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Die schöne Rächerin

Die schöne Rächerin

Titel: Die schöne Rächerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Haufen.«
    Ethan lehnte sich murrend zurück. »Für mich seht ihr alle gleich aus.«
    »Hm.« Der Prinz sah Collis an.
    Ethan stemmte sich mit seinem ganzen Gewicht auf das Brecheisen, Rose gleichfalls. »Aber Collis sieht ein ganzes Stück besser aus.« Der Bolzen sprang endlich aus der Wand. Ethan richtete sich auf und klopfte dem Prinzen auf den Rücken. »Weg mit Ihnen, alter Junge. Sie sind frei.«
    Rose starrte George mit gerunzelten Augenbrauen an. Ethan schnippte mit den Fingern vor ihren Augen. »Wenn ich Sie aus Ihren düsteren Überlegungen reißen dürfte? Ich möchte gern aus dem Loch hier raus.«
    »Unbedingt.« Collis zerrte an seinen Fesseln. Seine Adern traten hervor, aber er machte keinerlei Fortschritte. Dann kam Ethan mit dem Stemmeisen dazu. Es war eine Arbeit von Sekunden, die erste Fessel aufzustemmen. Die zweite war hartnäckiger. Selbst als Ethan, Rose und George sich gemeinsam ins Eisen stemmten, wollte sie Collis nicht freigeben.
    Collis hatte ein unangenehmes Gefühl im Magen. »Das wird nicht funktionieren. Sie verschwinden jetzt besser. Bringen Sie … meinen Onkel in Sicherheit, Rose.«
    »Vergessen Sie es.« Sie konnte ihn nicht ansehen, als sie sich einmal mehr gegen das Stemmeisen lehnte. »Wir werden Sie nicht zurücklassen.«
    »Rose«, sagte Collis leise. »Sie müssen gehen, und das wissen Sie auch.«
    Sie ließ die Schultern sinken, trat zurück und ließ die Arme kraftlos herunterhängen. »Sie würden mich auch nicht hier lassen.«
    Ihr Vertrauen in ihn wärmte ihn von innen heraus. Trotz der Gefahr, in der sie sich befanden, warf er ihr ein verwegenes Lächeln zu. »Ach was, das bisschen feuchter Keller, Mylady … Ich mache einfach ein nettes Nickerchen, während Sie die Truppen holen, in Ordnung?«
    Sie hob das Kinn. »Nein.« Dann warf sie den Kopf zu den anderen beiden herum. »Gehen Sie da rüber«, bellte sie. Sie gehorchten überrascht. Zu dritt auf das Stemmeisen gestützt, versuchten sie es aus jedem Winkel und an jeder Kante.
    »Verdammt, stemmt , ihr Bastarde!«, zischte Rose. Sie warf sich noch einmal mit ihrem ganzen Gewicht ins Eisen. Ethan und George hatten rote Gesichter und keuchten.
    Mit einem Knall wie von einem Schuss sprang der Bolzen aus der Wand und flog durch den Lagerraum. Rose, Ethan und George brachen übereinander zusammen. Collis fiel auf die Knie, frei.

    Als sie ihn schließlich auf den Beinen hatten, sackte Collis ein wenig zusammen. Sein Blickfeld verschwamm an den Rändern, er zwinkerte hastig, versuchte sein Gleichgewicht wiederzufinden. Er durfte die anderen jetzt nicht bremsen.
    George stand Wache an der Tür. Er schaute sich um, während Ethan und Rose Collis zur Tür halfen. »Das ist die Wadsworth-Fabrik, oder?«
    Rose nickte. »Ja, Sir. Wir müssen auf den Hof, da gibt es einen Kanaldeckel. Wir können im Tunnel unter der Mauer durch.«
    George schaute sich suchend in dem dunklen Fabrikraum um. »Einen Moment. Erst müssen wir einen der Karabiner finden, damit Forsythe ihn testen kann.«
    Collis war überrascht. »Aber warum? Wadsworth ist jetzt des Angriffs auf Ihre Person schuldig! Das reicht, um ihn auf immer wegzusperren.«
    George schüttelte den Kopf. »Nein, er hat zwei Männer entführt, die in sein Haus eingebrochen sind und ihn bestohlen haben. Er hat nicht die leiseste Ahnung, wer ich bin.«
    Rose nickte. »Sie sehen furchtbar aus, Sir.«
    George versuchte zu grinsen, dann zuckte er zusammen und legte die Hand auf die aufgesprungene Lippe. »Exakt. Ich will dieses Mal keine Unklarheiten. Ich will einen glasklaren Fall von Hochverrat. Ich will diesen Mann am Boden sehen und meinen Namen reinwaschen.«
    Ethan räusperte sich. »Ich weiß nichts von irgendeinem Hochverrat, und im Moment ist mir das auch egal. Was immer Sie tun müssen, tun Sie es schnell.«
    George nickte knapp. »Also, dann.« Da er der einzige war, der die Fabrik je bei Tageslicht gesehen hatte, ging er zu den Werkbänken voraus, wo die Arbeiter letzte Hand an die fertigen Waffen legten. »Louis hat mir gestern … ah, vor zwei Tagen einen gegeben. Er sagte, es sei der Erste gewesen.«
    Sie schauten sich um. Überall lagen Gewehre und Musketen in den verschiedensten Fertigungsstadien herum, aber von dem George-der-Vierte-Jubiläums-Karabiner war nichts zu sehen.
    Ethan kratzte sich am Kopf. »Ich weiß, ich bin in diesem Schachspiel nur ein Bauer, aber mit Fabriken kenne ich mich ein wenig aus. Wenn etwas fertig ist, verpackt und verschifft man es. Es gibt

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