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Die schöne Rächerin

Die schöne Rächerin

Titel: Die schöne Rächerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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nie genug Platz, große Warenmengen zu lagern, insbesondere, wenn sie schon verkauft sind.«
    Collis nickte. »Ja, das stimmt.«
    Georges Kiefer mahlte. »Louis hat die Auslieferung mit übernommen. Er sagte, es mache ihn stolz, seine beste Arbeit persönlich an unsere besten Männer zu übergeben.«
    Rose nickte. Louis hätte die Ironie der Aussage gefallen.
    Collis wandte sich an den Prinzen. »Haben Sie bei Ihrer Besichtigung auch eine Art Frachtbüro gesehen?«
    George brachte sie zum vollgestopften, verstaubten Büro des Vorarbeiters. Rose und Collis suchten die Unterlagen nach einem Hinweis ab. Rose fand ihn schließlich. »Hier, es ist nicht genau spezifiziert, aber der Vorarbeiter hat gestern fünf Karrenfahrer bezahlt, die eine große Lieferung an die Docks bringen sollten!«
    George nahm ihr die Rechnung ab. »Gütiger Gott, wissen Sie, was das heißt?«
    Rose und Collis nickten. »Sie sind bereits unterwegs«, sagte Rose leise. »Das Schiff ist vermutlich bei Tagesanbruch losgesegelt.«
    Sie hatten verloren. Es gab keine Möglichkeit, eine Nachricht zu schicken, die schneller am Ziel gewesen wäre als die Gewehre. Männer würden leiden, verstümmelt werden, ja, sogar sterben. Collis rieb sich den Kopf, dann sah er gedankenverloren seine kaputte Hand an. »Nein.«
    »Collis?« Rose war bei ihm, schaute konzentriert in die Dunkelheit. Er wusste, worüber sie nachdachte, denn er dachte gerade dasselbe.
    Er richtete sich auf, vergaß vor lauter Eile seinen Schmerz. »Lassen Sie uns gehen. Es ist Zeit, die Liars in Marsch zu setzen.«

    Es wäre unmöglich gewesen, sowohl Collis als auch George durch die enge Öffnung des Tunnels zu bugsieren. Also entschied Rose, dass sie an den Wachen vorbeimussten.
    Sie steckte das Haar unter die Kappe und ging mit Collis, umarmte ihn, als sei er betrunken. Ethan machte dasselbe mit George. Die Vier näherten sich dem Tor, als seien sie Arbeiter, die sich in der Zeit und im rechten Maß verschätzt hatten.
    »Ihr da!« Einer der Wachen trat vor.
    »Ihr Kerle sollt euch so spät nicht mehr hier rumtreiben.«
    Die Vier marschierten weiter übertrieben wankend auf das Tor zu, auch wenn Rose glaubte, dass Collis nicht sonderlich übertreiben musste. Er hatte einen Arm um Rose gelegt und stützte sich mit dem anderen auf einen Besenstiel ohne Besenkopf.
    Rose hatte Sorge, dass die Wachen den Köder nicht schlucken würden. Sie schwangen auch tatsächlich aggressiv ihre Schlagstöcke, während die Vier sich näherten. »Oh, sind das nicht die Kerle, die auch unten im Keller waren?«
    »Sieht ganz so aus«, flüsterte Collis ihr ins Ohr. »Sind Sie sicher, dass Sie mit denen fertig werden?«
    »Würden Sie das schaffen?«, murmelte sie zurück. »Denn ich werde jedenfalls mit ihnen fertig.«
    Er lachte schmerzlich und schob ihr den Besenstiel hin. »Machen Sie Kurt stolz.« Dann gesellte er sich zu Ethan und George. »Ethan, mach dich bereit, einzugreifen. Sie braucht dich vielleicht.«
    Ethan starrte ihn an. »Du lässt zu, dass dieses zarte Mädchen es mit diesen Schlägern aufnimmt? Bist du verrückt?« Er schüttelte George auf Collis ab und bewegte sich vorwärts.
    Nur, um wie angewurzelt stehen zu bleiben, als der erste Schlag durch die Luft pfiff.
    Es dauerte nicht lange. Collis legte den Kopf schief und sah Rose dabei zu, wie sie die bulligen Wachen umtänzelte, als seien sie steinerne Wasserspeier. Abblocken. Schlagen. Schlagen. Abblocken .
    Neben ihm grunzte George beeindruckt. »Gut in Form.«
    »Sie ist die Beste«, seufzte Collis bewundernd. »Die Beste.«
    Wisch. Peng. Peng.
    Die Wachen lagen am Boden. George und Collis schlossen zu Ethan auf, der mit offenem Mund die Szene betrachtete.
    »Wie hat dir das gefallen?« Collis hatte immer noch seine Pläne für Ethan.
    »Phantastisch«, schnaufte Ethan. »Wo kriege ich so was her?«
    Ha! Ethan hing schon am Haken. »Einen Schlagstock?«
    »Nein, ein Mädchen wie Rose.«
    Hm . Vielleicht war Ethan anderswo doch besser aufgehoben. Irgendwo weit weg vom Liar’s Club. Auf den Westindischen Inseln. Oder dem Mond.

24
    Die vier kehrten nach Etheridge House zurück, indem sie sich eines einfachen Hilfsmittels bedienten, einer Mietkutsche. Es bestand keinerlei Gefahr, dass der Kutscher George erkannte. Denn der Prinzregent war verdreckt, verschwollen und grau vor Hunger. Keineswegs die prächtige Erscheinung, als die man ihn zu portraitieren pflegte. Also fuhren sie stilvoll zum Haus und stolperten in all ihrer ruinierten

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