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Die schöne Rächerin

Die schöne Rächerin

Titel: Die schöne Rächerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Bewusstlosigkeit nahe und war fast nicht wiederzuerkennen, sein Gesicht schwoll von den Schlägen rasend schnell an. Mrs. Blythe, eine stämmige, aber gut aussehende Frau, kreischte Schimpfworte über ihrer aller Köpfe hinweg. Schließlich schlug einer der Männer ihr mit dem Handrücken ins Gesicht.
    »Wo ist der andere?«
    Mrs. Blythe verkniff sich den nächsten Schrei. »Der andere? Welcher andere?«
    Die Ratlosigkeit auf ihrem Gesicht war zu echt, um gespielt zu sein, und der größte der Männer fluchte. »Sie müssen sich getrennt haben. Der Mann, der uns hergeschickt hat, hat gesagt, es seien drei.«
    Irgendwer von denen hatte einen Fehler gemacht. Diese Kerle waren hinter drei Männern her, überlegte Rose hastig. Dann warf sie Mrs. Blythe einen flehentlichen Blick zu, brach in Tränen aus und jammerte laut. »Ich hab nichts getan! Ich sollte doch bloß eine schöne Nummer mit dem Herrn schieben! Ich hab nichts Falsches gemacht!«
    Sie sah, wie Madams Augen sich weiteten. Dann stimmte die Frau mit ein. »Lassen Sie sie gehen, hören Sie! Ich habe gut für sie bezahlt, und sie hat es noch nicht wieder reingearbeitet!« Mrs. Blythe gelang es, Rose am Ärmel zu fassen und an ihr zu ziehen. Die beiden Schläger, die sie festhielten, traten unschlüssig von einem Fuß auf den anderen und sahen ihren Anführer fragend an. Rose sah, wie der Mann angestrengt nachdachte, die buschigen Brauen gerunzelt und mit zusammengekniffenen Augen. Rose jammerte noch lauter, und Mrs. Blythe fing wieder an zu fluchen. Endlich wurde es den Männern zu viel, und sie traten zurück.
    »Lasst die Hure gehen«, sagte der Anführer angewidert. Die beiden Männer, die Rose gehalten hatten, ließen sie offensichtlich erleichtert los und traten zur Seite. Rose warf sich in die Arme ihrer Wohltäterin und heulte laut weiter, während die Männer Collis und George die Stufen hinabzerrten.
    Dann wich sie abrupt zurück. »Danke«, sagte sie inbrünstig und raste zurück in ihr Zimmer, um Schuhe und Schultertuch zu holen und sich ihr Messer an den Oberschenkel zu schnallen. Sie war gerade dabei, sich das Haar aus dem Gesicht zu stecken, als Mrs. Blythe ins Zimmer kam.
    »Wer hat denen mitgeteilt, wo wir sind«, fragte Rose, nachdem sie sich halbwegs zurechtgemacht hatte. »Wusste von Ihren Leuten irgendjemand, wer hier zu Gast war?«
    Mrs. Blythe schüttelte den Kopf. »Ich bin die Einzige, die davon wusste. Aus meinem Haus ist es nicht gekommen.«
    Rose wollte die Frau fast schon bitten, Lord Etheridge eine Nachricht zu überbringen, dann hielt sie inne. Konnte sie sicher sein, dass die Frau keine Informantin war? Mrs. Blythe war vielleicht nicht so verlässlich, wie die Liars dachten. Rose hatte im Fall Wadsworth gerade festgestellt, dass sie durchaus fehlbar waren, was sie vorsichtig werden ließ. Nein, sie würde fürs Erste nur auf sich selbst vertrauen.
    »Was sollte das alles?« Die Frau wirkte besorgt und argwöhnisch … was sowohl zu Schuld wie auch zu Unschuld passte.
    Rose schüttelte den Kopf. »Sie wollen gar nicht mehr wissen, als Sie es eh schon tun.«
    »Aber wo gehen Sie jetzt hin?«
    Rose zögerte, dann beschloss sie, dass es nicht schaden konnte, das Offensichtliche zu behaupten. »Ich folge ihnen natürlich.« Damit verschwand sie, flog förmlich die Treppe hinab und schlich sich durch die Tür in den Regen hinaus.

21
    Rose hatte keine Probleme, der Schlägerbande zu folgen, da die Männer offenkundig keinen Anlass sahen, eine Verfolgung zu fürchten. Schließlich hatten sie die Männer ja gefangen genommen. Und es gab keinen Grund, aus einem Haus voller Frauen etwas zu befürchten.
    Die Schurken hatten ihre Beute in eine wartende Droschke gestoßen, die sich ohne Eile in Bewegung setzte. Rose folgte ihnen mit gewissem Abstand, hielt sich so gut es ging im Schatten der frühmorgendlichen Straßen und nutzte das Schultertuch als Deckung, obwohl es unwahrscheinlich war, dass man sie bei dem Nieselregen entdeckte.
    Dennoch, sie trug das geborgte Kleid einer Prostituierten und Aufmerksamkeit war das Letzte, was sie jetzt brauchen konnte. Doch es kam ihr zu sonderbar vor, um sich selbst zu fürchten, insbesondere, da die Droschke jetzt durch ein gro ßes, schweres Eisentor in einer hohen, bedrückenden Mauer einbog.
    Auf dem Schild über dem Tor stand vor dem grauen Himmel in schmiedeeiserner Schrift: Wadsworth & Son.
    Oh nein!
    Als das Tor sich knarrend schloss und das Metall krachend zuschlug, drehte Rose sich um und fing an

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