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Die schöne Schwindlerin

Die schöne Schwindlerin

Titel: Die schöne Schwindlerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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verteidigen.« Er streckte die Hand aus, um ihr eine Locke aus den Augen zu streichen. »Niemand außer mir.«
    Foster war nicht zu Hause. Dalton und James bekamen nicht einmal den Fuß über die Schwelle. Das Haus stand verlassen inmitten einer auffällig eleganten Wohngegend. Doch es war niemand im Haus, nur ein Mann, der die Äste zusammenrechte, die der gestrige Sturm abgerissen hatte.
    »Nein, Mylord. Sir Foster ist schon vor Tagen abgereist. Hat seiner Lady gesagt, sie soll die Sachen packen. Für ’ne lange Ozeanreise und warmes Klima. Sie haben einen Mann beauftragt zu verkaufen, was noch übrig ist, also glaub ich kaum, dass sie wiederkommen.«
    Der alte Gärtner nickte beim Sprechen so unaufhörlich wie ein gelangweiltes Pferd. Dalton warf ihm eine Münze zu und machte sich mit James auf den Rückweg.
    »Er muss, kurz nachdem
Fleur
veröffentlicht wurde, gefahren sein«, sagte James.
    »Richtig. Ich denke, wir haben die richtige Karikatur erwischt. Das heißt aber auch, dass Foster mit den Mordanschlägen und Claras Verschwinden nichts zu tun hat.«
    »Es gibt auf dem Bild noch zwei andere Männer.«
    Dalton nickte. »Ich wünschte, sie hätte den dritten Kerl besser sehen können. Von dem Gesicht ist kaum die Hälfte zu sehen, als hätte sie nur das sehen können, was unter der Kapuze eines Umhanges herausschaut.«
    James zog die zusammengerollte Zeichnung aus der Brusttasche und studierte den dritten Mann. »Ich habe das Gefühl, als würde ich den Burschen kennen. Sie hat nicht gerade viele Details festgehalten, aber er erscheint mir irgendwie vertraut, auch bei den wenigen Strichen.«
    »Ich weiß. Sie zeichnet wirklich erstaunlich, nicht wahr?«
    James warf ihm einen kurzen Blick zu. »Ein absolutes Genie, aber darum geht es im Augenblick nicht.«
    »Sondern um Wadsworth.«
    »Ja.«
    »Also, los.«

Kapitel 24
    Sie kamen gut voran. Der abendliche Verkehr war wie üblich dicht, aber Dalton hatte den Kutscher ordentlich bezahlt, damit er sie innerhalb einer Stunde vor Wadsworths Haustüre brachte.
    Als James klopfen wollte, legte Dalton ihm die Hand auf die Schulter, um ihn zu bremsen. »Sagen Sie mir, James, hat ein Mann, der sein Geld mit dem Verkauf von Musketen macht, ein Interesse daran, den Krieg schnell zu beenden?«
    James zuckte mit einer Augenbraue. »Ob er ein Interesse daran hat, den Krieg zu verlängern, meinen Sie?«
    »Hängt von dem Mann ab, oder?« Dalton hatte ein sehr schlechtes Gefühl, was das anging. »Nach allem, was ich über Wadsworth weiß, ist er ein harter Typ – immer nur Geschäft. Halten Sie die Augen auf und die Taschen zu.«
    »Die Gedanken verborgen, genauer.«
    Clara war mittlerweile schon viel zu lange fort. Sie hätte bereits außerhalb der Stadt sein können – oder im glitschigen Frachtraum eines Schiffes nach Frankreich unterwegs, zur Hölle!
    Die Furcht wühlte in seinem Inneren. Er unterdrückte sie unbarmherzig. Er konnte sich später damit befassen.
    Wadsworths Butler öffnete schließlich die Tür. Dalton reichte ihm seine Karte, und er und James wurden in einen reich ausgestatteten Salon geführt. Als die Höflichkeiten ausgetauscht waren und der Butler den Raum verlassen hatte, brannte Dalton förmlich vor Verlangen, durchs Haus laufen und Claras Namen rufen zu können.
    »Also, das gäbe ein hübsches Gefängnis ab«, stellte James müßig fest, legte den Kopf schief und begutachtete die reich bemalte Zimmerdecke. Dann sah er Dalton an. »Oh, verzeihen Sie.«
    Die Tür ging auf, und ein beleibter Gentleman in den Fünfzigern trat ein. Er war geschmackvoll gekleidet, wenn auch etwas zu förmlich für diese Tageszeit. Intelligente schwarze Augen blitzten aus den rundlichen Wülsten seines Gesichts. Er legte die Fingerspitzen aneinander und verbeugte sich gekünstelt.
    »Es ist mir eine Ehre, Sie in meinem Heim begrüßen zu dürfen, Lord Etheridge und…« Er sah James mit hochgezogenen Augenbrauen an und erwartete offenkundig eine Vorstellung. Dalton scherte sich nicht darum.
    »Mr Wadsworth, wir sind hier, um Sie zum Thema ›Fleur‹ zu befragen.«
    Sollte Dalton Erstaunen oder Empörung erwartet haben, enttäuschte Wadsworth ihn. Der Mann nickte lediglich und wies auf die üppigen Sessel, die ganz nah am Feuer standen. »Natürlich sind Sie das. Ich erwarte Sie schon seit über einer Woche.«
    Dalton und James wechselten Blicke und nahmen die betreffenden Sessel ein. Wadsworth blieb stehen, die eine Hand auf den Kaminsims gestützt, die andere in die

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