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Die schöne Spionin

Die schöne Spionin

Titel: Die schöne Spionin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Bühne. Ah, die Schlangennummer. Wie führte man eine Schlangennummer auf?
    »Tschuldigung, Mr Jackham, Mr Rain. Da steht eine Frau draußen, die den Eigentümer sprechen will.« Stubbs beugte sich weit ins Zimmer, als gelte es, ein Geheimnis zu verraten. »Sie ist ne ziemlich Schöne, Sir. Gebaut wie ein Traum, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    Jackham sah aus, als wolle er diese Chance beim Schopf fassen, aber Simon hob die Hand.
    »Jackham, wir haben das geklärt. Keine weiblichen Bedienungen im Club.«
    Stubbs schüttelte den Kopf. »Tut mit Leid, Sir. Ich hätt vielleicht sagen sollen, dass sie ne Nummer anbietet. Sie sagt, die Nummer ist ›bedeutend‹ besser als die Schlangennummer. Und reden tut sie wie ne feine Lady.«
    Jackham sah Simon so lange flehentlich an, bis der zu lachen anfing. »Also, gut. Find heraus, was sie zu bieten hat. Aber sieh zu, dass sie die Hausregeln verstanden hat, falls du sie engagierst.«
    »Oh, das tue ich.« Jackham war schneller aus seinem Stuhl, als Simon ihn die letzten Monate hatte laufen sehen. Ein verkrüppeltes Bein war offenkundig nichts, wenn es um Profite ging.
    Simon wartete einen Augenblick, um sicherzugehen, dass Jackham fort war, dann streckte er die Beine, kreuzte die Knöchel und gähnte unwillkürlich.
    Er schlief nicht gut, auch dann nicht, wenn Agatha sich nicht in sein Zimmer schlich.
    Die Träume waren wieder da. Träume, in denen er seinen Männern, einem nach dem anderen, beim Sterben zusah, unfähig ihnen zu helfen und im Wissen, sie selbst in den Tod geschickt zu haben.
    Auch Ren Porter war dabei. Mit offenen blinden Augen machte er Simon wortlos Vorwürfe, ein Statue inmitten des Albtraums.
    Aber Simon war es gewohnt, im Schlaf Gewissensbisse zu haben. Solche Träume verfolgten ihn schon seit Jahren.
    Es waren diese verfluchten erotischen Traumbilder von Agatha, die ihn aus dem Schlaf rissen. Das Thema war ein recht simples. Sie kam zu ihm, und er nahm sie.
    Wieder und wieder, Nacht für Nacht, auf jede Art, die der Menschheit bekannt war und auf manch andere, die er sich in seiner Verzweiflung selbst ausgedacht hatte.
    Manchmal war der Akt rau und wütend, weil sein Unmut über die Macht, die sie über ihn hatte, sich Bahn brach. Manchmal war er so quälend langsam und lasziv, dass er erwachte.
    Und er wachte jedes Mal auf, verdammt. Jedes verdammte Mal, kurz bevor er seinen Höhepunkt erreichte. Er hatte sich in ihr bewegt. Sie hatte unter oder über ihm vor Lust geschrien, und er war so nah dran, so verdammt nah dran…
    Dann kam er zu Bewusstsein, mit einer schmerzenden Erektion, keuchend und unbefriedigt. Dann folgten die verschwitzten, erregten Stunden der Schlaflosigkeit, die sich manchmal bis zur Morgendämmerung hinzogen.
    Noch mehr von diesen Torturen, und er konnte bald nicht mehr gehen.
    Er schüttelte den Bann und das nächste Gähnen ab und stand auf. Nachdem er im Gang nach Schritten gehorcht hatte, legte er die Hand auf eine Rosette am Kaminsims und drückte.
    Zwischen Kamin und Bücherregal tat sich ein Spalt auf. Er trat schnell hindurch und lief durch den verstaubten Geheimgang nach oben in sein Büro im Speicher.
    Feebles war außer sich vor Wut. Er war der Lady annähernd zwei Stunden lang gefolgt, nur um am Ende vor dem Liar’s Club zu stehen. Normalerweise hätte er dazu eine halbe Stunde gebraucht.
    Er schlurfte auf Stubbs zu, der an der Wand lehnte.
    »Diese Weiber.« Feebles schüttelte angewidert den Kopf.
    »Wem sagst du das«, erwiderte Stubbs mitfühlend.
    »Weiß Mr Rain, dass sie drin ist?«
    »’türlich, hab’s ihm selbst gesagt.«
    »Na dann ist es ja gut.«
    Feebles stopfte die Hände in die Taschen und wandte sich zum Gehen.
    »Behalte die Lady im Auge, sagte er zu mir.« Er machte Simons Tonfall nach. »Die Lady muss unbedingt beschützt werden. Ha! Die Lady kommt gut allein zurecht.«
    Der verdammte Magier hätte ihm doch sagen können, dass er sich nicht zu sorgen brauchte und dass sie nur ein wenig Katz und Maus spielten.
    Er meckerte vor sich hin und marschierte zurück auf seinen Posten vor dem Haus am Carriage Square.
    Als die Küchentür aufging, war Agatha bestens vorbereitet, Simon ihrerseits mit Beschuldigungen einzudecken, sobald er zu toben anfing, weil sie ihm gefolgt war.
    Doch der Mann, der auf sie zukam, war grauhaarig, hinkte stark und beäugte sie, als sei sie ein Stück Fisch auf einem Salzhaufen. Agatha schnappte hörbar den Mund zu und taxierte ihn argwöhnisch.
    Hatte Simon ihn in der

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