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Die schöne Spionin

Die schöne Spionin

Titel: Die schöne Spionin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Seiner Königlichen Hoheit und dessen Beratern zu melden.
    Dann war er, dem Schicksal sei Dank, nicht weiter für den Schutz des Königshauses verantwortlich. Er hätte jedenfalls nicht mit dem armen Burschen tauschen wollen, der die Ausschweifungen des Prinzregenten im Zaum zu halten hatte. Sogar die Verhaftung Lavinias würde von der Königlichen Leibwache übernommen werden.
    Simons Aufgabe war es, Agatha zu finden. Wenn er Glück hatte, erwischte er den Feind noch bei den Vorbereitungen, aber offen gesagt, war ihm das ziemlich egal. Er hatte zum ersten Mal in seinem Berufsleben andere Prioritäten. Gott helfe ihm.
    Er blies die Kerze aus und schlüpfte hinaus. Trotz der verzweifelten Suche, die drinnen stattgefunden hatte, war die schnell verwehende Rauchfahne das einzige Anzeichen seines Besuchs.
    Agatha stellte fest, dass man sowohl sie als auch das Schiff allein gelassen hatte. Schleimige Finger aus Angst gruben sich in ihren Magen. Irgendwie ahnte sie, dass Lavinia und ihre Handlanger nicht zurückkommen würden.
    Sie wusste, dass Simon und Jamie nach ihr suchten. Aber ein kleines, heruntergekommenes Schiff an den dreckigen Docks von London, eins von Hunderten in einem Meer aus Masten? Wie in aller Welt sollten sie sie jemals finden?
    Der Knebel war äußerst effektiv und dämpfte selbst den lautesten Schrei. Sie hatte eine Zeit lang mit den Fersen geklopft, hatte die Hoffnung, gehört zu werden, aber bald aufgegeben.
    Sie musste sich selbst befreien. Jamie hatte seine Fesseln an der Kante eines Eimers aufgeschnitten, aber ihre Häscher hatten aus dem Fehler gelernt und ihr die Hände auf den Rücken gebunden.
    Wenn sie es an Deck schaffte, würde sie sicher jemand sehen.
    Sie dachte an die zwielichtigen Gestalten am Quai. Sie brachte sich womöglich in noch größere Gefahr, wenn der Falsche sie sah.
    Die Möglichkeit bestand zumindest, aber wenn sie unter Deck blieb, würde sie letztlich verdursten.
    Agatha rollte sich neben der splitterigen Wand auf die Knie und schaffte es, auf die Füße zu kommen, indem sie fast schon einen Kopfstand machte. Mehr als ein winziges Schlurfen brachte sie nicht zu Wege, keine fünf Zentimeter pro Schritt. Ihre Unterröcke machten das Unterfangen auch nicht leichter, zerfetzt, wie sie ihr um die Füße hingen.
    Ungeduldig schob sie die Hände von hinten unter den Rock, zerrte die Bänder der Unterröcke auf und ließ sie zu Boden fallen. Sie wegzukicken erwies sich als unmöglich und sie war gezwungen, mit ungelenken kleinen Hopsern aus der Mitte des Stoffbergs zu springen.
    »Ich glaube, ich sehe ziemlich lächerlich aus«, murmelte sie in den Knebel. Trotzdem brachte die Fortbewegungsweise sie zur Tür.
    Falls sie verrammelt war, war ihr Schicksal besiegelt. Sie drehte sich um und arbeitete sich rückwärts an den Griff der grobschlächtigen Tür, die nicht einmal ein Schlüsselloch hatte.
    Sie zog und spürte die Tür einen atemlosen Augenblick lang festsitzen.
Oh, bitte… geh auf.
    Plötzlich gab die Tür nach und ließ sie das Gleichgewicht verlieren. Sie drohte geradewegs aufs Gesicht zu fallen, unfähig sich zu fangen. Reflexartig drehte sie sich zur Seite und verhinderte es gerade noch, auf die Nase zu fallen.
    Trotzdem tat es weh. Sie brauchte einen Moment, bis sie zu Atem kam. »Au«, murmelte sie kurz und verschwendete keine weitere Energie, trotz des Kratzers auf der Wange.
    Zur Wand rollen, auf die Füße kommen und Stück für Stück vorwärts. Das Schiff schleuderte sie noch ein paar Mal um, aber sie wiederholte den Prozess, bis sie auf dem Gang stand, von wo aus eine steile Treppe an Deck führte.
    Eigentlich war es eher eine Leiter als eine Treppe, und eine ramponierte dazu. Ihr wurden vor Frust die Knie weich. Sie drehte sich um und setzte sich dankbar auf eine Sprosse. Sie war verängstigt und entkräftet, Gesicht und Körper schmerzten von den vielen Begegnungen mit dem Boden. Sie hatte nicht die Kraft, sich an den Aufstieg zu machen.
    Andererseits hatte sie nichts Besseres zu tun.
    Die Leiter hinaufzusteigen war einfacher, als sie anfangs gedacht hatte. Sie konnte die Hände benutzen, um sich rückwärts nach oben zu stemmen.
    Sie konzentrierte sich auf den langsamen Aufstieg und bemerkte erst, dass sie oben war, als eine frische Brise ihre aufgeschürften Wangen streichelte. Die Luft roch nach Fisch, Unrat und ungewaschenen Matrosen.
    Es war wunderbar. Vielleicht musste sie auf diesem Trauerfall von einem Schiff sterben, aber wenigstens nicht im

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