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Die schöne Rächerin

Die schöne Rächerin

Titel: Die schöne Rächerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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hätte kosten können?«
    Sie kniff die Augen zusammen und schob das Kinn vor. »Wenn man mich erwischt hätte - was, wie ich betonen möchte, trotz der bedrohlichen Einmischung Ihrerseits, nicht der Fall war - hätte man mich wie einen diebischen Dienstboten verurteilt. Das ist alles.«
    »Und was, wenn Louis Sie erkannt hätte?«
    Sie schien sich ihrer Sache nicht mehr sicher zu sein. »Unwahrscheinlich. Ich bin ihm aus dem Weg gegangen.«
    Ihm kam ein hässlicher Gedanke. »Sie sagten, Louis Wadsworth sei dafür bekannt, dass er seine Dienstboten belästige. Hat er Sie auch …«
    Rose setzte konzentriert den Deckel auf die Lederrolle. »Er hat mich nicht vergewaltigt, falls es das ist, was Sie wissen wollen.«
    Das war es. Die Erleichterung, die Collis empfand, war enorm. Allein schon der Gedanke -
    Aber darum ging es im Moment nicht. Es ging darum -
    »Was, zum Teufel, haben Sie sich nur dabei gedacht?«
    Ihre Lippen zuckten. »Sie wiederholen sich, Tremayne.« Sie legte den Kopf schief und sah um ihn herum. »Nicht so laut, wenn ich bitten darf. Ich möchte den Prinzregenten nicht aufwecken. Ich mache mir Sorgen, dass er sich überanstrengt hat.«
    Collis ging vor ihr in die Knie und fasste sie mit der guten Hand ans Kinn. »Also, gut«, zischte er. »Dann erklären Sie mir eben ganz leise, wie Sie jede Regel, die Sie bei den Liars gelernt haben, ignorieren und sich in ernste Gefahr bringen konnten. Ich hätte gedacht, Sie hätten sich diese Regeln auf einem Zettel in den Ärmel geschoben!« Er ließ sie los, rieb sich die Finger. Ihre Haut war so zart.
    »Das ist doch dumm«, erwiderte sie. »Ich habe sie natürlich im Schuh.«
    Er starrte sie an. Sie schürzte schelmisch die Lippen. Sein Zorn war nichts im Vergleich zu der Freude, die er in sich aufsteigen fühlte.
    Er lachte und seufzte, als er fertig war. »Oh Wildrose, Sie werden noch jung sterben. Aber das wissen Sie, nicht wahr?«
    Sie zuckte die Achseln. »Das tun die meisten Liars. Es liegt in der Natur des Schwurs, den wir leisten.«
    Es war wahr - aber irgendwie keine so schöne Aussicht mehr.
    Rose war froh, dass Collis den Zorn überwunden hatte und beschäftigte sich damit, die sauberen Teile ihres Unterrocks in Streifen zu reißen.
    Collis runzelte die Stirn. »Was machen Sie da?«
    »Einen Verband«, erklärte sie. »Für meine Schulter.«
    Collis wurde schneeweiß. »Sie bluten! «

13
    »Sie sind verwundet?« Collis war nicht auf die eiskalte Angst vorbereitet, die ihn wie ein Schlag in den Magen traf. Er fiel hinter ihr auf die Knie. »Was ist passiert?«
    Rose drehte den Kopf so weit wie möglich, konnte ihr eigenes Schulterblatt aber nicht sehen. »Ein Messer, würde ich sagen. Verdammt, ich hätte schwören können, dass sie nur stumpfe Waffen haben.« Sie erschauderte bei der Vorstellung, dass sie Seiner Hoheit einen derartigen Spießrutenlauf zugemutet hatte. Was hatte sie sich dabei gedacht?
    »Ich dachte, es hätte Sie verfehlt.«
    Selbst im Licht war das Blut, das den schweren schwarzen Stoff ihrer Dienstmädchenuniform befleckte, schwer zu erkennen, aber der zehn Zentimeter lange Schlitz war nicht zu übersehen. Collis schluckte schwer. Er streckte die Hand aus und versuchte, die Wunde zu begutachten, zog die Hand aber sofort wieder weg, weil Rose scharf die Luft einsog. »Verzeihung, Ich glaube, wir sollten Sie zu einem Arzt bringen.«
    Rose schüttelte den Kopf. »Das geht nicht.«
    Collis runzelte die Stirn. »Aber Sie bluten !«
    »So schlimm ist es nicht. Ich habe es gerade erst bemerkt.«
    Rose verdrehte einen Arm nach hinten. Sie versuchte anscheinend, ihr Kleid mit einer Hand zu öffnen.
    Er wusste genau, wie schwierig so etwas sein konnte. Er durchquerte den Raum, griff dem komatösen Prinzregenten in die Westentasche und holte den silbernen Flachmann heraus, der dort versteckt war. Dann kehrte er zu Rose zurück. Sie hatte ihre Bemühungen aufgegeben und sah argwöhnisch zu ihm auf. Collis streckte die Hand aus. »Sie sind keine Katze, Rose, auch wenn Sie wie eine kämpfen. Sie kommen da nicht hin. Lassen Sie mich das machen.«
    Er ging hinter ihr auf die Knie und zog vorsichtig an der Knopfreihe, die über den Rücken des Kleides lief. Sie war ihm behilflich, indem sie die weichen, lockigen Strähnen zur Seite schob, die sich aus ihrer Frisur gelöst hatten und ihr in den Nacken hingen. Sie senkte den Kopf, saß verletzlich vor ihm - eine Haltung, die keinen von ihnen beiden kalt ließ.
    Die Knöpfe ließen sich weit genug

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