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Die schöne Rächerin

Die schöne Rächerin

Titel: Die schöne Rächerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Club zurückzukehren, Bericht zu erstatten und mit ihrem tatsächlichen Auftrag voranzukommen.
    Und es würde peinlich werden. Das ungeschickte Hausmädchen hatte einen Fehler gemacht. Es sei denn, sie brachte etwas mit, das den Stachel des Versagens entschärfte. Es sei denn, sie brachte etwas mit, das Louis’ Verbindungen nach Frankreich belegte; etwas, das ihm die Liars mit ganzer Kraft auf den Hals hetzte; etwas, das besser war als ihre persönliche Meinung über die Freundschaften des Premierministers.
    Und vielleicht würde dieses Etwas ihr selbst beweisen, dass sie keine Angst mehr vor Louis Wadsworth hatte.
    Irgendetwas rumorte in ihrem Hinterkopf. Oh nein! Collis! Er hatte sich Louis Wadsworth an die Fersen geheftet, um sich eine Einladung in dieses Haus zu erschleichen, wo er sich auf die Suche nach gezielt platzierten, aber falschen Beweisen für einen Hochverrat machen würde.
    Sie zögerte, legte einen Finger ans Kinn. Collis’ Plan würde doch bestimmt nicht innerhalb eines Tages Früchte tragen?
    Sie konnte ihm morgen, bevor er weitere Schritte unternahm, immer noch von ihrem Fehler berichten.
    Hoffte sie.
    Louis Wadsworth war ein Hochverräter, und wenn sie das bewies, konnte sie ihn seiner gerechten Strafe zuführen.
    Sie hoffte nur, dass Collis Tremayne ihr bis dahin nicht in die Quere kam. Er hätte ihr nicht nur diese Chance verderben können - er hätte sie ihr nie alleine überlassen.

    Collis folgte Louis Wadsworth mit einem Lächeln in dessen übertrieben großes Haus. Er hoffte, dass er Roses Gesicht sehen würde, wenn sie mitbekam, dass er nach nur einem halben Tag im Haus der Zielperson angekommen war.
    Wenn er so darüber nachdachte, war das vermutlich Li ar’s-Rekord. Er würde auch seinen Spaß daran haben, Dalton davon zu berichten.
    »Ich hoffe, es stört Sie nicht, wenn ich mich für einen Augenblick entschuldige, Tremayne«, sagte Louis. »Ich lasse Ihnen einen Tee bringen, wenn Sie möchten.«
    Collis nickte gut gelaunt. Es war eine Erholung, den Gastgeber für ein, zwei Atemzüge loszuwerden. Der Mann hatte etwas Abstoßendes an sich. Louis’ Lächeln war freundlich, aber seine Augen waren immer nur kalt. Collis fragte sich unbehaglich, ob er sich bereits verraten hatte. Dalton hatte gesagt, die Familie wisse von der Mission - hatte er etwas gesagt oder getan, das ihn suspekt erscheinen ließ?
    Nein, entschied er. Abgesehen von der beiläufigen Nummer mit der ausgelesenen Zeitung hatte er Louis die Initiative ergreifen lassen.
    Collis wurde zu einem viel zu üppig dekorierten Gästesalon geführt, der in seiner Art typisch und für Collis nutzlos war. Sobald der Butler wieder fort war, trat Collis wieder in die Eingangshalle hinaus, um sich einen Überblick über den Zuschnitt des Hauses zu verschaffen. Das Haus war makellos und modern, genau wie Wadsworths Vermögen.
    Wenn diese Leute auch nur die leiseste Ahnung gehabt hätten, wie man in der feinen Gesellschaft vorankam, hätten sie ihren neuen Reichtum durch den Ankauf eines schönen alten Anwesens kaschiert; eines Hauses, das vielleicht noch die hochwohlgeborene Aura seiner Erbauer ausstrahlte. Etheridge House war zwar fast genauso neu wie dieses Haus hier, aber die Etheridges brauchten ihre Herkunft nicht zu verschleiern.
    Die Teppiche waren ein wenig zu grell, die Portraits alle im Stile des letzten Jahrhunderts, die Kamine vom Stil her eine Spur zu auffällig.
    »Fast, aber eben nicht ganz, Louis«, grinste Collis. Er bewegte sich schnell durch das Haus und entdeckte einen kleinen, kaum genutzten Raum mit Fenster zum Garten. Er entriegelte es mit einer schnellen Handbewegung. Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand dieses Fenster überprüfte, bevor er wieder zurückkehrte, war ziemlich gering. Er sah nach unten in den Garten. Wunderbar. Es gab sogar ein Regenrohr neben dem Fenster.
    Er kehrte in den Raum zurück, in den man ihn geleitet hatte, und schaute sich, während er auf den Gastgeber wartete, halbherzig um. Es handelte sich um einen relativ klassischen Salon, vielleicht ein wenig geschmackloser als die meisten. Wie es schien, hatte Mrs. Wadsworth eine Vorliebe für das Barocke.
    Ein Dienstmädchen huschte herein, den von einem Häubchen bedeckten Kopf über das schwer beladene Teetablett gebeugt. Collis registrierte die junge Frau anfangs gar nicht richtig. Dann sah sie unter dem spitzenbesetzten Rand der Haube zu ihm auf. Die haselnussbraunen Augen weiteten sich erstaunt.
    Rose machte die Tür zu, war mit ein paar

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