwas Dandyhafteres anziehen.
    Denny hatte ihm oben in seinem Schlafzimmer ein paar recht protzige Sachen zurechtgelegt, doch als er oben ankam, sah er, dass die Tür seines Schlafzimmers einen Spalt breit offen stand. »Oh nein«, stöhnte er, dann schob er langsam die Tür auf.
    »Verdammt.« Es war schlimmer, als er gedacht hatte. Seine prunkvolle Aufmachung lag wie ein Scherenschnitt seiner selbst auf der makellosen Tagesdecke. Und genau in der Mitte des feinen Hemds lag die Höllenbestie.
    »Mrrr.« Das war keine Begrüßung. Die riesige rot getigerte Katze, die auf den irreführenden Namen »Marmelade« hörte, hätte Collis nie begrüßt. Nein, der tiefe Laut, der ihm die Haare zu Berge stehen ließ, war eine Warnung. Verärgere mich nicht. Es würde dir gar nicht gefallen, wenn ich verärgert bin.
    Collis hob die Hände, schob sich seitlich durch die Tür und dachte verzweifelt über einen Rettungsplan nach. »Denny?«, zischte er über die Schulter nach hinten in den Gang. »Sergeant? Sergeant!«
    Der Sergeant tauchte wie aus dem Nichts auf. Collis hätte geschworen, dass der Mann über Zauberkräfte verfügte. »Ja, Master Collis?«
    »Schnell, helfen Sie mir!«
    Der Sergeant trat so entschlossen vor, wie er es mutmaßlich in jeder Schlacht getan hatte. Der Mann war ein hochdekorierter Veteran, der Inbegriff von Wagemut und Erfahrung -
    Als er die Katze auf dem Bett liegen sah, fuhr der Sergeant keuchend zurück und presste sich instinktiv an die gegenüberliegende Wand, als könne er in der fröhlich gemusterten Tapete verschwinden. »Oh nein, Sir! Seine Lordschaft hat mir eine spezielle Dienstbefreiung erteilt! Ich brauch mich nicht mit diesem Tier zu befassen!«
    »Feigling«, schalt ihn Collis, obwohl er sich eingestehen musste, dass er sich ohne Rückendeckung keinen Schritt nach vorne wagen würde. »Wo ist meine Tante?« Einzig Tante Clara war dazu in der Lage, das Biest zu zähmen. Wenn Clara in der Nähe war, verwandelte Marmelade sich in geschmolzenen Kandiszucker. Was natürlich auch hieß, dass Clara von dem, was die anderen gegen ihre geliebte Schmusekatze sagten, kein Wort glaubte. Die Schöne und das Biest.
    »Mylady ist außer Haus.«
    »Oh, zur Hölle.«
    In diesem Augenblick kam Dalton, der gerade noch letzte Hand an seine eigene Aufmachung legte, auf den Gang gelaufen. »Was soll der Aufruhr?«, fragt er einigermaßen höflich, während er seine Manschetten zurechtzupfte, doch Collis bemerkte den besorgten Seitenblick. Wie dem auch sei, er würde sich später mit seinem mächtigen, anspruchsvollen Onkel auseinandersetzen. Im Augenblick hatte er andere Probleme.
    »Der Teufel in Katzengestalt haart auf mein Hemd.«
    Collis registrierte befriedigt, dass selbst Daltons Augen sich weiteten. »Oh.« Er räusperte sich. »Ich nehme an, du

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