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Die schöne Rächerin

Die schöne Rächerin

Titel: Die schöne Rächerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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der ersten Seite der Beilage las.

    Wer hat Angst vorm schwarzen Mann, vorm schwarzen Mann, vorm schwarzen Mann? Oder sollte die ›Voice of Society‹ lieber fragen: Wer hat den Prinzregenten? Unser lieber Prinny hat gestern seine Audienz verpasst und mehr als einen Bittsteller um die versprochene Antwort gebracht. Unsere Quellen im Palast verlautbaren, dass der Prinzregent seit Montagabend nicht mehr gesehen worden ist. Vielleicht ist er krank, und unser Premierminister möchte nicht, dass man sich Sorgen um ihn macht. Vielleicht nimmt er auch nur eine kleine Auszeit von den Besorgnissen und Anstrengungen des königlichen Terminkalenders. Dennoch, erinnert einen diese Abwesenheit nicht an jene frühen Tage, bevor König George auf Nimmerwiedersehen verschwunden ist, hm?

    Dalton sank der Mut. »Oh verdammt.«
    Liverpool schürzte die Lippen. »Das sagtest du gestern bereits. Aber der Prinz ist immer noch abgängig. Vielleicht ist deine Halunkenbande doch nicht so effektiv, wie du immer behauptest. Wo ist Tremayne?«
    »Er und Rose waren seit Montagabend nicht mehr im Club.«
    »Und Tremayne und der Prinzregent wurden seit Montagnacht nicht mehr gesehen.« Liverpool spielte wütend am Knauf seines Gehstocks.
    Dalton wusste, dass das nichts Gutes verhieß. Lord Liverpool war aus Eis. Männer aus Eis spielten nicht. Dalton verspürte den starken Drang, seinen Stuhl ein Stück nach hinten zu rücken. »Mylord, ich habe alle Mann rausgeschickt, um nach ihm zu suchen.«
    »Ich traue deinen Kerlen nicht einmal zu, dass sie morgens ihre Schuhe finden. Sieh zu, dass du rauskommst und hole George zurück, bevor ich wegen seines Verschwindens an die Öffentlichkeit gehen muss.«
    Liverpool kniff die Augen zusammen, während er weitersprach. »Glaube mir, George würde nicht wollen, dass ich sein sprunghaftes Verhalten öffentlich mache. Es machen eh schon zu viele Gerüchte über seine ›reduzierten Kapazitäten‹ die Runde. Wenn er auf der Stelle zurückkehrt, kann ich noch eine vernünftige Erklärung präsentieren. Wenn nicht - dann weiß ich nicht, ob ich das überhaupt möchte.«
    Dalton gefiel der Tonfall ganz und gar nicht. »Mylord! Seine Hoheit mag selbstsüchtig und faul sein, aber er ist nicht wahnsinnig !«
    »Nicht? Aus diesem Zirkus ergibt sich das nicht. Wenn er nicht aufpasst, sperrt man ihn eines Tages noch in das Zimmer neben seinem Vater ein.« Liverpool klopfte zur Bekräftigung mit dem Gehstock auf den Boden. »Und so achtlos wie er ist, hat er mir noch nicht einmal einen brauchbaren Erben hinterlassen! Charlotte ist sein einziges Kind, eine kränkliche Kreatur. Nach ihr kommt Georges jüngerer Bruder in Betracht, und einer ist wertloser als der andere!«
    Es war das Beste, Liverpool vom Thema der Erbfolge abzulenken. »Wir wissen doch gar nicht, ob George absichtlich verschwunden ist«, sagte Dalton beruhigend. »Vielleicht hat ihm irgendwer übel mitgespielt.« Wobei Dalton auch nicht wusste, weshalb das die angenehmere Alternative sein sollte. Aber vielleicht weil es einfacher erschien, jemanden aus Gefahr zu erretten als aus Wahnsinn.
    Er lehnte sich in seinem Stuhl nach hinten, müde und frustriert. Dieses ganze Chaos wurde immer schlimmer. Rose und Collis waren abgängig. Die Wentworths berichteten, dass noch keiner von beiden Kontakt aufgenommen hatte. Und es hatte auch keine Nachricht an Denny gegeben, Collis’ Kammerdiener oder an Clara, Roses beste Freundin.
    »Leute verschwinden nicht einfach so«, sagte Dalton grimmig.
    »Natürlich tun sie das«, geiferte Liverpool.
    »Aber meine Leute nicht«, erwiderte Dalton, dessen Ungeduld seinen lebenslangen Respekt vor seinem Mentor untergrub. »Die Liars nicht.«
    Der Sergeant kam herein, in militärisch strammer Haltung, trotz des abgetragenen wollenen Morgenmantels. »Mylords! Denny ist wieder zurück. Er hat eine Nachricht von Master Collis!«
    Dalton zwinkerte. »Zurück?« Wieso war Denny überhaupt außer Haus und die Nacht über nicht im Haus gewesen? Dann wich die Schläfrigkeit aus seinem Hirn. »Collis!«

    Collis steckte wunderbar fest. Rose war auf ihm eingeschlafen, lag wie eine weibliche Decke über seinen Schultern und seiner Brust. Ihr Schenkel lag quer über seinen Lenden, und ihr Haar breitete sich über ihn, kitzelte beinahe unerträglich. Doch es war lange her, dass er das Privileg genossen hatte, in einen nackten Frauenkörper gehüllt zu sein. Er weigerte sich aus Angst, sie aufzuwecken, sich auch nur einen Zentimeter zu

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