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Die schöne Spionin

Die schöne Spionin

Titel: Die schöne Spionin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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sah zu James hinüber. »Simon hat doch sicher… nie jemanden umgebracht, oder?«
    James zuckte die Achseln. »Keine Ahnung. Er erzählt mir ja nichts.« Er näherte sich Simon vorsichtig. »Simon, alter Junge. Du kannst Reggie nicht umbringen. Ich weiß, er ist ein übler Bursche und hätte es nicht besser verdient, aber Agatha hat dieses Haus nur gemietet, und müsste die Teppiche und alles ersetzen, wenn du ein Blutbad veranstaltest.«
    Vernunft half nichts. Agatha trat vor und legte sachte die Hand auf Simons Arm. Er zuckte zusammen, doch er ließ Reggie nicht aus den Augen, der sich mittlerweile förmlich zusammenkauerte.
    Agatha stellte sich zwischen die beiden, nahm Simon bei der Schulter und lehnte sich an ihn.
    »Weißt du, dass ich dich immer noch in mir fühlen kann?«, flüsterte sie. Sie ließ die Finger über seine Schultern wandern und kraulte seinen Nacken. »Ich denke nicht mehr an Reggie, und ich habe auch keine Angst mehr. Ich denke nur noch an dich. Komm zurück zu mir, Simon.«
    Simon löste mit einem heftigen Schaudern den Blick von Reggie. Er machte die Augen zu, und als er sie wieder aufschlug, war er wieder bei sich.
    Reggie lag wimmernd und matt auf dem Boden. »Ich will nach Hause«, winselte er.
    Lord Fistingham kam endlich wieder zu Atem. Er wandte sich zum Gehen und trat seinem Sohn im Vorübergehen ans Schienbein. »Steh auf, so lange es noch geht, du Idiot! Wer weiß, ob dieser Wahnsinnige nicht wieder durchdreht.«
    »Oh, Fistingham?«, rief James den beiden Männern hinterher, als sie hinausstolperten. »Dass Sie mir die Sache mit den Schuldscheinen nicht vergessen. Ich bin nicht glücklich darüber, dass Sie versucht haben, meine Schwester zu nötigen, gar nicht glücklich. Ich werde ihr noch heute sämtliche Schuldscheine übergeben. Merken Sie sich das, verstanden?«
    »Oh, danke, James. Das ist eine reizende Idee.« Agatha wandte sich an Simon. »Jetzt habe ich die beiden genau da, wo ich sie haben wollte.«
    Simon holte tief Luft und lächelte bemüht. »Bist du sicher, dass du die beiden nicht an Kurt übergeben möchtest, nur für eine Weile?«
    Agatha schüttelte den Kopf. »Nein. So unterhaltsam sich das anhört, möchte ich mich doch keine Sekunde länger mit den beiden abgeben.«
    Dann lächelte sie süß. »Aber ich werde sämtliche Frauen auf Fistinghams Anwesen wissen lassen, dass sie mich unterrichten sollen, wenn Reggie auch nur einen Hintern tätschelt.«
    Simons Wut entlud sich in lautem Gelächter und er schloss sie fest in die Arme.
    »Ah… Ethelbert?« James nickte in Richtung der gaffenden Dienstboten.
    Simon richtete das Wort an Pearson. »Ich nehme nicht an, dass sich all das vergessen lässt?«
    Pearson zwinkerte ernst. »All was, Sir?«
    Harry zeigte auf Simon. »Dass er verrückt war wie ne Katze, die ne Maus sieht. Und dass sie Simon zu ihm gesagt hat, und dass dieser Reggie…«
    Agatha konnte nicht sehen, dass Pearson sich irgendwie bewegt hätte. Aber Harry wurde plötzlich rot und keuchte: »All was, Sir?«
    »Danke, Harry.« Sie lächelte ihre kleine Familie vom Carriage Square an. »Ich danke Ihnen allen. Ich könnte mir keine besseren Freunde wünschen.«
    Pearson errötete doch tatsächlich. Er verbeugte sich steif. »Madam.« Dann war die Zuschauerschaft verschwunden, und Agatha war mit Simon und James allein.
    Sie lächelte, und ihre alte Furcht vor Reggie erlosch wie eine Kerze. Dann sah sie James’ wütende Miene.
    »Was ist denn, Jamie? Wir haben Reggie ordentlich abgefertigt. Er wird mich nie wieder belästigen.«
    »Nein, Reggie nicht.« James starrte Simon zornig an. »Aber was ist mit dir, Simon?«
    Agatha griff sich in die zerzausten Haare. Verdammt. James hatte ihren derangierten Zustand bemerkt. Sie hatte es sich selbst verdorben, denn sie hatte gehofft, dass von James Seite kein Widerstand kommen würde.
    Simon sah James nur gelassen an. »Ich kann dir das nicht versprechen, mein Freund.«
    James’ Kiefer arbeitete furios. »Verdammt, Simon. Das ist meine kleine Schwester!«
    »James, versteh das bitte. Ich liebe dich wirklich sehr, aber ich bin kein Kind mehr, und ich weiß, was ich will.«
    »Agatha, du bist ruiniert, wenn das herauskommt. Und ich hätte dich vor genau so etwas bewahren sollen!«
    »Ich weiß.« Sie ging auf James zu und nahm ihm die Pistole aus der Hand, ohne dass er es bemerkte. Er sah sie verstört an. »Du wirst das eines Tages verstehen.«
    James sah von einem zum anderen, dann schüttelte er den Kopf.

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