Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die schöne Spionin

Die schöne Spionin

Titel: Die schöne Spionin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
Vom Netzwerk:
beiden sprach dezidiert mit französischem Akzent. »Wir möchten einer kleinen Frau bestimmt nicht wehtun.«
    Die beiden Franzosen waren gerade gut genug angezogen, um kein Aufsehen zu erregen, als sie Agatha an den Armen in die Mitte nahmen.
    Agatha schaute sich nach Hilfe um, sah aber nur einen kleinen zerlumpten Burschen, der sie genau beobachtete. Er schien ihr sonderbar vertraut, als hätte sie ihn schon einmal gesehen.
    Feebles?
bewegte Agatha lautlos die Lippen. Der kleine Mann nickte fast unmerklich, dann wies er mit dem Kopf auf eine schlichte Droschke, die ganz in der Nähe am Straßenrand stand.
    Agatha sah einen blassgrünen Seidenrock aus der offenen Tür der Droschke blitzen. Ihr Verdacht bestätigte sich augenblicklich, denn Lavinia Winchell lehnte sich heraus und lächelte in ihre Richtung.
    »Agatha, Liebling! Wie schön, dass Sie zu unserem Treffen gekommen sind.«
    Agatha fing an, sich zu wehren, denn sie war mit einmal überzeugt, dass sie weder Simon noch Jamie je Wiedersehen würde, falls sie in diese Kutsche stieg.
    Sie riskierte einen Blick zu Feebles, der ihnen mit einigem Abstand folgte. Er sah sie hilflos an, und Agatha war klar, dass er die Entführer nicht würde aufhalten können. Auch wenn es nur einer gewesen wäre, Feebles hätte es nicht mit ihm aufnehmen können.
    Aber er würde es Simon sagen. Falls er es dummerweise nicht doch wagte, sie auf eigene Faust zu retten, was er anscheinend erwog, denn er war nah herangekommen.
    »Oh, die Herren! Wollen Sie nich ne größere Droschke. Mein Freund hat ne große schöne Kutsche, wo sie alle vier Platz haben und…«
    Feebles’ marktschreierischer Singsang verstummte, als einer der Riesen die Hand an seine Kehle legte. Der Kerl drückte Feebles mit einer Hand an die Seitenwand der Kutsche, während er mit der anderen Agatha in die Kutsche schob.
    »Seht zu, dass ihr den Burschen loswerdet«, zischte Lavinia ihren Handlangern zu.
    »Aber wieso denn? Er hat doch nichts getan«, keuchte Agatha. Sie beugte sich vor, aber Lavinia schickte sie mit einem bösartigen Schlag, der Agatha die Ohren klingeln ließ, in die Polster zurück.
    Dann entdeckte sie die Pistole, die auf ihr Herz zielte, und musste hilflos Zusehen, wie einer der Kerle Feebles mit einer einzigen Handbewegung drei Meter wegschleuderte. Feebles landete mit dem Gesicht nach unten mitten auf der Straße, wo die Kutschen fuhren.
    Das Letzte, was Agatha sah, bevor sie abfuhren, war der arme kleine Mann, der in seinem zerlumpten braunen Mantel wie tot auf dem Kopfsteinpflaster lag, zusammen mit Agathas einziger Chance, dass Simon noch rechtzeitig Nachricht erhielt.
    Simon hatte es endlich geschafft, sich von Jackham loszueisen. Agatha wartete im Krankenhaus auf ihn, und er wollte nichts anderes, als sie schnellstmöglich nach Hause bringen. Jetzt, da sie sich einig waren, wollte er jede freie Minute in ihren Armen verbringen.
    Er wies Harry an, zum Hospital zu fahren, lehnte sich in die Polster und konnte sich nichts Besseres vorstellen, als früh zu Bett zu gehen. Bei der Vorstellung, was Agatha sich für heute Nacht ausgedacht hatte, wurden ihm die Handflächen feucht.
    Würde sie ihn voll bekleidet erwarten, damit er sie langsam Stück für Stück entkleiden konnte? Oder würde sie ihrer köstlichen Angewohnheit treu bleiben und sich ihm in nichts als einem seidenen Morgenmantel nähern? Oder würde seine bezaubernde kleine Verrückte sich zu ihrem beiderseitigen Vergnügen etwas völlig Neues ausdenken?
    Vielleicht war es an der Zeit, dass er zur Abwechslung einmal die Initiative ergriff. Er lächelte vor sich hin. Andererseits, warum sollte er ihr nicht weiterhin die Oberhand lassen? Es machte ihr offensichtlich Spaß und ihm genauso.
    Endlich erreichte er das Hospital. Die Lust beschleunigte seinen Schritt. Er eilte hinein und rechnete damit, sie in der Eingangshalle auf ihn warten zu sehen.
    Doch was er zu sehen bekam, war ein blutbefleckter Feebles, der sich gegen mehrere Sanitäter zur Wehr setzte, die ihn offenkundig dazu bringen wollten, sich in einen Behandlungsraum zu begeben.
    »Lasst mich gehen, ihr Schweinehunde. Es geht mir gut, also nehmt eure verdammten Pfoten weg!«
    Agatha war nirgends zu sehen. Simon drehte sich vor Angst fast der Magen um. Mit zwei Schritten war er bei der kleinen Gruppe. Er zog zwei der Sanitäter mit Gewalt zur Seite, packte Feebles am Kragen und zerrte ihn weg.
    »Danke, Chef. Ich versuch schon, seit ich wieder aufgewacht bin, zu Ihnen zu

Weitere Kostenlose Bücher